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Bauchfett verlieren: Tipps zum Abnehmen wiederentdeckt

von Redaktion Millefolia

Von Tanya Karrer

Wenn der Frühling erwacht, erblüht nicht nur die Lebensfreude, sondern auch Gedanken an die Bikini- oder Badehosenfigur beginnen zu keimen. Mit dem Schnee soll das schädliche Bauchfett wegschmelzen. Wiederentdeckte, alte Tipps der Naturheilbewegung können helfen, Bauchfett zu verlieren und abzunehmen.

Fett, besonders wenn es sich um die Bauchorgane ansammelt, gilt als gesundheitsschädigend. Es erhöht die Gefahr, Diabetes 2 zu entwickeln, es kann den Cholesterinspiegel erhöhen und sich negativ auf das Herz auswirken. Zudem steht es im Verdacht, das Erkrankungsrisiko für Krebs oder Alzheimer zu steigern. Frühlingsgefühle ade? Nein, aber Zeit, dem Bauchfett den Kampf anzusagen. Tipps zum schnellen Abnehmen überwuchern im Frühling das Internet und Magazine.

Fett, das sich um die Bauchorgane ansammelt, gilt als gesundheitsschädigend.

Bauchfett ist schädlich

Mit dem Herbst meldet sich die Wampe meist zurück. Bauchfett zu verlieren ist kein einfaches Unterfangen, das wusste man schon vor rund 150 Jahren. Die Naturheilbewegung, die Mitte des 19. Jahrhunderts Europa erfasste, liess alternative und komplementäre Heilmethoden gedeihen. Und mit ihr eine Vielfalt an Ratschlägen zur Fettreduktion. Johann Schroth begründete seine bekannte Kur zur Aktivierung der Selbstheilkräfte. Max Birchers Müesli, das die Sonnenenergie für den Körper einfangen sollte, ist populär wie nie, wenn auch in abgewandelter Form. Andere sind in Vergessenheit geraten. Zwei davon stellen wir vor, mit einem Augenzwinkern. Dennoch sind sie ein Versuch wert beim Verlieren der Kilos.

Der Natur nahe: Frühlingskur mit Kräutern

Kräuter für die Frühlingskur

Mit einer Frühlingskur soll die “Körpermaschine” gesäubert und “gründlich durchlüftet” werden, so heisst es in einem Buch von 1911. Die Putzmittel, die das Bauchfett wegmachen, sind Kräuter. Sie werden in rohem Zustand gereicht, mit etwas Zitronensaft und Salatöl gewürzt, zu Schwarzbrot und auf nüchternen Magen. Dies über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen. Für die frühlingshafte Reinigungskur eignen sich anregende Pflanzen wie Löwenzahn, Brennnessel, Sauerampfer, Kerbel, Brunnenkresse und Fenchel.

Die Putzmittel, die das Bauchfett wegmachen, sind Kräuter.

Der Löwenzahn fördert mit seinen Bitterstoffen die Verdauung, er regt die Nierentätigkeit und den Stoffwechsel an. Kerbel, Brunnenkresse und Fenchel unterstützen ihn dabei. Die Brennnessel entwässert sanft. Die Immunabwehr stärkt das Vitamin C im Sauerampfer. Wenn das Vogelgezwitscher Sie nach draussen treibt, halten Sie am Wegesrand also Ausschau nach den Gewächsen. Und gehen Sie kraftvoll in die Knie, um sie einzusammeln. Denn zusätzliche Bewegung und allgemeine Kalorienreduktion verhelfen der Frühlingskur zum Erfolg.

Low Carb anno dazumal: Die Oertel-Schweninger Kur

Wälz-Übung gegen den Fettbauch, 1911

Wer glaubt, Low Carb Diäten seien eine neue Zeiterscheinung, der irrt: Auf die Reduktion von Kohlehydraten setzten bereits die beiden der Naturheillehre verbundenen deutschen Ärzte Max Oertel und Ernst Schweninger um das Jahr 1844. Mässigkeit im Essen ist bei ihrer Kur das A und O. Ebenso wichtig: eine Beschränkung der Flüssigkeitszufuhr auf einen Liter pro Tag und die Vermeidung von Zucker und stärkehaltigen Nahrungsmitteln wie Kartoffeln, Mehl, Hülsenfrüchten und Bier. Etwas Wein hingegen ist erlaubt (bevorzugt Moselwein). Zur Kur gehört die tägliche Bewegung in Form von Spaziergängen – auf steilen Wegen wohlbemerkt – Radfahren oder körperliche Arbeit. Als Belohnung für die Strapazen folgt ein Dampfbad. Gerade bei Herzerkrankungen soll diese Kur gute Erfolge erzielt haben. Sie sind wohl dem Ausgleich von Ernährung, Bewegung und Entspannung geschuldet. Oder in anderen Worten: dem Einbezug von Körper, Geist und Seele.

Der Erfolg ist dem Ausgleich von Ernährung, Bewegung und Entspannung geschuldet.

Das Erbe der Naturheilbewegung besteht heute in verschiedenen komplementärmedizinischen Methoden fort. Wer Bauchfett verlieren muss, findet deshalb bei Naturheilpraktikerinnen und Therapeuten traditionsgemäss noch immer viel ganzheitliches und naturnahes Wissen, das die Gewichtsreduktion unterstützt. Schliesslich wollen sich nicht nur der Körper, sondern auch Geist und Seele von Altlasten befreit der Frühlingswonne hingeben.

Wer Bauchfett verlieren muss, findet in der Komplementärmedizin traditionsgemäss viel ganzheitliches und naturnahes Wissen, das die Gewichtsreduktion unterstützt.

Bilder: Depositphoto.com, pxphere.com, Die Frau als Hausärztin


Literatur:

  • Fischer-Dückelmann, Anna 1911. Die Frau als Hausärztin. Stuttgart: Süddeutsches Verlags-Institut.
  • Merta, Sabine 2003. Wege und Irrwege zum modernen Schlankheitskult: Diätkost und Körperkultur als Suche nach neuen Lebensstilformen 1880-1930. Franz Steiner Verlag.
  • Voorhoeve, Jacob 2017. Homöopathie und Praxis: Naturheilkundliche alternative Medizin für den mündigen Patienten. BoD – Books on Demand.

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