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Corona-Virus und Herz-Kreis­lauf-Erkran­kungen: Wie Komple­mentär­medizin hilft

von Redaktion Millefolia

Von Manuela Fey

Konventionelle und komplementäre Medizin lassen sich in vielen Fällen gut vereinen. Solche Behandlungskonzepte einer integrativen Medizin versorgen die Patienten ideal gerade bei chronischen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder bei Infektionskrankheiten.

„Die moderne Gesellschaft wünscht sowohl Medikamente gegen virale Erkrankungen als auch eine Medizin, die zur Selbstregulation der Körpersysteme anregt“, betont Dr. Gisela Etter. Die komplementärmedizinische Hausärztin beriet während der Corona-Krise zahlreiche verunsicherte Menschen telefonisch.

Komplementärmedizin unterstützt die Resilienz; konventionelle Medizin bekämpft den Erreger.

Zur Therapie von Patienten mit chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zusätzlich an einer Infektion erkranken, eigne sich die integrative Medizin besonders: „Komplementärmedizin unterstützt die Resilienz (Widerstandskraft); konventionelle Medizin bekämpft den Erreger.“

Corona-Virus bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Bis jetzt gibt es keine gesicherten Daten zum Corona-Virus bzw. der Krankheit COVID-19 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. „Man stützt sich auf Erfahrungen sowie Untersuchungen vergleichbarer klinischer Situationen und auf die Meinung der Experten“, erklärt die Ärztin. Laut der Schweizerischen Herzstiftung haben Menschen mit einer Herz-Kreislauf-Krankheit wahrscheinlich kein höheres Risiko, sich mit dem Corona-Virus anzustecken. Ihr Risiko aber für einen schweren Krankheitsverlauf ist im Falle einer Ansteckung grösser.

Zur Prävention rät Dr. Etter, die Schutzmassnahmen des Bundesamtes für Gesundheit zu befolgen wie auch die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren: Bluthochdruck, zu hoher Cholesterinspiegel, Rauchen, Adipositas (Fettleibigkeit), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und Bewegungsmangel.

Komplementärmedizin hilft, Menschen entsprechend ihren Ressourcen in Eigenkompetenz und Selbstverantwortung zu fördern. „Ausreichend körperliche Bewegung an der frischen Luft ist eines der besten Medikamente“, weiss die Ärztin. Hinzu kommt eine ausgewogene, naturbelassene Ernährung, um das Gewicht zu kontrollieren. Faktoren wie gute Schlafgewohnheiten und ein tragfähiges soziales Umfeld beugen ebenso vor: „Der Mensch lebt von positiven Emotionen.“

Ausreichend körperliche Bewegung an der frischen Luft hilft, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen.

Komplementärmedizinische Forschung nötig

Risikopatienten verabreichte die Hausärztin erfolgreich homöopathische Konstitutionsmittel, um die Resilienz zu fördern: „Homöopathie ist grundsätzlich eine ganzheitliche, individuelle Heilmethode. Es werden die Patienten mit ihren Krankheiten behandelt und nicht umgekehrt.“ Sie erlebe täglich, wie sich das Immunsystem der Patienten sowohl bei Infekten als auch Allergien reguliert. Viel Erfahrung hat die Homöopathie mit viralen Erkrankungen. In integrativer Zusammenarbeit können zudem hochakute Infektionen behandelt werden.

Es gibt vielversprechende Studienresultate, die unbedingt breiter erforscht werden sollten.

Auch auf positive Erfahrungen aus Epidemien kann die Homöopathie zurückgreifen. Dr. Etter hebt hervor: „Es gibt vielversprechende Studienresultate, die unbedingt breiter erforscht werden sollten.“

Einfach, natürlich und effektiv

Der Arjunabaum (Terminalia arjuna, lateinisch) gilt im Ayurveda als
Herztonikum auf physischer als auch auf emotionaler Ebene.

