Startseite Publikationen Bulletin 21: Elfie Seiler: Seit 30 Jahren Komplementärmedizin mit Einfühlungsvermögen

Bulletin 21: Elfie Seiler: Seit 30 Jahren Komplementärmedizin mit Einfühlungsvermögen

von Nicolas Kyramarios
Elfie Seiler

«Es geht um Wahrhaftigkeit»

Mit Herz und Seele und seit drei Jahrzehnten engagiert sich Elfi Seiler für die Komplementärmedizin – und ganz besonders in «ihrer» St. Peter Apotheke in Zürich. Hier stellt sie hohe Ansprüche an die Beratung, denn für sie muss ein komplementärmedizinisches Medikament genau auf den Einzelnen abgestimmt sein.

Gerne möchte man Elfi Seiler als die Grande Dame der Komplementärmedizin bezeichnen. Seit rund 30 Jahren ist sie in der St. Peter Apotheke im Herzen der Stadt Zürich tätig, einer der ältesten komplementärmedizinisch ausgerichteten Apotheken der Schweiz.

Eine eigenständige Denkerin

Doch Elfi Seiler lässt so etwas nicht gelten: Eine Pionierin sei die frühere Apothekenbesitzerin Silvia Briggen gewesen, sagt sie energisch, nicht sie selbst. Damals, 1988, bewarb sich die gelernte Drogistin in der St. Peter Apotheke und wurde prompt angestellt. Die Chefin habe jemanden mit eigenständigem Denken und unangepassten Einstellungen gesucht, erzählt Seiler. «Und ich, ich hatte die Nase voll vom Verkaufen von Shampoos und Deodorants.»

Bald beschritt Seiler indes ihren eigenen Weg, bildete sich in verschiedenen komplementärmedizinischen Themenfeldern weiter – insbesondere in der anthroposophischen Medizin. Sie habe sich in die Kurse jeweils «ein wenig reinschmuggeln müssen», sagt Seiler verschmitzt. Sie sei dort oft die einzige Nichtakademikerin gewesen. Seit dem altersbedingten Abgang von Briggen vor gut zehn Jahren ist die 59-Jährige eine von drei Inhaberinnen und Inhabern der Apotheke mit ihren 40 Mitarbeitenden.

Individuelle Beratung

Komplementärmedizin ist für Elfi Seiler eine Frage der Lebenseinstellung. «Es geht um Wahrhaftigkeit, darum, auch die eigenen Grenzen zu kennen und keine falschen Heilungsversprechen zu machen», sagt sie und kommt auf den Aspekt zu sprechen, der ihr – es ist leicht zu merken – besonders am Herzen liegt: «Komplementär- medizinisch zu beraten, geht nicht ohne Einfühlungsvermögen und Empathie.» Nur so könne eine Ärztin oder ein Pharmazeut bei einem Patienten verstehen, worum es bei ihm gehe. Ein komplementärmedizinisches Medikament muss genau auf die einzelne Person abgestimmt sein, wie Seiler sagt: «Der eine spricht vielleicht auf die hoch dosierten Wirkstoffe einer ausgekochten Wurzel aus der traditionellen chinesischen Medizin an, ein anderer eher auf die feine Information, die in drei homöopathischen Kügelchen enthalten ist.» Und die Wichtigkeit von Einfühlungsvermögen geht für Seiler noch weiter: «Die Empathie des Gegenübers kann die Selbstheilungsreflexe im Körper enorm anregen.» Dies sei ihre tägliche Erfahrung in der Apotheke, und dies belegten auch Studien über Patientengespräche.

Preis der Komplementärmedizin

Das Sortiment der St. Peter Apotheke umfasst Heilmittel der Homöopathie, der anthroposophischen und der traditionellen chinesischen Medizin ebenso wie Kräuter und Tinkturen der westlichen Heilkunde. Aber es gehören auch die schulmedizinischen Medikamente zum Angebot. Die Apotheke bietet spezielle Hydrolate-Rosen-Produkte und -Kosmetika an, bei denen sämtliche Wirkstoffe aus Bestand- teilen der Rose gewonnen wurden: Die Blüten wurden schonend in einem traditionellen Kupferkessel wasserdampfdestilliert.  Bei solch einem aufwendigen Verfahren ist klar: Das Produkt hat seinen Preis. «Gemessen am Aufwand ihrer Herstellung müssten komplementärmedizinische Medikamente eigentlich mit Gold aufgewogen werden», sagt Seiler. Daneben verschliesst sich die Fachfrau aber keineswegs den Diskussionen um Kosten, Nutzen und Wirksamkeit komplementärmedizinischer Medikamente: «Denen müssen wir uns einfach stellen in der heutigen Zeit.»

Beispiel einer Frauenkarriere?

Elfi Seiler ist neben ihrer Tätigkeit in der Apotheke im Verwaltungsrat des Arzneimittel- und Naturkosmetik-Herstellers Weleda und engagiert sich als Präsidentin des Trägervereins des anthroposophischen Paracelsus-Spitals in Richterswil gesundheitspolitisch. In dem kürzlich erschienenen Buch «Wie geht Karriere?» mit Frauenporträts ist sie vorgestellt. Nein, ihr sei der emanzipatorische Aspekt an ihrem Leben nicht wichtig, sagt Elfi Seiler. «Ich bin da einfach in diese verschiedenen Positionen reingeraten.» Wieder diese Bescheidenheit. Elegant und vornehm. Ganz Grande Dame eben.

 

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