Seit über 45 Jahren setzt sich die Patientenorganisation anthrosana für die Komplementärmedizin ein. Gleichzeitig macht sich der Verein für mündige Patientinnen und Patienten stark.
von Fabrice Müller
Ja zur Zukunft mit Komplementärmedizin
Intensiv war das Engagement für die Volksinitiative «Ja zur Komplementärmedizin» im Jahr 2009. Die Patientenorganisation anthrosana hat sich damals zusammen mit anderen Organisationen im Abstimmungskomitee «Ja zur Zukunft mit Komplementärmedizin» für die Annahme der Volksinitiative starkgemacht. Seit 2009 ist anthrosana Mitglied des Dachverbands Komplementärmedizin (Dakomed), der zum Ziel hat, die Kernforderungen der Abstimmung umzusetzen. Als an der Universität Basel 2019 der neue Lehrstuhl für translationale Komplementärmedizin errichtet wurde, war anthrosana neben weiteren Förderern am finanziellen Aufbau dieser neuen Professur beteiligt.
Einsatz für gleichberechtigte Komplementär- und Schulmedizin
Das Engagement für die schweizerische Gesundheitspolitik ist seit der Gründung von anthrosana 1977 ein wichtiger Bestandteil ihrer Aktivitäten. So war sie zum Beispiel Initiantin und Gründungsmitglied des Forums für Ganzheitsmedizin, der Vorläuferorganisation des heutigen Dakomed. «Es braucht eine Stärkung der Komplementärmedizin, und dies geht nur gemeinsam mit ihren verschiedenen Interessengruppen», sagt der anthrosana-Präsident René Schwarz.
Es braucht eine Stärkung der Komplementärmedizin, und dies geht nur gemeinsam mit ihren verschiedenen Interessengruppen
«Nach der erfolgreichen Volksinitiative wurden zwar mehrere Kernforderungen aus dem Verfassungsartikel umgesetzt oder sind auf gutem Weg. Das Ziel jedoch, die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Schul- und Komplementärmedizin, ist noch nicht erreicht. Deshalb setzen wir uns weiterhin für die Förderung und Besserstellung der Komplementärmedizin im Sinne einer integrativen Medizin ein», betont René Schwarz.
Wissen vermitteln für mündige Patientinnen und Patienten
Als Verein für ein anthroposophisch erweitertes Heilwesen am 2. April 1977 gegründet, richtet sich die Patientenorganisation an alle, die Gesundheit und Krankheit aus einem ganzheitlichen Blickwinkel betrachten wollen. Zentrales Anliegen von anthrosana ist die Vermittlung von Impulsen für einen bewussten Umgang mit Gesundheit, Krankheit und Lebensgestaltung sowie die Förderung der Patientenkompetenz.
Wir bieten unseren Mitgliedern Hilfe zur Selbsthilfe und machen uns für mündige Patientinnen und Patienten stark.
«Wir bieten unseren Mitgliedern Hilfe zur Selbsthilfe und machen uns für mündige Patientinnen und Patienten stark», erklärt René Schwarz. Jährlich gibt der Verein zwei Publikationen mit aktuellen Beiträgen rund um Gesundheit und Lebensgestaltung heraus. Zudem veranstaltet die anthrosana Vorträge, Seminare, Workshops und Exkursionen. Im Zentrum der Aktivitäten steht die Informationsvermittlung, die dazu beitragen soll, die individuelle Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu erleichtern.
Angebot für Mitglieder wächst und ist auch für Jüngere interessant
Die Patientenorganisation anthrosana zählt derzeit rund 4500 Mitglieder, davon sind viele seit Jahrzehnten eng mit dem Verein verbunden. anthrosana will aber weiter wachsen und vermehrt auch jüngere Mitglieder gewinnen, sagt Vereinspräsident René Schwarz. Der Verein baut das Mitgliederangebot stetig aus und bietet neu beispielsweise verschiedene Rabatte in Hotels, Kurhäusern und auf biologisch und biologisch-dynamischen Produkten an.
Mitglieder können von einem Prämienrabatt auf die Zusatversicherung der Komplementärmedizin-freundlichen Krankenkasse EGK profitieren. Und um gerade auch ein jüngeres Publikum zu erreichen, wird die Social-Media-Präsenz aufgebaut. «Wir suchen bewusst die Kooperation mit verschiedenen Organisationen, wollen Synergien nutzen und uns weiter vernetzen», erklärt der Präsident mit Blick in die Zukunft.
Eine gute Orientierungshilfe, um sich in der Komplementärmedizin zurechtfinden, bietet auch der Patientenleitfaden des Dachverbands Komplementärmedizin Dakomed.
Weitere Informationen zum Thema ganzheitliche Medizin:
- Integrative Onkologie: Den Menschen als Ganzes wahrnehmen
- Integrative Medizin – das Beste aus zwei Welten
Haben Sie eigene Erfahrungen mit Patientenorganisationen gemacht?
Konnten Sie von geprüftem Wissen zu Gesundheit und Lebensgestaltung profitieren, von Beratung oder persönlichen Kontakten? Teilen Sie Ihre Erlebnisse mit den anderen Leserinnen und Lesern in einem Kommentar!
Bilder: Freepik.com / zVg anthrosana
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Jede noch so kleine Spende hilft, künftige Beiträge zu ermöglichen. Herzlichen Dank!