Der Bedarf nach ergänzenden Behandlungsmethoden bei Krebs wächst. In Deutschland ist erstmals eine Leitlinie Komplementärmedizin für die Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten erschienen. In der Schweiz wurde in der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland ein Angebot für integrativ-onkologische Sprechstunden geschaffen.
Viele Krebspatientinnen und – patienten möchten mit Komplementärmedizin ihren Krankheitsverlauf positiv beeinflussen oder die Nebenwirkungen der Therapien lindern. Häufig jedoch sprechen Betroffene, welche den Wunsch nach einer komplementären Behandlung haben, nicht mit Ihren Ärztinnen oder Ärzten darüber. Zwei neue Angebote zeigen, wie die onkologische Beratung für Patientinnen und Patienten verbessert werden kann.
Leitlinie zur Ergänzung der Krebstherapie mit Komplementärmedizin
In Deutschland wurde erstmals eine S3-Leitlinie „Komplementärmedizin in der Behandlung von onkologischen PatientInnen“ herausgegeben. Dabei handelt es sich um ein Nachschlagewerk, das häufige Patientenfragen zu komplementären und alternativen Methoden evidenzbasiert beantwortet. Für einige Methoden werden konkrete Empfehlungen ausgesprochen, von anderen Maßnahmen wird abgeraten. Die Leitlinie informiert auch darüber, wenn derzeit für bestimmte Substanzen oder Verfahren keine ausreichende Evidenz vorliegt, um eine Empfehlung auszusprechen. Die Leitlinie richtet sich an Ärztinnen und Ärzte sowie alle Berufsgruppen, die an der Versorgung von Krebsbetroffenen beteiligt sind. Auch interessierte Patientinnen und Patienten sowie Angehörige können die Leitlinien nutzen.
Zum Beitrag über die Leitlinien zu Komplementärmedizin in der Onkologie vom 23. Juli 2021
Neue Integrativ-onkologische Beratung im Kanton St.Gallen
Um die Therapiesituation der an Krebs erkrankten Personen zu verbessern, wird seit Juli 2021 in der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Integrative Medizin (ZIM) des Kantonsspitals St. Gallen eine Integrativ-onkologische Sprechstunde angeboten. Der Fokus der ergänzenden Beratung, welche in den Räumlichkeiten des Spitals Grabs angeboten wird, liegt auf der Stärkung der Selbstwirksamkeit des Patienten. Auch auf Aspekte der Sicherheit wird geachtet: So werden beispielsweise potenzielle Wechselwirkungen zwischen Pflanzenpräparaten und Chemotherapien überprüft.
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