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Mit Komplementärmedizin gegen Covid-19 vorgehen?

von Redaktion Millefolia

In der Schweiz versuchen immer mehr Menschen, Covid-19 mit natürlichen Mitteln zu bekämpfen. Dies belegt eine wissenschaftliche Studie, welche die besten Empfehlungen erkundet, um dem Virus Herr zu werden. Was haben Sie unternommen, um sich gegen Covid-19 zu schützen? Haben Sie Vitamine eingenommen? Ein ätherisches Öl verwendet? Paracetamol? Mit welchem Ergebnis?

Ein Forscherteam der Antenna-Stiftung und der Universitäten von Genf, Lausanne, Southampton und Greensboro, North Carolina, haben eine gross angelegte Studie zum Verhalten der Bevölkerung angesichts der Pandemie ins Leben gerufen. Aus den Zwischenergebnissen ging hervor, dass 52 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer herkömmliche Medikamente zur Behandlung von Covid-19 verwendet haben, während sich 48 Prozent komplementärmedizinischen Methoden bedient haben. Eine Überraschung? Nicht wirklich, meint Bertrand Graz, Facharzt für öffentliche Gesundheit und einer der Autoren dieser Studie. „Der Trend geht hin zu alternativen Behandlungen“, sagt er.

Wozu dient diese Studie?
Dr. Graz:
Wir haben festgestellt, dass sich die Menschen in der Schweiz während der ersten Welle für unterschiedlichste Arten der Selbstmedikation interessierten, um ihr Immunsystem zu stärken und somit Covid-19 vorzubeugen oder zu behandeln. Wir wollten herausfinden, ob es unter den komplementärmedizinischen Methoden vielversprechende Ansätze oder wirksame Mittel gibt.

Wir haben festgestellt, dass die Menschen in der Schweiz zur Vorbeugung und Behandlung von Covid-19 zu verschiedenen Arten der Selbstmedikation greifen.

Es existieren in diesem Bereich zahlreiche Vorbehalte und nur wenige wissenschaftliche oder klinische Studien. Daher kommt das Interesse an dieser so genannten RTO-Studie (Retrospective-Treatment-Outcome), die wir zusammen mit Joelle Houriet, Merlin Willcox und Pr. Chantal Csajka initiiert haben. Die RTO-Methode, die seit Jahren von der Antenna-Stiftung angewandt wird, hat es bereits ermöglicht, wirksame und örtlich verfügbare Mittel gegen Malaria, Diabetes und Bluthochdruck zu identifizieren.

Wie viele Personen haben bis jetzt an dieser Studie teilgenommen?
Insgesamt haben 972 Personen, basierend auf der Schneeball-Methode, d.h. Rekrutierung durch Mundpropaganda teilgenommen. 72 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind Frauen, deren Durchschnittsalter 48 Jahre beträgt. 30 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten eine akute Atemwegserkrankung, bei welcher es sich möglicherweise um Covid-19 handelte. Die grosse Mehrheit der Personen kommt aus der Westschweiz. Wir möchten die gesamte Schweiz erreichen.

Laut Zwischenergebnissen haben sich 48 Prozent der Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer mit komplementären Methoden behandelt. Diese Zahl ist beträchtlich. Überrascht Sie dies?
Nein. Ich begrüsse jedes Mittel, wenn es wirkt. Eine ähnliche RTO-Studie wurde durchgeführt, um zu ermitteln, welche Behandlungen gegen Dysmenorrhoe, also Regelschmerzen, angewendet werden. Fazit der Studie: Die Behandlung, die zu den besten Ergebnissen geführt hat, war die Wärmeflasche. In Texas kam eine randomisierte Studie vor rund zehn Jahren zu den gleichen Ergebnissen.

Hausmittel mit Ingwer

Hausmittel wie Ingwertee mit Honig oder Zitrone werden häufig angewendet.

Welches sind die Komplementärheilmittel, die am häufigsten verwendet wurden?
Da gibt es zum einen die „Hausmittel“ wie Ingwertee mit Honig oder Zitrone mit Honig oder aber Dampfinhalationen. 64 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben auf ätherische Öle wie Eukalyptus, Teebaum und Ravensara zurückgegriffen. Und dann gibt es Nahrungsergänzungsmittel sowie Vitamin C, D und Magnesium.

