Ein Brennen, ein Schmerz im Unterleib: Wenn beim Wasserlassen diese Symptome auftreten, besteht Verdacht auf eine Blasenentzündung. Dem Infekt lässt sich oft mit Selbstmedikation beikommen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Beschwerden mit pflanzlichen Heilmitteln rasch lindern können – und wann ein Arztbesuch angezeigt ist.
von Lisa Heyl
Wie kommt es zu einer Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung wird meistens durch Darmbakterien verursacht, die über die Harnröhre aufsteigen. Da in den meisten Fällen nicht die Blase allein betroffen ist, wird auch die Bezeichnung «unterer Harnwegsinfekt» verwendet. Weil bei Frauen die Harnröhre kürzer ist als bei Männern, sind vorwiegend Frauen und Mädchen betroffen.
Anzeichen für eine Infektion sind häufiger Harndrang, unangenehmes Brennen und Unterleibsschmerzen beim Wasserlassen.
Hinzu kommt, dass Frauen statistisch weniger trinken als Männer, was eine Blasenentzündung begünstigt, da konzentrierter Urin die Blasenschleimhaut stärker reizt. Neben falscher Analhygiene und zu geringer Flüssigkeitszufuhr können auch Unterkühlung, sexueller Kontakt und körperliche Belastung Ursachen für eine Blasenentzündung sein. Anzeichen für eine Infektion sind häufiger Harndrang, unangenehmes Brennen und Unterleibsschmerzen beim Wasserlassen.
Bei Blasenentzündung gilt: viel trinken
Über den ganzen Tag verteilt sollten mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüsster Kräutertee getrunken werden. Vorzugsweise Nieren-Blasentee, weil er desinfizierend und harntreibend wirkt. Damit werden sozusagen die Harnwege durchgespült und Bakterien ausgeschwemmt. Bei akuter Blasenentzündung trinken Sie dreimal täglich einen Deziliter Preiselbeersaft. Zum Vorbeugen oder Auskurieren können Sie während drei bis vier Wochen einen Deziliter pro Tag davon trinken.
Helfer aus der Natur
Für unterwegs eignet sich eine spagyrische Mischung, die in etlichen Drogerien und Apotheken speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt individuell gemischt wird. Davon sprayen Sie sich stündlich drei Spritzer direkt in den Mund. Spagyrische Essenzen, die bei Blasenentzündung helfen: Propolis und Belladonna eignen sich für die akute Entzündungsphase, ebenso Zinnkraut oder Goldrute und Kapuzinerkresse. Sinnvoll ist es, sie zusätzlich mit immunsystemstärkenden Mitteln wie Echinacea zu kombinieren.
Wie sich einer Blasenentzündung wirkungsvoll vorbeugen lässt
- Ernähren Sie sich ausgewogen
- Gehen Sie bei Harndrang gleich zur Toilette – eine überdehnte Blase fördert die Vermehrung von Keimen
- Halten Sie den Nierenbereich und die Füsse warm
- Sitzen Sie nicht auf kaltem Boden
- Achten Sie bei einem Besuch im Schwimmbad darauf, dass Sie den nassen Badeanzug nicht zu lange anbehalten
- Tragen Sie keine synthetische Unterwäsche und eng anliegende Beinkleidung
- Wenn Sie Slipeinlagen tragen, achten Sie auf unbehandelte Biobaumwolle
- Mädchen und Frauen sollten sich nach dem Toilettengang immer von vorn nach hinten wischen, damit keine Darmbakterien in die Blasenregion gelangen können
Zur raschen Genesung nehmen Sie zwei- bis dreimal täglich Nieren-Blasen-Tabletten aus Birkenblättern, Bärentrauben, Schachtelhalm und Hauhechel ein. Diese wirken entzündungshemmend. Gut geeignet als Ergänzung zum ungesüssten Kräutertee sind die Schüssler-Salze Nummer 3, 8 und 10, die gegen akute Infektionen helfen, den Wasserhaushalt regulieren und antreiben sowie entgiftend und ausscheidungsfördernd wirken.
Wann sollten Sie zum Arzt gehen?
Falls Sie wiederholt von einer Blasenentzündung heimgesucht werden, ist das möglicherweise ein Hinweis auf ein Ungleichgewicht Ihres Säure-Basen-Haushalts. Dieser kann mit einer Basenmischung und einer ausgewogenen Ernährung reguliert werden.
Wenn eine Blasenentzündung trotz Behandlung nach drei bis vier Tagen nicht bessert, sollte ein Arzt konsultiert werden.
Wenn eine Blasenentzündung trotz Behandlung nach drei bis vier Tagen nicht bessert, die Symptome sich verschlimmern oder neue dazukommen, sollte ein Arzt konsultiert werden. Aus einer Blasenentzündung kann sich auch eine Nierenentzündung entwickeln, und dann helfen nur noch Antibiotika. Auch bei Kindern sollte man bei Verdacht auf Blasenentzündung vorsichtig sein und besser den Arzt aufsuchen.
Pflanzliche Arzneimittel helfen Antibiotika-Resistenzen verhindern
Werden sogenannt harmlose Harnwegsinfekte pflanzlich und nicht mit Antibiotika behandelt, ist das ein wichtiger Beitrag zur Reduktion des Antibiotika-Verbrauchs. Eine solche strebt der Bund mit seiner Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR) an, da ein übermässiger Antibiotika-Einsatz immer mehr Antibiotika-resistente Keime hervorbringt. Eine Tagung des Dachverbands Komplementärmedizin befasste sich bereits 2021 damit, wie bakterielle Infektionen ohne Antibiotika behandelt werden können. Zum Millefolia-Artikel – mit Videos.
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Was hat Ihnen bei einer Blasenentzündung das Leben erleichtert?
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