Viele Wege führen zur Genesung
In der Gemeinschaftspraxis Gesundheitszentrum Schliern erfahren Menschen seit fast zwanzig Jahren mit unterschiedlichen Therapien Genesung und Linderung bei verschiedensten Beschwerden. Eine von momentan sechs Therapierenden ist Dana Schmiedel, Shiatsu-Therapeutin.
Eine Ernährungstabelle prangt an der Wand. Davor ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen. Im schlichten kleinen Raum empfängt Dana Schmiedel, das braune Haar zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden, weiss gekleidet, ihre Kundschaft. Für die Arbeit steht ihr ein heller, freundlicher Raum mit einer grossen, einladenden Shiatsu-Matte zur Verfügung. Dana Schmiedel ist diplomierte Shiatsu-Thera- peutin und teilt sich hier im Gesundheitszentrum Schliern in Köniz bei Bern die Praxisräumlichkeiten mit vier Kolleginnen und einem Kollegen.
Körper und Seele
Gegründet wurde das Zentrum vor fast genau zwanzig Jahren von dem Homöopathen Guido Jeker zusammen mit vier Mitstreiterinnen. Heute gibt es hier neben Homöopathie auch Massage, Hypnose, Fussreflexzonentherapie – und, seit rund einem Jahr, Shiatsu-Therapie mit Dana Schmiedel. Die sechs Therapierenden behandeln mit ganz unterschiedlichen Therapieansätzen Menschen mit den verschiedensten Beschwerden und Krankheiten, von akut bis chronisch, von psychisch bis physisch – immer im Rahmen der Möglichkeiten der jeweiligen Therapieform und im Rahmen der Kompetenzen der oder des jeweiligen Praktizierenden.
Verbindend für alle Therapierenden im Gesundheitszentrum Schliern ist die Erkenntnis, dass es zwar Körpertherapien und Psychotherapien gibt, dass sich aber letztlich Körper und Psyche nicht trennen lassen. Alles, was dem Körper geschieht, spiegelt sich in der Psyche, alles, was der Psyche geschieht, spiegelt sich im Körper. So steht am Anfang jeder Therapie ein ausführliches Gespräch. Es geht darum, nicht nur körperliche Symptome zu erfassen, sondern ihre Entstehung aufgrund der Biografie des Menschen wie auch die individuellen Ressourcen zu erkennen.
Diese können auf dem Weg zur Genesung genutzt und gestärkt werden. Oder in Dana Schmiedels Worten: «Ziel ist es, die Lebensenergien zu harmonisieren, sodass diese wieder ihr natürliches Gleichgewicht finden.»
Der neue Beruf
Diese Sicht auf den Menschen als eine Ganzheit aus Körper und Geist und die Konzentration auf die Ressourcen der Klientinnen und Klienten bilden die Grundlage des neuen Berufes der Komplementärtherapeutin mit eidgenössischem Diplom. Die zugehörige höhere Fachprüfung wird aufgrund der Ausbildung in einer von bisher 17 anerkannten Methoden der Komplementärtherapie abgelegt.
Von diesen 17 Methoden wird im Gesundheitszentrum Schliern zurzeit neben Shiatsu auch die Reflexzonentherapie angeboten. Homöopathie ist hingegen eine der vier Fachrichtungen des zweiten neuen Berufes: Naturheilpraktiker mit eidgenössischem Diplom.
Der eigene Weg
Über zwanzig Jahre war Dana Schmiedel, Jahrgang 1977, ausschliesslich als Physiotherapeutin tätig. Seit 1999 lebt die gebürtige Deutsche in der Schweiz. Hier lernte sie in einem Schnupperkurs Shiatsu kennen – und wusste sofort: «Das ist es!» Die Shiatsu-Methode verbindet jahrtausendealte Techniken der traditionellen chinesischen Akupunktur und Akupressur mit modernen westlichen Massagetechniken. Mit dem Ziel, die in den Meridianen fliessenden Lebensenergien, da, wo es nötig ist, zu harmonisieren.
Dana Schmiedel entschied sich für eine berufs- und familienbegleitende Ausbildung zur Shiatsu-Therapeutin. Seit deren Abschluss im Herbst 2017 werden ihre Leistungen fürs Erste von den meisten Versicherern aus den entsprechenden Zusatzversicherungen mitfinanziert.
Nun ist sie auf dem Weg zum Branchenzertifikat der OdA Komplementärtherapie, das ihr – nach den obligatorischen zwei bis drei Jahren selbstständiger Praxis unter Supervision – die Anmeldung zur höheren Fachprüfung ermöglicht. Wenn sie diese bestanden hat, verfügt sie in dem von ihr gewählten Beruf über ein eidgenössisches Diplom, den höchsten anerkannten Abschluss der Komplementärtherapie.
Komplementärtherapie
Das Menschenbild: Ganzheitlichkeit, Gemeinschaftlichkeit und Selbstkompetenz. Die Ziele: Stärkung und Förderung der Selbstregulation, der Selbstwahrnehmung und der Genesungskompetenz.
Der therapeutische Ansatz: Gestaltung der körper- und prozesszentrierten Therapie nach den Prinzipien Beziehung, Dialog, positive Erfahrung, Lösungsorientierung, Prozess.
Die therapeutische Arbeit: methodenzentriert, körperzentriert, interaktiv, ausgerichtet auf einen individuellen Prozess.
Methodenspezifische Mittel: körperzentrierte Arbeit über Berührung, Bewegung, Atem und Energie.
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