Wie kann die Komplementärmedizin zur Vorbeugung und Behandlung von grippeähnlichen Erkrankungen eingesetzt werden? Die Zeitschrift «Primary and Hospital Care» hat einen Fachbeitrag über die Möglichkeiten der Komplementärmedizin zur Prävention und Therapie von grippalen Infekten, einschliesslich Influenza und Covid-19 publiziert. Der Artikel richtet sich an Ärztinnen und Ärzte. Dr. med. Gisela Etter ist Mitautorin und Vorstandsmitglied im Dachverband Komplementärmedizin sowie Präsidentin der UNION Schweizerischer komplementärmedizinischer Ärzteorganisationen.
Der Artikel präsentiert eine nicht abschliessende Zusammenstellung von bewährten komplementären Therapie- und Präventionsmassnahmen für grippeähnliche Erkrankungen, einschliesslich Influenza und COVID-19.
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Therapiemöglichkeiten der Komplementärmedizin bei grippeähnlichen Erkrankungen
Die Komplementärmedizin bietet bei grippeähnlichen Erkrankungen verschiedene Präventions- und Therapiemöglichkeiten, die sich in der Praxis bewährt haben. Der sogenannte Methodenpluralismus ermöglicht, diejenigen Therapien und Arzneimittel aus einer der fünf Fachrichtungen der Komplementärmedizin auszuwählen, die den individuellen Patientenbedürfnissen entsprechen.
- Phytotherapie
Arzneipflanzen können sich positiv auf das Immunsystem auswirken oder wirken gar antiviral. Eine frühzeitige Anwendung von pflanzlichen Arzneimitteln kann Atemwegsinfektionen vorbeugen und behandeln. - Homöopathie
Die Homöopathie kann unter anderem in Kombination mit Medikamenten aus der Schulmedizin eingesetzt werden und zu einem rascheren Abklingen von Symptomen beitragen. - Anthroposophische Medizin
Aus Sicht der anthroposophischen Medizin sind Therapien zur Stärkung des Immunsystems und der Resilienz zentral. - Traditionelle Chinesische Medizin
Zur Prävention vor Krankheiten soll sich der Mensch gemäss TCM emotional und körperlich mit gesunder Ernährung und Bewegung stärken. Genügend Schlaf trägt in der traditionellen Chinesischen Medizin ebenfalls zur Stärkung der Immunabwehr bei. - Ayurveda
Bei der traditionell indischen Heilkunst Ayurveda steht eine breite Palette von Arzneipflanzen zur Verfügung, wovon einige ebenfalls in der Phytotherapie und TCM angewandt werden.
Komplementärmedizinische Methoden können sich positiv auf das Immunsystem auswirken und unterstützen die Selbstheilungskräfte. Zur Stärkung der Immunabwehr leistet aus Sicht der Komplementärmedizin ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und genügend Bewegung ein wesentlicher Beitrag. Die Komplementärmedizin fördert im Allgemeinen die gesundheitsfördernden Massnahmen (salutogenetischer Ansatz) und lässt sich auch in Ergänzung zur Schulmedizin anwenden.
Komplementärmedizinische Methoden können sich positiv auf das Immunsystem auswirken und unterstützen die Selbstheilungskräfte.
Bild: Unsplash.com
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1 Kommentar
Ich finde es wichtig, dass man komplementärmedizinische Methoden nicht von vornherein strikt ablehnt. Man sollte versuchen mit allen vorhandenen Methoden das Beste herauszuholen. Ob man jetzt mit der Homöopathie unterstützt, die Stoffe der Pflanzen bei der Phytotherapie nutzt oder mit der Akupunktur versucht seine Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. Wenn man da eine Methode ablehnt, nimmt man sich viele Möglichkeiten, die letztlich zu einer Linderung führen können. Ich habe selbst schon gute Erfahrungen mit Akupunktur, TCM und der Homöopathie gemacht. Man solle selbst entscheiden ob man diese Methoden anwenden möchte. Jedenfalls sollte man vorurteilsfrei an die Sache herangehen und sich selbst informieren oder ausgebildete Personen zu Rate ziehen.