Von Steven Wolf
Die Karde ist eine Heilpflanze voller Gegensätze. In ihr vereint sich das männliche Feuerelement mit dem weiblichen Wasserelement. Entsprechend kraftvoll stärkt sie die Immunabwehr und regt entgiftende Ausscheidungsprozesse an.
Die Karde ist eine zweijährige Pflanze. Sie bildet im ersten Jahr eine Blattrosette mit einer starken Pfahlwurzel aus – das Nest mit Bodenhaftung. Es werden Nährstoffreserven angelegt, welche die Pflanze für die Wachstumsphase im zweiten Jahr benötigt. Erst im zweiten Jahr erreicht sie das Ziel, die Blüte. Dieser Prozess zeugt von Reife und Geduld. Entsprechend verleiht uns die Karde als Heilmittel Ausdauer und den nötigen Durchhaltewillen. Das Wesen der Karde erdet, verleiht Schutz und stärkt unsere*n innere*n Lichtkrieger*in. Sie unterstützt in Zeiten, wo «zähnefletschende Widerstände» uns das Leben schwer machen. Sie stärkt den Widerstand, ohne jedoch die Verbindung zum Herzen zu verlieren. Sodass wir bei überwältigenden Ereignissen die Ruhe im Chaos finden und einen kühlen Kopf bewahren.
Kardenwurzel-Tee
Für 1 Tasse Tee brauchst du ungefähr 1 Teelöffel getrocknete Kardenwurzeln. Das Wasser mit den getrockneten Wurzeln zum Kochen bringen und bei geringer Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen und mindestens noch 10 Minuten ziehen lassen. Von diesem Tee trinkt man dreimal täglich eine Tasse.
Kardenblatt-Tee
Für 1 Tasse Tee brauchst du ungefähr ein bis zwei Teelöffel getrocknete Blätter (oder sechs Teelöffel frische Blätter). Die Blätter mit kochendem Wasser übergiessen und 5 bis 10 Minuten ziehen lassen. Nicht kochen. Von diesem Tee trinkt man dreimal täglich eine Tasse.
Von Kugelkopf bis Fuss
In den dichten, strahligen und stacheligen Igelköpfen der Karde erkenne ich die Verbindung zum Kopf. Daher verwende ich sie bei chronischen Kopfschmerzen und Migräneanfällen. Auch als Begleitmittel bei Hirnhautentzündungen ist sie zu empfehlen. Sie hilft den Kopf freizumachen bei kreisenden Gedanken, einem Verlust geistiger Klarheit und bei Depressionen. Die Karde unterstützt und auch, versöhnlicher und weicher mit uns selbst umzugehen. Sie erweicht die Stacheln, die wir gegen uns selbst richten. Sie verschafft Abstand vor angstvollen Gedanken und öffnet uns für die Botschaften aus dem Kosmos.
In den dichten, strahligen und stacheligen Igelköpfen der Karde erkenne ich die Verbindung zum Kopf. Daher verwende ich sie bei chronischen Kopfschmerzen und Migräneanfällen.
Ein auffallendes Zeichen der Karde sind die Anwachsstellen, wo die Blätter dem Stängel entspringen. Sie wachsen paarweise zusammen und bilden ein Gefäss, in dem sich das Regenwasser ansammelt. Diese kunstvoll ausgebildeten Wasserbecken dienen der Selbstversorgung und dem Schutz vor Schädlingen, welche im Wasser ertrinken und später der Karde zur zusätzlichen Nährstoffversorgung dienen. Sie ist also eine Art fleischfressende Pflanze. Die ertrunkenen Insekten symbolisieren auch die Gefahr, in den eigenen Gefühlswelten zu ertrinken. Statt uns in den Gefühlen zu verlieren, sollten wir schöpferisch damit umgehen und an ihnen wachsen. Dies zeigt uns die Karde auch durch die feinen Triebe, die aus dem Regenwassertank, dem Venusgefühlsbecken, entspringen. Mit dem Wasser in den Blätterbecken können Mensch und Tier ihren Durst stillen. Das gesammelte Wasser eignet sich zudem als Gesichtswaschung für den Erhalt einer reinen jugendlichen Haut, beziehungsweise zur Pflege von unreinen, entzündlichen und wunden Hautpartien.
Anwendung der Karde
Die Teile der Karde verwende ich innerlich und äusserlich. Das Venuswasser, die Blätter und die Wurzel frisch als Auflage, Wickel, Tee oder Tinktur. Während der Einnahme der Karde verändert sich das Milieu des eigenen Körpers. Das erschwert den schädlichen Mikroorganismen den Zugang zum Körper. Die Entgiftung geschieht hauptsächlich über die Haut, was zu vermehrtem Schwitzen führen kann. Bei der Entgiftung mittels Kardentee oder -tinktur sollte man deshalb zusätzlich viel Wasser trinken.
Die Wirksamkeit des Tees kann im Laufe der Zeit intensiviert werden. Dazu fügt man eine kleine Menge der Tinktur hinzu. Nach einer vierwöchigen Wochen Kur sollte eine Woche Pause eingelegt werden. Dann wieder vier Wochen einnehmen und wieder pausieren. So kann man weiterfahren bis zur Genesung.
Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt vom Schweizer Magazin „natürlich: www.natuerlich-online.ch
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