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Nicht immer gleich zum Arzt – Drogerien und Apotheken wissen Rat

von Olaf Müller
Ein Apotheker berät eine Kundin beim Medikamentenkauf

Selbst ist der Mann, selbst ist die Frau: Nicht immer braucht es ärzt­liche Unter­stützung, um gesund zu werden. Bei leichten gesund­heit­lichen Beschwerden sind Droge­rien und Apotheken gute erste Anlauf­stellen. Rezept­freie Arznei­mittel der Schul- und der Komple­mentär­medi­zin sowie profes­sio­nelle Beratung zeichnen diese Gesund­heits­versorger aus.

von Lisa Heyl

Kompetente Gesund­heits­berater: Drogerien und Apotheken

Mal helfen sie, das ideale Medika­ment zu finden, mal messen Sie den Blut­druck, dann wieder beant­worten sie Ernäh­rungs­fragen. Sie sind kompe­tente Gesund­heits­berater und Arznei­mittel­ver­käufer in einem: Die Drogerien und Apotheken der Schweiz.

Kosmetika gehören in vielen Droge­rien und Apotheken zum Grund­sortiment. Seit einigen Jahren ist Natur­kosmetik im Trend.

Selbstmedikation entlastet Ärzte und Spitäler

In vielen Fällen können leichte Beschwerden wie etwa eine Erkältung oder eine Magenverstimmung ohne ärztliche Hilfe behandelt werden, indem Betrof­fene sich mit Medika­menten aus dem Fach­handel versorgen. Die Behandlung in Eigen­ini­tiative, wohl­gemerkt verbunden mit einer Bera­tung durch die Fach­person, wird als Selbst­medi­kation bezeichnet.

Die Selbst­medi­kation hilft, Ärzte und Spitäler zu entlasten und somit Kosten zu senken.»

Die Selbstmedikation hilft, Ärzte und Spitäler zu entlasten und somit Kosten zu senken. Auch Präven­tions­angebote der Apotheken wie Impfen, Stuhl­tests für die Darm­krebs­vorsorge oder ein Herz-Check helfen, die Kosten tief zu halten, weil recht­zeitig auf die Diagnose reagiert werden kann.

Farbiges Signet Drogistenstern des Schweizerischen Drogistenverbandes SDVSelbstmedikation in der Drogerie

Dem Schweize­rischen Drogisten­verband SDV sind landesweit rund 450 Drogerien angeschlossen. In Drogerien sind neben anderen Sorti­menten alle rezept­freien Arznei­mittel erhältlich, sanfte und pflanz­liche Arznei­mittel sind dabei in den meisten Betrieben stark vertreten. In der Grund­aus­bildung der Drogistinnen und Drogisten ist Komple­men­tär­heilkunde ein wichtiger Bestand­teil, und viele Berufs­leute verfügen über spezi­fische Zusatz­aus­bildungen in Methoden der Komple­men­tär­medizin.


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Farbiges Signet des Schweizerischen Apothekerverbandes pharmaSuisseSelbstmedikation in der Apotheke

Mit über 1800 Standorten in der ganzen Schweiz sind die Apotheken ein wichtiger Grund­versorger. Gemäss einer Umfrage im Auftrag des Schweizerischen Apotheker­verbands pharmaSuisse nutzen 93 Prozent der Kundinnen und Kunden die Apotheke, um Medika­mente zu beziehen, die ihnen ärztlich verschrieben wurden. Apotheken bieten aber auch rezept­freie und komple­mentär­medi­zinische Arznei­mittel sowie eine Vielzahl von Gesund­heits­dienst­leistungen und die dazu­gehörige Fach­beratung an.


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Leichte Beschwerden selbst behandeln

Ein Apotheker füllt vor einem Medika­menten­regal stehend ein Präparat ab

Indivi­duelle Mischungen für die Kundin oder den Kunden sind eine Spezia­lität der Drogerie.

Für etliche Gesund­heits­probleme bietet die Selbst­medi­kation eine schnelle Lin­derung. Medika­mente, die dabei zur Anwendung kommen, sind im Fach­handel rezept­frei erhältlich. Diese Arzneimittel, sowohl aus der Schul- als auch aus der Komple­mentär­medizin, sind darauf ausgelegt, Symptome schnell zu lindern und den Betrof­fenen zu ermög­lichen, ihren Alltag ohne grössere Unter­brech­ungen fort­zusetzen. Diese sofortige Linderung kann die Lebens­qualität und Produk­tivität verbessern.

