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Natürliche Hilfe bei Menstruations­beschwerden

von Redaktion Millefolia
Frau mit Wärmflasche auf Bauch und Medikamenten

Von Lisa Heyl

Zwischen vier und sechs Tage pro Monat befindet sich der Körper einer Frau im natürlichen «Ausnahmezustand». Gut zu wissen, was frau gegen Menstruations­beschwerden tun kann.

Menstruationsbeschwerden äussern sich in unterschiedlichster Form. Während viele Frauen kaum Beschwerden haben, leiden andere heftig. Es gibt eine Vielzahl an Symptomen, die hormonell bedingt während der Menstruation auftreten können. Darunter fallen Unwohlsein, ziehende Schmerzen im Unterbauch, Kopfschmerzen, Heisshunger oder Appetitlosigkeit.

Als typisch gelten die starken, krampfartigen Bauchschmerzen, mit medizinischem Fachbegriff Dysmenorrhö genannt. Sie werden in zwei Kategorien unterteilt:

  • Die primäre Dysmenorrhö tritt ab der ersten Monatsblutung auf. Die Beschwerden sind am ersten Tag am stärksten, lassen an den folgenden Tagen nach und können von Symptomen wie Übelkeit, Durchfall, Kreislaufstörungen, Kopf- und Kreuzschmerzen begleitet sein.
  • Die sekundäre Dysmenorrhö entwickelt sich erst im Laufe der Jahre. Die Ursachen sind vielfältig, meist organisch bedingt und müssen ärztlich abgeklärt werden.

Viele Frauen haben aber nicht nur während, sondern auch mehrere Tage vor den Tagen mit Unwohlsein zu kämpfen. Bauchschmerzen, Spannungsgefühle in den Brüsten, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen sind nur einige der Beschwerden, die auftreten können. Sie werden unter dem Begriff prämenstruelles Syndrom – kurz PMS – zusammengefasst. Die prämenstruellen Beschwerden treten sieben bis vierzehn Tage vor der Regel auf, in der Phase zwischen Eisprung und Menstruation, und klingen mit Beginn der Monatsblutung wieder ab. Insgesamt sind es über hundertfünfzig Symptome, die im Zusammenhang mit PMS genannt werden.

Ursachen und Hintergründe

Der weibliche Körper ist erheblichen hormonellen Veränderungen unterworfen und bewältigt während der Menstruation einen beachtlichen Blutverlust. Das geht an den meisten Frauen nicht spurlos vorbei. Sie leiden unter körperlichen Beschwerden, manche von der allerersten Regel an bis zur Menopause. Die Monatskrämpfe entstehen, weil sich die Gebärmutter zusammenzieht, um die nicht zur Einnistung eines Eis benötigte Schleimhaut abzustossen. Für das Zusammenziehen der Gebärmutter sorgen Prostaglandine. Diese körpereigenen Substanzen lösen nebst der Muskelkontraktion auch Schmerzen aus.

Die Monatskrämpfe entstehen, weil sich die Gebärmutter zusammenzieht, um die nicht zur Einnistung eines Eis benötigte Schleimhaut abzustossen.

Lange wurde das prämenstruelle Syndrom als Scheinkrankheit abgetan, doch weiss man heute, dass Ursachen möglicherweise in einem hormonellen Ungleichgewicht zu suchen sind. Wenn eine Frau wissen will, ob sie unter PMS leidet, führt sie zwecks Übersicht über die Symptome am besten einen Menstruations-Kalender.

Was man bei Menstruationsbeschwerden selbst tun kann

Sofern die erste und die folgenden Monatsblutungen normal verlaufen, empfiehlt sich ab dem Alter von circa 18 Jahren eine jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung. Tritt die Periode häufiger als in Abständen von drei Wochen auf, ist es ratsam, eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen zu konsultieren. Das gilt auch bei sehr starken Blutungen, da eine Anämie (Blutarmut) auftreten kann.

