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Efeu – Die grüne Schlangenkraft

von Olaf Müller
Efeu überwächst steinerne Engelsfigur auf Friedhof

Von Steven Wolf

Efeu ist ein immergrüner Meisterkletterer. Er steht für Halt und Ausdauer. Beson­ders hilf­reich ist seine Heil­kraft bei bronchialen Infekten und Schild­drüsen­erkrankungen.

Das Wesen des Efeus ist die Verbin­dung von Dunkel­heit und Licht. Die Wurzeln wuchern unbändig in der Dunkel­heit, die immer­grünen Blätter vermeh­ren sich durch Aus­läufer, die über dem Boden ein dichtes Netz bilden und so dem Licht entgegen­wachsen. Diese Verbin­dung von Dunkel­heit und Licht verkö­rpert eine immense, lebens­för­dernde Kraft.

Gibt Halt und Verwurzelung

Efeu ist ein Tonikum zur Anregung der Geistes­kräfte. Er wirkt gegen auszeh­rende und abbau­ende Zustände, die unsere Lebens­kraft bedro­hen. Als immer­grüne Pflanze verwende ich das Efeu­öl bei Vitali­täts­verlust. Bei Muskel- und Gelenk­rheuma­tismus, Gicht und Ischias-Schmerzen. Die alles verbin­dende Kraft des Efeus wirkt aber auch auf den Stoff­wechsel und das Hormon­system. Efeu stimuliert die Aus­schüt­tung von Neben­nieren­rinden-Hormonen. Diese hemmen Ent­zün­dungen und besei­tigen Ablage­rungen in den Gelenken, damit man weiter­hin frei und beweg­lich bleiben kann. Efeu eignet sich auch zur Hormon-Menstruations­regu­lierung. Er kann als Tink­tur bei zu schwacher Menstru­ation mit einem zuvor scharfen, wund machenden Aus­fluss helfen. Ebenso bei Schild­drüsen­unter­funktionen.

Der Efeu ist der einzige einhei­mische Wurzel­klet­terer.

Der Efeu ist der einzige einhei­mische Wurzel­klet­terer Mittel­europas. Trifft er auf ein Kletter­hin­dernis, zum Beispiel einen Baum, schmiegt er sich an dessen Stamm und beginnt, sich windend, über seine Schatten­seite an ihm hoch­zuwachsen. Diese teil­weise über hundert Jahre andauernde Partner­schaft zwischen Efeu und Baum ist ein Zeugnis der Verbun­den­heit und der Treue. Die Jung­triebe über­nehmen mit ihren Haft­wurzeln eine stati­sche Wuchs­sicherung. Nicht nur auf groben Baum­rinden, sondern auch auf glatten Ober­flächen wie Fenster­scheiben oder Haus­wänden. Efeuranke wächst an Baumstamm hoch

Auch hier wider­spiegeln sich die Themen Halt und Verwur­zelung. Der Efeu erinnert uns daran, dass wir in Zeiten der Verän­derung nicht an äus­seren Sicher­heiten wie ein Zuhause, Geld, Ver­siche­rungen oder einer Partner­schaft fest­halten sollten. Nicht klam­mern, zetern oder jamm­ern. Son­dern los­lassen, sich mit den Ängsten kon­fron­tieren und mutig vorwärts­schreiten.

Der aufwärts schlängelnde Stamm alter Efeu­ranken erinnert an Blut­bahnen, Adern, Venen und den Darm. Das zeigt, dass Efeu stabi­li­siert, ent­schlackt und den Sauer­stoff­trans­port im Blut stei­gert. Allge­mein fördert er die Durch­blu­tung und die Durch­lässig­keit der Blut­gefässe. Er ist ein hervor­ra­gendes Venen-Tonikum bei Krampf­adern, fördert die Durch­blutung der Arte­rien bei Arte­rio­skle­rose und stärkt das Altersherz. Des Weite­ren kann bei Magen-Darm­entzün­dungen, stän­digem Heiss­hunger, Appe­tit­losig­keit oder auf­gebläh­tem Magen an Efeu­tinktur gedacht werden.

Efeu als Hustenlöser

Das wohl bekann­teste Einsatz­gebiet des Efeus ist die Heil­wir­kung auf die oberen Atem­wege. Dies aufgrund seiner ent­zündungs­hem­menden, anti­bakte­riellen, anti­viralen Eigen­schaften. Efeu zeigt sich in der äus­seren Betrach­tung als ein starkes Blatt­wesen. Dies weist auf ein kraft­volles Wirken im mitt­leren Pol des Menschen hin, der sich im Brust­raum und der Herz­gegend befindet. Efeu hat somit einen Bezug zur Atmung und Blut­kreis­lauf. In alten Zeiten wurde das Efeu­blatt für psycho­somatische Herz­be­schwerden ein­ge­setzt, um ver­krampf­te Atem­wege und die Bron­chial­musku­latur zu erwei­tern. Es erleich­tert die Sauer­stoff­zufuhr zur Lunge und kann die Atem­wege von Entzün­dungen und Ver­schlei­mung befreien.

Die Tinktur eignet sich des­halb zur Behand­lung von grip­palen Infek­ten mit starker Ver­schlei­mung. Sämt­liche Bronchial­er­kran­kungen, Asthma, krampf­artiger Reiz­husten und Rachen­ent­zün­dungen können gelin­dert werden. Der säuer­liche, bitter­süsse Geschmack des Blat­tes verweist auf die Bereiche Leber, Verdau­ung, Herz und Milz. Die drei bis fünf drei­kantigen, nieren­förmigen Samen machen eine Verbin­dung zur Niere und Gallen­blase. Der Efeu kann somit auch die Verdau­ung unter­stützen und den Gallen­fluss fördern.

Efeu-Kreislauföl selber herstellen

In hoher Dosie­rung sind alle Teile des Efeus giftig und dürfen nicht ein­ge­nommen werden. Des­halb wird Efeu nicht als Tee, son­dern fast nur in Form von fer­tigen Arz­neien ange­boten. Unbe­denk­lich ist hin­gegen die äus­sere Anwen­dung als Kom­pres­sen oder Öl. Die Her­stel­lung des Efeu-Kreis­lauf­öles geht so:

Man benö­tigt eine gute Hand­voll frische oder getrock­nete Efeub­lätter. Die Blätvter in klei­nere Stücke zupfen, in ein Schraub­glas geben und mit kalt­gepress­tem Olive­nöl über­giessen. Das Olivenöl wird bis 5 Milli­meter unter den Rand des Schraub­glases gefüllt und ver­schlossen. Den Ölauszug für minde­stens drei Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen und täg­lich schwen­ken. Am Schluss absie­ben und in dunkle Fla­schen füllen. Der Ölaus­zug ist für die äus­serli­che Anwen­dung, zur Mas­sage und für Ein­rei­bungen bestimmt. Das Öl kann mit pas­senden äthe­ri­schen Ölen ergänzt werden.

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Bilder: Pexels Vladimír Sládek, Davide Compagnoni, Nataliya Vaitkevich

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