Covid-19 gibt der Medizin noch viele Rätsel auf. Sind Sie sicher, dass Sie zuverlässige Ergebnisse erhalten werden?
In der Tat bleiben noch viele Fragen unbeantwortet. Wie kommt es beispielsweise, dass Covid-19 manche Patientinnen und Patienten ohne Vorerkrankungen schwer treffen kann, während andere nur leichte Symptome haben? Es gibt ein Mittel, das sich als wirksam erwiesen hat: Dexamethason, welches die Mortalität um ein Drittel verringert hat.

Wie kommt es, dass Covid-19 manche Patientinnen und Patienten ohne Vorerkrankungen schwer treffen kann, während andere nur leichte Symptome haben?

Dexamethason ist ein Medikament, das seit einem halben Jahrhundert angewendet wird, um überschiessende Immunreaktionen zu bremsen, wie sie beispielsweise bei Allergien auftreten. Der Wirkstoff hat eine grosse Ähnlichkeit mit Cortisol, einem natürlichen Hormon, das vom menschlichen Körper beispielsweise bei Stress produziert wird. Es handelt sich um ein gängiges, preiswertes Mittel, das bereits zum Behandlungsarsenal gegen schwere Covid-Erkrankungen gehört.

Wenn wir jedoch komplementärmedizinische Behandlungen finden, die helfen können, Hospitalisierungen zu vermeiden oder nach einer Covid-Erkrankung anhaltende Symptome wie starke Müdigkeit oder Depression zu lindern, ist dies natürlich von grossem Nutzen.

Werden Sie sich impfen lassen, sobald die Impfung auf dem Markt ist?
Ja natürlich, wenn die Impfung nach vollständigen Untersuchungen zugelassen wird. Schon allein deshalb, weil ich mit empfindlichen Patienten zu tun habe, die ich auf diese Weise besser schützen kann.

Welches sind die nächsten Schritte dieser Studie?
Mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu finden! Diese RTO-Studie soll uns im Januar, sofern wir bis dahin ausreichend Antworten erhalten, Informationen dazu liefern, welche komplementärmedizinischen Behandlungen sich zur Vorbeugung und Behandlung von Covid-19 als am wirksamsten erweisen.

Wir möchten herausfinden, ob es unter den komplementärmedizinischen Methoden vielversprechende Ansätze oder wirksame Mittel gibt.

Im Anschluss daran können wir eine randomisierte klinische Studie durchführen, um die Wirksamkeit zu überprüfen, bevor in einem vierten Schritt Laboranalysen vorgenommen werden. Die Ergebnisse werden uns ferner Anhaltspunkte zur Behandlung von anderen Atemwegserkrankungen liefern. Die Studie läuft derzeit auch in den Vereinigten Staaten, in England, Griechenland, Italien und China.


Dr. Bertrand Graz

Dr. Bertrand Graz

Dr. Bertrand Graz ist Dozent für Komplementärmedizin am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Westschweiz und besitzt langjährige Erfahrung als praktizierender Arzt und Forscher, insbesondere in den Vereinigten Staaten, Indien und Laos. Er koordiniert unter anderem die Arbeitsgruppe «Médecines» (Medizin) der Antenna-Stiftung.

 


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8 Kommentare

Erika Crabbe 12. Februar 2021 - 11:24

Coldomaris wirkt gegen Covid19 man bekommt es in Österreich, es ist ein übliches Erkältungsmedikament.
Die Lutschtableten oder der Spray machen einen Film, so dass der Virus nicht in die Zellen hineingehen kann und tötet die Viren ab. Es gibt einige Studien dazu. Es ist die Alge Carageen die das bewirkt. Lieben Gruss

Antworten
Brit 12. Februar 2021 - 9:57

Ich möchte noch anführen, dass Dr. Klinghardt mit naturmitteln arbeitet und in USA Seattle in seiner Klinik große Erfolge hat – auch zu covid hat er schon Stellung genommen. Es gibt das Schweizer gesundheits tv (QS24)

