Startseite Buch-Tipp «Die Komplementärmedizin ist enorm wichtig für mich!»

«Die Komplementärmedizin ist enorm wichtig für mich!»

von Redaktion Millefolia

Von Peter Wäch

Simon Hofer ist ein bekannter Werbegrafiker. Der Berner litt viele Jahre unter starken Depressionen und Angstschüben. In seinem Buch «Und jetzt erst recht» hat der 45-Jährige seinen Leidensweg verarbeitet. Hofer beleuchtet darin auch Therapieformen aus der Komplementärmedizin.

 

Ihr Buch heisst «Und jetzt erst recht». Waren Sie immer ein Mensch, der in schwierigen Situationen erst recht anpackt?
Simon Hofer: Mein Lebensfreund war stets die Kreativität und das Gestalten. Ansonsten war ich eher ein bequemer Junge, dafür sozial stark engagiert. Durch meine nicht einfache Geschichte habe ich Folgendes gelernt: Wenn man sich anstrengt, Ordnung lebt und sich für das Positive einsetzt, kommt man weiter. Will man Opfer sein oder Macher? Die Kunst ist es, in schwierigen Situationen immer wieder aufzustehen und weiterzugehen.

Der Untertitel lautet «Wie ich ich meine psychischen Probleme mit Kreativität in Erfolg umwandelte». Sie sind von Beruf Werber und Grafiker. Liegen da Problemlösungen auf der Hand?
In vieler Hinsicht ja, aber auch für mich gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Der Grund für meine Gesundheit hat neben der Freude an meinem Beruf enorm viel mit Routinearbeit und Repetition zu tun. Das bringt mich zurück in die Mitte.

Ihre psychischen Probleme hatten einen Auslöser.
Grundsätzlich braucht es für eine Krise oder Krankheit mehrere Faktoren. Ich bin ein kreativer, sensibler, sensitiver Mensch und somit mehr gefährdet. Auch die Gene spielen eine Rolle.

Die Kunst ist es, in schwierigen Situationen immer wieder aufzustehen und weiterzugehen.

Ein anderer Grund für den ersten Crash war die Trennung meiner Eltern. Heute habe ich ein gutes und erwachsenes Verhältnis zu ihnen. Mit stolzen 44 konnte ich mein Leben selber in die Hand nehmen und lernte: Freiheit kommt von Verantwortung.

Simon Hofer

Es gab Klinik-Aufenthalte und Momente, wo Sie an Selbstmord dachten. Wie lautete die Diagnose?
Ich litt aufgrund der beschriebenen Faktoren mit 21 Jahren an einer schweren Psychose. Ich hatte aber eine affektive Form, welche sehr gut verheilt ist. Schleichende Psychosen sind schwieriger zu behandeln. Ich bin seit Jahren gesund, muss aber speziell acht geben, damit mein Lebensschiff schön auf Kurs bleibt.

Sie haben ihre Krankheit mit Gesprächstherapie und Medikamenten in den Griff bekommen. Spielt auch der komplementäre Ansatz eine Rolle?
Ja. Sport hat laut Studien den gleichen Effekt wie Antidepressiva. Die Summe an Massnahmen bringt die psychische und physische Gesundheit.

Die Summe an Massnahmen bringt die psychische und physische Gesundheit.

Für mich sind das Ordnung, Sport, soziales Engagement, Meditation, eine stabile Partnerschaft, ein guter Therapeut oder Coach und genug Schlaf. Komplementärmedizin ist enorm wichtig für mich, schon wegen der ausbleibenden Nebenwirkungen.

Im Buch schreiben Sie ja auch über ihre Erfahrungen mit Cannabis-Produkten.
CBD Hanf ist ein sehr effektives Mittel bei Stress, Angst und Unruhe. Ich nehme immer einen Tee mit einer Blüte CBD Hanf, wenn ich an Anlässe, Events oder Kundenmeetings gehe. Die entspannende Wirkung ist besonders gut gegen Nervosität.

Sie liefern nützliche Tipps, wie man eine schwierige Zeit besser bewältigen kann. Sind darunter auch Mittel aus der Naturapotheke?
Hier kenne ich mich sehr gut aus. Bei Depressionen und Angst sind Lavendelöl-Kapseln oder Johanniskrauttee sehr probat. Wenn man schlecht schläft, empfehle ich einen Schlaftee oder eben CBD.

Bei Depressionen und Angst sind Lavendelöl-Kapseln oder Johanniskrauttee sehr probat.

Ich habe auch gute Erfahrungen mit Homöopathie gemacht. Ein einfaches Mittel ist stilles Wasser. Zudem sind fernöstlichen Ansätze wie z.B. TCM oder Ayurveda sehr hilfreich.

Wie kriegen Sie heute aufkommende Ängste in den Griff?
Ich habe da mein Notfall-Set. Je nach Intensität des Problems kommen zuerst pflanzliche Mittel und mentale Übungen zum Einsatz, erst am Schluss greife ich zum chemischen Feuerlöscher.

Ich habe auch gute Erfahrungen mit Homöopathie gemacht. Ein einfaches Mittel ist stilles Wasser. Zudem sind fernöstlichen Ansätze wie z.B. TCM oder Ayurveda sehr hilfreich.

Was sollte man vermeiden, wenn der Boden anfängt zu wanken?
Ich versuche zuerst das «Raumthema» zu lösen, also raus in die Natur zu gehen, wo ich u.a. jogge. Es ist extrem hilfreich, sich aus dem beengenden Setting zu befreien. Verkriechen ist ein denkbar schlechter Weg. Bewegung vertreibt Angst.

Und wie ist es bei Panikattacken?
Eine Panikattacke kommt schnell, man muss sofort reagieren. Auch hier hilft es ungemein, sich unter den freien Himmel zu begeben. Manchmal liege ich einfach auf den Boden und achte auf meinen Atem. Das erdet. Fühlt sich der Panikschub lebensbedrohend an, ist der Notfall angesagt.

 

Buch-Tipp:

«Und jetzt erst recht – Wie ich ich meine psychischen Probleme mit Kreativität in Erfolg umwandelte», Cameo-Verlag, 2018, 250 Seiten, Paperback, CHF 25.90, ISBN: 978-3-906287-49-2

 

Fotos: Remo Neuhaus, Copyright Cameo Verlag, Pixabay

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