Für etliche Gesund­heits­probleme bietet die Selbst­medi­kation eine schnelle Linderung.»

Die Selbst­medi­kation kann dazu ermutigen, eine aktive Rolle bei der Verwal­tung des Wohl­befindens zu übernehmen und ein besseres Verständnis für den eigenen Körper und die Gesund­heits­probleme zu entwickeln. Aber: Selbst­medi­kation heisst nicht, dass der Laie einfach selbst drauf­los­doktern soll. Vielmehr kann er das Fach­personal in der Drogerie oder Apotheke beratend hinzuziehen, das eine Einschätzung vornimmt, wann jemand zum Arzt sollte und wann eine Selbst­medi­kation in welcher Form angesagt ist.

Drogerien und Apotheken sorgen für sichere Anwendung

Drogerien und Apotheken dürfen auch eigene Arznei­mittel herstellen.

Bestimmte rezept­freie Präpa­rate wie Bachblüten oder Tees können auch bei Gross­ver­tei­lern gekauft werden, dort gibt es aller­dings meist keine fundierte Fach­beratung zu deren Anwen­dung. Zudem sind allerlei Arznei­mittel – teil­weise illegal – im Internet erhält­lich, auch hier ohne Fach­beratung. Das ist nicht immer ungefährlich, denn Medika­mente sind keine harmlosen Konsum­güter: Es besteht das Risiko von Über­dosierung, Neben­wirkungen und Kontra­indi­kationen. Der Fach­handel in Droge­rien und Apotheken sorgt also nicht zuletzt für die sichere und wirkungs­volle Anwendung von Arznei­mitteln.


Quellen und weiter­führende Lite­ratur:

  • Schweize­rischer Drogisten­verband SDV
  • Schweize­rischer Apotheker­verband pharmaSuisse
  • Bundesamt für Statistik BFS

125 Jahre – eine kurze Drogeriegeschichte

Titelseite der 125-Jahre Jubiläumsbroschüre des Schweizerischen DrogistenverbandsDer Schweizerische Drogistenverband SDV feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Die Aufgaben und das Sortiment der Drogerien haben sich seit ihren Anfängen deut­lich gewan­delt: Neben einigen Arznei­mitteln und Kräutern führten Drogerien früher haupt­sächlich Haus­halts­artikel, Lebens­mittel, Farben oder Garten­zubehör, manche verkauf­ten auch Spiri­tuosen oder machten Pass­fotos. Mit dem Aufkommen von Waren­häusern und Frisch­märkten hat sich das Sorti­ment seit den 1950er-Jahren immer mehr hin zu Arz­nei­mitteln akzen­tuiert, sowohl der Schul- als auch der Komple­mentärmedizin. In den vergan­genen Jahren ist ein Trend zur Spezia­lisie­rung auf pflanz­liche Arznei­mittel zu beobachten, und auch im Kosmetik­bereich setzen viele Droge­rien auf natur­nahe und nach­haltige Produkte. Die Drogerien sind heute wichtige Anlauf­stellen bei allen Fragen rund um die Selbst­medi­vkation. Viele der schweiz­weit rund 450 Betriebe bieten auch ein breites Sorti­ment an Reform­pro­dukten, Haus­halts­artikeln oder Nahrungs­ergänzungs­mitteln an.


Schmökern Sie in der Jubiläums­broschüre des Schweize­rischen Drogisten­verbands!


Schnelle Hilfe aus der Drogerie oder Apotheke

Wenn es im Hals kratzt oder sich Kopf­schmerzen anbahnen – suchen Sie auch Hilfe in der Drogerie oder Apotheke? Wir freuen uns auf Ihre Erfah­rungen, schreiben Sie einen Kommentar!


Bilder:  zVgSchweizerischer Drogistenverband SDV

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1 Kommentar

Fluri Rosette 6. September 2024 - 18:23

Zum 125jährigen Jubiläum die besten Wünsche! Wie wäre es, den Verband gendergerecht in „Drogerienverband“ umzubenennen? Mich würde es freuen!
Herzlich, R.Fluri

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