Antworten
Georg Winter 29. Januar 2021 - 16:36

Ich wollte den Fragebogen aufrufen, aber es kamen nur die Erläuterungen, was mit der Aktion bezweckt wird, aber kein Fragebogen. Liegt vielleicht an Firefox/Cookies.
Ich bin 80, recht gesund und fühle mich nicht ungebührlich beeinträchtigt durch die Maßnahmen.
Ich verwende die Moldex 2400 Maske, die ein Außengitter in Gesichtsform hat, an das das Filterflies von innen angetakert ist. Durch die Gesichtsform gibt es praktisch keine Falschluft. http://www.moldex.de.
Seit Mitte November habe ich monatlich eine Vitamin C Infusion bekommen, die das Immunsystem stärken soll. Der Heilpraktiker hat Metavirulent empfohlen, das bestellt ist. Wir trinken auch gelegentlich Cystustee.
Vitamin D3, B12, Niacin, Selen, Kalzium sind so eingestellt, dass die Serumspiegel im Normalbereich liegen (unabhängig von Corona), was ohne Zufuhr nicht der Fall wäre.
Zur Impfung Ende Februar habe ich mich angemeldet.
Damit fühle ich mich gut gerüstet und habe auch noch keine Erkältung usw. gehabt.
Ich hoffe, dass es auch anderen vernünftigen Teilnehmern so geht, die Leugner müssen ihre eigenen Erfahrungen machen – man sollte sie nur von den andern getrennt halten und sonst lassen.
Das Ergebnis der Umfrage würde mich interessieren.
Mit freundlichen Grüßen, Georg Winter

Antworten
Erwin Dudli 27. Januar 2021 - 15:06

bereits geschrieben, siehe oben!!!

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Erwin Dudli 27. Januar 2021 - 15:03

Meine homöopathischen Versuche haben bis heute gezeigt, dass Propolis C6 ein wunderbares, hilfreiches Mittel gegen Bakterien und Viren ist, beim Menschen und beim Tier, da es einen Super-Einfluss auf das Immunsystem hat. Das bestätigt die Aussage des Tierarztes G. Borschel in seinem Buch „Homöpathie in der Veterinärmedizin“. S. 89 und andernorts in seinem Buch. Er nennt deshalb das Propolis C6 einfach IMMUNO!

Antworten
Ursula Fiorenza 27. Januar 2021 - 11:35

Guten Tag

Ich wünschte mir eine kritischere Auseinandersetzung mit der Neuartigen in kurzer Zeit entwickelten Impfung!

Antworten
Christoph Züllig 26. Januar 2021 - 14:58

Es wäre wünschenswert, wenn Dr. Graz bei der Fortführung seiner Studie auch unser Nahrungsergänzungsmittel „Propolis-Holunder-Mundspray“ miteinschliessen würde. Es enthält Extrakte aus sieben antiviralen Pflanzen und Zink. Unsere Mitarbeiter und ihre Familien (total ca. 150 Personen) verwenden es seit 9 Monaten. Wir mussten noch keinen Krankheitsfall verzeichnen. Das Mittel wird in Apotheken und Drogerien verkauft.

Antworten
Jakob 26. Januar 2021 - 14:44

Ich bin Ayurveda Therapeut und bin enttäuscht, wie wenig die Möglichkeiten der Alternativ- und Komplementärmedizin – gerade aktuell – Gehör finden.
Konkret empfinde ich sehr störend, dass hier abermals das allopathische Narrativ vom ‚Kampf gegen!‘ weitergetragen wird. Wir leben in einer Welt voller Viren, Bakterien und weiteren möglichen ‚Schädlingen‘, die uns das Leben zuweilen schwer machen wollen und können.
In der Alternativ- und Komplementär Szene meine ich, ist auch die Wortwahl sehr wichtig. Im Titel wird eine abstossende Kampfstellung eingenommen.
Bitte an die Redaktion: Wir leben alle miteinander, mit all den Viren und Bakterien… Wir wollen ein friedliches Miteinander gestalten, dies ist eine grosse, wichtige Möglichkeit für ein fröhliches, erfülltes Leben. Was da ist, begleitet uns, wenn wir uns dagegen wehren, verpufft Energie.
Wir müssen lernen, damit umzugehen und uns gegebenenfalls zu schützen – aber bitte keinen Kampf!

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