Prävention durch Bewegung könnte ein wichtiger Faktor gegen steigende Gesundheitskosten sein. Die aktuellen Erkenntnisse und Zahlen dazu sind eindrücklich. Also ab aufs Velo, in die Laufschuhe oder auf zu einer schönen Wanderung!
von Fabrice Müller
→ Bluthochdruck gilt als einer der grössten Risikofaktoren für Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen und Arteriosklerose. Vor allem Ausdauertraining wie Wandern, Joggen oder Velofahren gilt als die wirksamste Präventionsmassnahme, wie ein Forscherteam um Professor Henner Hanssen von der Universität Basel zum Schluss kam. Wissenschaftler der Waseda-Universität im japanischen Saitama fanden heraus, dass Dehnübungen das Gefässsystem unterstützen und somit Arterien- sowie →Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen.
Ausgaben für Prävention «verschwindend klein»
Für Lukas Zahner, Biologe, Master of Sports Sc. und Professor an der Universität Basel,sind solche Erkenntnisse keine Überraschung: «Die nicht übertragbaren Krankheiten wie →Diabetes oder →Krebs sind zu einem Grossteil über Prävention beeinflussbar.»
Bis zu 80 Prozent der Gesundheitskosten liessen sich durch genügend Bewegung und gesunde Ernährung verhindern.
Mit einem Anteil von etwa 2,5 Prozent an den Gesamtgesundheitskosten sind die Ausgaben für Prävention in der Schweiz – so Lukas Zahner – «verschwindend klein». Der Rest der Ausgaben werde in die sogenannte Reparaturmedizin investiert. «Die Hälfte dieser Krankheiten und bis zu 80 Prozent der Gesundheitskosten liessen sich durch Präventionsmassnahmen wie genügend Bewegung und →gesunde Ernährung verhindern», ist der Wissenschaftler überzeugt. Gegen 50 Milliarden Franken werden in der Schweiz jährlich für die Behandlung von nicht übertragbaren Krankheiten ausgegeben – etwa 25 Milliarden Franken liessen sich laut Lukas Zahner durch Prävention einsparen.
Bewegung auf Rezept
Als innovativer Breitensport- und Gesundheitsverband mit einer 120-jährigen Tradition engagiert sich der Verband vitaswiss (vormals Volksgesundheit) für Bewegung und Gesundheitsprävention (siehe auch Info-Box). Die Präsidentin Laurence Brugger fordert seit Längerem, dass die Bewegung als komplementärmedizinische Präventionsmassnahme anerkannt wird. «Wir wünschen uns, dass – wie bereits in Deutschland – Ärztinnen und Ärzte Bewegung auf Rezept verschreiben und ihre Patienten in die Vereine schicken.»
Das sei günstiger als kommerzielle Angebote wie Fitnesscenter-Abos. Die Angebote der Vereine sind, so Laurence Brugger, vielseitig und qualitativ. «Die vitaswiss-Kurse werden von gut ausgebildeten, zertifizierten Leiterinnen geführt. Der Verband organisiert zudem laufend Weiterbildungskurse für seine Leiterinnen, was eine hohe Qualität garantiert.»
Seit über 120 Jahren für Bewegung und Prävention
Als Verband mit einer über 120-jährigen Geschichte engagiert sich vitaswiss (vormals Volksgesundheit Schweiz) für Bewegung und Sport als Prävention. Entstanden aus der Bewegung der Naturheilkunde heraus, sieht sich der Verband bis heute komplementär zur Schulmedizin und ergänzt diese durch naturnahe Massnahmen zur Verbesserung der persönlichen Gesundheitskompetenz. Der Verband und seine über 60 Sektionen organisieren verschiedenste Kurse von Atemgymnastik über Gymnastik bis Pilates und Yoga.
Dem Sport treu bleiben
Wie eine Studie der Österreichischen Bundes-Sportorganisation aufzeigt, sparte der Gesundheitssektor in Österreich im Jahr 2020 dank der Leistung der Vereine, die aktiv für Bewegung sorgen, 1,45 Milliarden Euro ein. Der soziale Aspekt der Vereine wirke sich ebenfalls positiv auf die Gesundheitsprävention aus, kommt die Studie zum Schluss. Und schliesslich zeigt sie, dass die Chancen, dem Sport länger treu zu bleiben, in Vereinen besser sind als im Individualsport.
Regelmässige Bewegung und Sport fördern eine gute Durchblutung und sind sogar gut fürs Gehirn. Erfahren Sie mehr in den folgenden Millefolia-Beiträgen:
Bilder: Michael Kunz – Freepik.com / Fatema Enayath – Unsplash.com / Moritz Knöringer – Unsplash.com / alexgrec – Freepik.com / zVg Regine-Giesecke
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Jede noch so kleine Spende hilft, künftige Beiträge zu ermöglichen. Herzlichen Dank!