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Ein Dino mit Sprengkraft

von Redaktion Millefolia

Von Peter Wäch

Es gab ihn schon zu Zeiten der Dinosaurier. Die Rede ist vom Ginkgobaum. Heute wird der Extrakt aus Blättern, Samen oder Wurzeln für eine bessere Durchblutung eingesetzt. Ob das lebende Fossil Ginkgo Krankheiten wie Alzheimer verhindern kann, steht auf einem anderen Blatt. Inzwischen hat die Augenmedizin eine verblüffende Wirkung festgestellt.

Ginkgo war vor 150 Millionen Jahren in Europa verbreitet. Überlebt hat der bekannte Ginkgo biloba in Südostchina. Den wissenschaftlichen Namen erhielt er 1771 vom Botanik-Systematiker Carl von Linné. Man verehrte das Gewächs im Fernen Osten als „Baum der Erkenntnis“. Dass es die Baum-Pflanze so lange auf unserem Planeten aushielt, hat mit ihrer Widerstandfähigkeit zu tun, der nicht mal Insekten beikommen. Ginkgo-Bäume sind 30 bis 40 Meter hoch und können 4000 Jahre alt werden. Sie blühen erstmals nach 25 Jahren und die Fruchtbarkeit kann über 1000 Jahre anhalten.

Antioxidantien schützen Zellwände

Anja Blaser von der Apotheke Dr. Noyer in Bern bestätigt, dass Ginkgo ein Booster ist, wenn es um die Durchblutung, die Erweiterung der Gefässe und den erleichterten Sauerstofftransport geht: „Viele unserer Kunden nehmen ein Präparat, wenn sie beispielsweise an Vergesslichkeit oder Geräuschen im Innenohr wie Tinnitus leiden.“ Die Pharmaassistentin weist aber auch auf die vielen Antioxidantien hin, die in Ginkgo enthalten sind. „Diese eignen sich bestens dafür, die Zellwände vor freien Radikalen, sprich Umwelteinflüssen, zu schützen“. Patienten, die Blutverdünner nehmen müssen, empfiehlt Anja Blaser unbedingt eine vorgängige Absprache mit dem behandelnden Arzt.

Sicher ist, dass Ginkgo blutverdünnend wirkt und die Nährstoffe besser durch die Blutbahnen befördern und somit auch die Organe versorgen kann.

Entfernt Ginkgo auch Ablagerungen wie Cholesterin in den Gefässen? Dazu Anja Blaser: „Ich bin vorsichtig mit leichtfertigen Versprechungen. Sicher ist, dass Ginkgo blutverdünnend wirkt und die Nährstoffe besser durch die Blutbahnen befördern und somit auch die Organe versorgen kann“. Eine vorbeugende Wirkung zu Verkalkungen spricht Blaser der Vielzahl an Präparaten keineswegs ab. Sie weiss: „Ginkgo wird schon seit Jahrtausenden in der Traditionellen Chinesischen Medizin genutzt. Während asiatische Ärzte den Stoff aus dem Samen und den Wurzeln gewinnen, verwenden wir hier im Westen eher die Ginkgo-Blätter zur Gewinnung der nötigen Essenzen.“

Heilung von Alzheimer?

Es gibt Studien mit Demenz-Patienten, die bei einer Einnahme von hochdosierten Ginkgo-Präparaten von 240 Milligramm pro Tag eine Verbesserung der Gedächtnisleistung erreichen und somit ihren Alltag besser bewältigen können. Dass Ginkgo Alzheimer mildern oder gar heilen kann, ist bis dato nicht bewiesen, obschon einige Studien auf erstaunliche Ergebnisse kommen. Eine Verbesserung der Hirnleistung unter fünfzig 50- bis 85-Jährigen mit der Diagnose MCI (zu Deutsch: Milde kognitive Beeinträchtigung) bestätigt u.a. ein Pilotprojekt am Felix Platter-Spital in Basel.

Da Ginkgo nachweislich die Durchblutung fördert, profitiert auch unser Gehirn davon. Auf diese Weise verbessert sich die Konzentration.

Anja Blaser ist beim Thema Alzheimer verständlicherweise zurückhaltend: „Da Ginkgo nachweislich die Durchblutung fördert, profitiert auch unser Gehirn davon. Auf diese Weise verbessert sich die Konzentration. Sollte jemand nicht an einer schweren Form von Demenz erkrankt sein, sind Ginkgo-Mittel sicher eine wertvolle Massnahme zur Vorbeugung. Wer fit im Kopf bleiben will, muss hingegen auch andere Faktoren berücksichtigen.“ Das zweigeteilte Blatt erinnert Anja Blaser nicht von ungefähr ans menschliche Gehirn.

Baum des Sehens

Anja Blaser

Ginkgo erobert jüngst auch die Augenmedizin. Es gilt als wachsende Hoffnung für viele Menschen mit Sehstörungen und wird mittlerweile erfolgreich bei der Behandlung von Makuladegeneration angewendet. Tatsache ist: Die Ursache von Sehstörungen sind häufig Durchblutungsstörungen. Anja Blaser verfolgt diese Entwicklung mit grossem Interesse: „Ich überlege künftig in Absprache mit behandelnden Ärzten, ob Ginkgo auch bei Augenleiden zum Einsatz kommen soll.“

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