Von Lisa Heyl
Bei Kinderkrankheiten wie Fieber, Zahnen oder Schlafstörungen kann die Homöopathie unterstützen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Interview.
Die Homöopathie ist eine regulatorische Medizin, die auf das gesamte System des Menschen wirkt, also auch die Persönlichkeit einer Person und ihr Seelenleben mit einbezieht. Auch bei Kindern kann sie gut eingesetzt werden. Die Drogistin Larissa Wild gibt Auskunft, was bei der Anwendung beachtet werden sollte.
Homöopathika sind vorwiegend pflanzlichen, mineralischen oder tierischen Ursprungs. Das Homöopathische Arzneibuch (HAB) umfasst über 2000 Substanzen und laufend werden neue Stoffe geprüft – darunter zum Beispiel Diamant oder Wasserstoff.
Frau Wild, wie hilft die Homöopathie Kindern im Alltag?
Larissa Wild: «Homöopathie ist eine natürliche Therapieform, welche sich zum Ziel setzt, die Selbstheilungskräfte zu stimulieren. Gerade Kinder reagieren diesbezüglich sehr gut auf die Globuli, da sie sich noch sehr unvoreingenommen und frei verhalten. Körperliche Themen wie Krämpfe, Fieber, Schnupfen oder auch emotionale Themen wie Heimweh oder Ängste können sehr gut mit der Homöopathie unterstützt und therapiert werden.»
Bei seelischen oder psychischen Schwierigkeiten kann Homöopathie eine wunderbare Chance sein.
Gibt es einen Bereich, der sich mit der Homöopathie besonders gut behandeln lässt?
Larissa Wild: «Für den Laien sind gerade körperliche Beschwerden im Alltag mit der Homöopathie sehr gut therapiebar. Geht es um seelische oder psychische Schwierigkeiten, kann es eine wunderbare Chance sein, diese Thematiken mit einer Homöopathin zu therapieren, um tolle und vor allem nachhaltige Ergebnisse zu erreichen.»
Wie und mit welchen Mischungen lassen sich die häufigsten Probleme bei Kindern damit behandeln?
Larissa Wild: «Ist man homöopathisch interessiert kann man mit Fachbüchern oder Unterstützung einer Homöopathin sehr effizient mit Einzelmitteln arbeiten. Ansonsten eignen sich Mischungen von verschiedenen Mitteln in einem Fertigpräparat, um ein möglichst breites Thema abzudecken.»
Die Anwendung von Homöopathika
„Allgemein zu beachten gilt, dass das Alter oder das Körpergewicht keine Rolle spielt bei der Potenzwahl und Dosierung des Mittels», sagt Wild.
Bei akuten Fällen ist das Mittel schneller verbraucht und muss dementsprechend schneller nachdosiert werden. Grundsätzlich gilt: Nachdosieren sobald die Wirkung nachlässt.
Bei Stürzen
- Arnica: äussere Gewalt (Prellung, Quetschung, Schlag), Gehirnerschütterung, Bluterguss, Verletzungsschmerzen, Kind möchte alleine sein, möchte keine Berührung.
- Symphytum: Schlag auf Knochen, Knochenbrüche.
Koliken
- Colocynthis: Wellenartige Schmerzen. Folgen von Beleidigung oder Empörung. Druck auf Bauch bessert Empfinden, gekrümmte Haltung.
- Chamomilla: Kind ist gereizt, trotzig, schnippisch, und hat grünen Durchfall.
- Diascorea: Kolik fast nur im Schmerzbereich, Bauch und Beckenbereich. Sich strecken bessert Wohlbefinden.
Fieber
- Aconitum: Plötzlich heftiges hohes Fieber, heisser Kopf, viel Durst.
- Belladonna: Neigt zu aggressivem Verhalten (beissen), hat keinen Durst.
- Ferrum Phosphoricum: mässiges Fieber unter 38.5 Grad. Allgemein beginnende Erkältung.
- Gelsemium: Mässiges Fieber, milder Verlauf, Schwäche, kein Durst.
- Pulsatilla: Mässiger Verlauf, braucht Nähe, hat gerne frische Luft, kein Durst.
Schlafstörungen
- Phosphorus: Das Kind hat alleine Angst, Hyperaktivität, Unruhe, ist zappelig, häufiges Erwachen.
- Pulsatilla: Rockzipfelkind, Elternteil muss immer in der Nähe sein.
- Avena sativa: Nervöse Erschöpfung, Schlaflosigkeit bei Sorgen.
- Zincum valerianum: Angst vor Dunkelheit, nervös, unruhig, tags schläfrig, nachts unruhig.
Zahnen
- Chamomilla: Gereizt, trotzig, schnippisch, Durchfall (grün), weinen und wimmern im Schlaf.
- Podophyllum: Mit Durchfall, Magen ist auf Berührung empfindlich, besser auf Bauchlage.
- Cacium carbonicum: Späte, erschwerte Zahnung, eher verstopft.
- Calcium fluoratum: Schwäche bei Zahnkaries.
Quellen und weiterführende Information: Drogistenstern
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