Startseite Bericht Zwei Events, ein Star: Die Komple­men­tär­medizin zeigt, was sie kann

Zwei Events, ein Star: Die Komple­men­tär­medizin zeigt, was sie kann

von Olaf Müller
Stehendes Publikum im Vortragssaal wird zu Turnübungen ermuntert

Wie aktiv die Komple­mentär­medizin-Branche ist, zeigte sich kürz­lich anhand des Patien­tentags am Kantons­spital St. Gallen und am ASCA-Forum in Lausanne.

von Fabrice Müller

Integrative Medizin in der Onkologie

In welchen Zusammen­hängen stehen Bewe­gung, Ernäh­rung und Bewuss­tsein mit einer Krebs­erkran­kung? Mit solchen und wei­teren Themen beschäf­tigten sich die Referen­tinnen und Refe­renten des zweiten Patien­tentags für Komple­mentäre und Inte­gra­tive Onko­logie vom 23. September. Der Anlass wurde von der Klinik für Medizi­nische Onko­logie und Hämato­logie unter der Leitung von Dr. Marc Schlaeppi sowie vom Brust­zentrum am Kantons­spital St. Gallen orga­ni­siert. Der Patien­tentag stiess auf reges Inte­resse, sowohl auf­seiten der Patien­tinnen und Patien­ten als auch bei Vertre­ter­innen und Vertre­tern der Gesund­heits­branche. Zu den Letz­teren gehörte auch Claudia Cairone, Mitar­bei­terin von anthrosana, der schwei­ze­ri­schen Patien­ten­organi­sation auf anthro­po­so­phi­scher Grund­lage.

Bewegung und Ernäh­rung in der Präven­tion

Publikum am zweiten Patiententag für Komplementäre und Integrative Onkologie

Reges Inte­resse vonseiten des Publi­kums am zweiten Patien­tentag im Kantons­spital St. Gallen.

Der Patien­tentag vermit­telte laut Claudia Cairone wert­volle Impulse rund um die Inte­grative Medizin. Dr. Stephanie Otto bei­spiels­weise, Spor­t­wissen­­schaft­­lerin an der Uni­klinik Ulm, sprach über Bewe­gungs- und Sport­therapie in der Tumorbehandlung. Zahl­reiche wissen­schaft­liche Studien haben die posi­tive Wirkung von Bewe­gung und Sport bei einer ganzen Reihe von Krebs­erkran­kungen nach­ge­wiesen.

Es ist faszinie­rend, wie mit relativ einfa­chen Mass­nahmen eine grosse Wirkung in der Krebs­prävention und -behand­lung erzielt werden kann.

«Es ist fas­zinie­rend, wie mit relativ ein­fa­chen Mass­nahmen eine grosse Wirkung in der Krebsprä­vention und -behand­lung erzielt werden kann», betont Claudia Cairone. Ebenso wert­voll fand die anthro­sana-Ver­tre­terin etwa das Referat von PD Dr. Florian Strasser vom Zentrum für Integrative Medizin am Kantons­spital St. Gallen über den Einfluss von Ernäh­rung auf die Krebs­ent­wicklung.

Wertvolle Zusammen­arbeit zwischen Schul- und Integrativer Medizin

Neben den vielen intere­ssanten Impulsen hatte der Patien­ten­tag für Claudia Cairone noch eine weitere Dimension: «Er zeigte uns auf, wie wichtig und wert­voll eine enge Zusammen­arbeit zwischen der Schul- und der Integra­tiven Medizin ist.» Profes­sor Dr. Jens Huober, der neue Chef­arzt des Brust­zentrums am Kantons­spital St. Gallen, habe die Vor­teile dieses Mitein­anders zu Beginn des Patiententags in seiner Begrüs­sungsrede hervor­gehoben. «Das inte­grative Modell in der Medizin ist stark personen­abhängig. Entspre­chend gross ist hier das Poten­zial, das es noch zu entwickeln gilt», stellt Claudia Cairone fest.

Sprecher am ASCA Forum in Lausanne vor Publikum in Hörsaal

Am ASCA-Forum kamen die Komplementärtherapeutinnen und -therapeuten in den Genuss spannender Fachreferate wie jenem von Dr. Leo Pruimboom, Experte für Psycho-Neuro-Immunologie.

ASCA-Forum zur Bezie­hung zwischen Darm, Gehirn und Immunsystem

Zeitgleich zum Patien­tentag fand in Lau­sanne das Forum der Schwei­ze­ri­schen Stif­tung für Komple­men­tär­medizin ASCA statt. Die Veran­staltung mit diversen Vor­trägen rich­tete sich an ASCA-anerkannte Thera­peu­tinnen und Thera­peuten. Auch hier wurde – wie in St. Gallen – das Modell einer int­egra­tiven Medizin vorge­lebt. Refe­ren­tinnen und Refe­renten aus der Schul- und Komple­mentär­medizin setzten sich mit den Zusammen­hängen von Darm und Gehirn ausein­ander.

Die ASCA-Foren sind ein Beitrag zur Verbes­serung der Quali­tät im Bereich der Komple­men­tär­medizin in der Schweiz.

Philippe Langella beispielsweise, Mikro­bio­loge und Forschungs­direktor am «French National Insti­tute of Agri­cultural Research» (INRA), ging auf die verschie­denen Mikro­orga­nismen des menschlichen Darms ein. «Jeder Mensch verfügt über ein eigenes Ökosystem im Darm.»

Einsei­tige Ernäh­rung fördert Erkran­kungen

Hamburger mit Salat­blättern, Fleisch und SauceWelchen nega­tiven Einfluss «Junk-Food» auf das Gedäch­tnis und das räum­liche Vorstel­lungs­vermögen hat, erläu­terte Dr. Fabienne Burguière, Spezia­listin für Homöo­pathie und Mikro­ernährung. Sie legte zudem dar, in welchem Zusammen­hang eine einsei­tige Ern­ährung sowie Über­gewicht mit Erkran­kungen wie Parkinson, Alzheimer oder auch Auto­immunerkrankungen stehen. Die Beziehung zu sich selbst sei ein wich­tiger Faktor für Körper und Gesund­heit, betonte Dr. Olivier Vuagniaux, Facharzt FMH für Psychi­atrie und Psycho­therapie. Nur etwa fünf Prozent des mensch­lichen Bewuss­tseins laufen dem­nach auf men­taler Ebene ab, der Rest stehe mit dem Bauch­gefühl in Verbindung.

ASCA-Foren: Weiterbildung und Sensibilisierung

Seit bald 20 Jahren orga­ni­siert die Stiftung ASCA jähr­lich zwei Foren in Lau­sanne und Zürich. «Die Foren richten sich an Thera­peu­tinnen und Thera­peuten. Sie sind ein Bei­trag der ASCA zur Verbes­serung der Quali­tät im Bereich der Komple­mentär­medi­zin in der Schweiz», erklärt der Präsi­dent der Stiftung ASCA, Laurent Berset. Als Ziel und Heraus­forde­rung zugleich nennt Laurent Berset den Einbezug wei­terer Akteure aus dem Gesund­heits­wesen, um diese stärker für die Komple­men­tär­medizin zu sensi­bili­sieren.

Nächstes ASCA-Forum: Samstag, 25. November 2023, Kunsthaus Zürich.


Bilder: Sabine Lützen / Ermina Zecic / Rajesh Tp ― Pexels.com

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