Mit mehr als 5000 Jahren gilt der Ayurveda als das älteste Gesundheitssystem der Welt. Die umfassende indische Heilkunst basiert auf dem zeitlosen Wissen der Einheit des Menschen mit der Natur. „So sagen heute bedeutende ayurvedische Ärzte in Indien, man müsse lernen, mit dem Corona-Virus zu leben, statt gegen es anzukämpfen“, erläutert Franz Rutz. Stark sei Ayurveda-Medizin in der Prävention, der Nachbehandlung, zur Kräftigung und im Wiederaufbau des Immunsystems. „Es gibt im Ayurveda viele ausgezeichnete Pflanzen zur Behandlung von Lungenkrankheiten sowie gegen Entzündungen und Infektionen“, so der Naturheilpraktiker.

Ayurveda-Medizin ist stark in der Prävention und der Kräftigung des Immunsystems.

Eine sehr starke Senkung der Herz-Kreislauf-Risikofaktoren belegen Studien zur ayurvedischen Panchakarma-Therapie. Dieses beinhaltet vier Phasen: detaillierte Diagnostik, intensives wie sanftes Entgiftungsprogramm, gezieltes Aufbauprogramm unter anderem mit Rasayana-Präparaten zur Nahrungsergänzung und Abschlussdiagnostik. „Ayurveda kennt Behandlungen von Diabetes 2 und Arteriosklerose (Arterienverkalkung)“, betont Franz Rutz. Dazu benötigt der Naturheilpraktiker viel Erfahrung und Geschicklichkeit, um jeden Patienten individuell zu therapieren.

Beeindruckende Ergebnisse

Um Lebensgewohnheiten möglichst erfolgreich zu ändern, hilft Transzendentale Meditation, eine Behandlungsstrategie im Ayurveda. „Es ist die bequemste Variante“, schmunzelt Franz Rutz. Zweimal fünfzehn Minuten am Tag Tiefenentspannung führen zu mehr Selbstbezug und Lebensfreude. Wissenschaftliche Studien weisen der Meditationstechnik weitreichende Langzeitwirkungen nach, so auch bei Herzkrankheiten und deren Risikofaktoren. Rund fünfzig Prozent weniger Krankheitskosten fallen an, wenn Transzendentale Meditation regelmässig praktiziert wird, postulieren diverse Untersuchungen.

Es braucht einen respektvollen Umgang mit dem Corona-Virus. Angst zu reduzieren, stärkt das Immunsystem.

Dr. Gisela Etter und Franz Rutz plädieren unabhängig voneinander für eine ausgewogenere Berichterstattung in den Schweizer Medien und für mehr Verantwortungsbewusstsein der Medienschaffenden. Es brauche einen respektvollen Umgang mit dem Corona-Virus: „Angst zu reduzieren, stärkt das Immunsystem.“


Dr. med. Gisela Etter

Dr. med. Gisela Etter ist Fachärztin Allgemeine Innere Medizin, besitzt den Fähigkeitsausweis in Homöopathie SVHA, ist Präsidentin des Schweizer Vereins homöopathischer Ärztinnen und Ärzte SVHA, Präsidentin der UNION Schweizerischer komplementärmedizinischer Ärzteorganisationen, Vorstandsmitglied des Dachverbands Komplementärmedizin Dakomed und Mitglied FMH (Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte). Sie arbeitet in eigener Hausarztpraxis in Richterswil ZH.


Franz Rutz

Franz Rutz ist Naturheilpraktiker mit eidgenössischem Diplom in Ayurveda-Medizin, Lehrer für Transzendentale Meditation, Präsident der Trägerorganisation Ayurveda Schweiz, Ayurveda-Expertenberater der WHO und war während zehn Jahren Vorstandsmitglied der Organisation der Arbeitswelt Alternativmedizin Schweiz (OdA AM). Er arbeitet in eigener Praxis für Meditation, Ayurveda und Problemlösungen in Rain LU, als Co-Leiter eines vedischen Centers in Zürich Oerlikon und hat über dreissig Jahre Erfahrung.

 

Bilder: zVg Dr. Gisela Etter, zVg Franz Rutz, pixabay.com


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