Tipps für die natürliche Linderung
  • Spagyrische Sprays oder homöopathische Mittel mit beispielsweise Mönchspfeffer, Pulsatilla oder Belladonna helfen bei Menstruationsbeschwerden.
  • Ingwertee wärmt von innen und wirkt dadurch gegen Krämpfe. Die Wurzel lindert zudem Übelkeit. Alternative zum Tee: Ein frisches oder getrocknetes Stück Ingwer kauen.

Ingwertee wärmt von innen und wirkt dadurch gegen Krämpfe.

  • In Ihrer Drogerie oder Ihrer Apotheke finden Sie auch ein grosses Sortiment an hochwertigen Teekräutern, die für sanfte Hilfe an den kritischen Tagen sorgen. Probieren Sie zum Beispiel Teemischungen aus Brombeerblättern, Frauenmantel, Taubnessel, Johanniskraut, Ringelblume und Eisenkraut zur Linderung von Periodenschmerzen aus. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, ist die richtige Zubereitung von Bedeutung.

Für die krampflösenden und schmerzlindernden Kamillenblüten, Schafgarbenkraut und Gänsefingerkraut sieht diese folgendermassen aus:

Zubereitung der Teemischungen

  • Kamillenblüten: Pro Tasse 2 bis 3 Teelöffel mit heissem (nicht kochendem) Wasser übergiessen. Den Tee anschliessend 5 bis 10 Minuten ziehen lassen und abseihen.
  • Schafgarbenkraut: 2 gehäufte Teelöffel mit kochendem Wasser übergiessen. Den Tee 15 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb abgiessen.
  • Gänsefingerkraut: 3 Teelöffel mit kochendem Wasser übergiessen und 10 Minuten ziehen lassen. Anschliessend durch ein Sieb abgiessen und schluckweise trinken.
  • Äusserlich wohltuend wirken sanfte Unterbauchmassagen mit Ölen, die beispielsweise die Inhaltsstoffe der Römischen Kamille oder des Johanniskrauts enthalten.
  • In Drogerien und Apotheken erhältlich ist zudem ein vibrierender Tampon, der Menstruationsbeschwerden lindern soll.
  • Bettflasche und Wärmewickel lindern Schmerzen und Krämpfe. Für den Wickel zum Beispiel ein Geschirrtuch in Kamillentee tränken, auswinden und auf den Bauch legen. Mit Wärmeflasche und Frotteetuch bedecken. 30 Minuten ruhen.
  • Schulmedizinische Schmerztabletten bringen schnelle Hilfe gegen starke Schmerzen, zum Beispiel mit dem krampflösenden Wirkstoff Ibuprofen.

Äusserlich wohltuend wirken sanfte Unterbauchmassagen mit Ölen, die beispielsweise die Inhaltsstoffe der Römischen Kamille oder des Johanniskrauts enthalten.

Stress beeinflusst die Beschwerden während der Monatsblutung negativ. Der Grund: Stress bedeutet Anspannung, und je verkrampfter man ist, desto stärker sind die Schmerzen. Deshalb sollten betroffene Frauen während der Menstruation belastende Situationen, wenn möglich meiden und sich so viel Ruhe wie möglich gönnen.

Prämenstruelles Syndrom – Tipps für die Tage vor den Tagen

Beim prämenstruellen Syndrom können folgende Tipps die Tage vor den Tagen erleichtern:

  • Tryptophan kann Essgelüste, besonders Heisshungerattacken, mindern. Die Aminosäure kommt zum Beispiel in Cashewnüssen, Sonnenblumenkernen und Weizenkeimen vor.
  • Mit einer salzarmen Ernährung verhindern Sie, dass sich Gewebeflüssigkeiten anstauen und dadurch Ödeme entstehen.
  • Spagyrische Essenzen lindern prämenstruelle Beschwerden. Lassen Sie sich in der Drogerie oder Apotheke eine individuelle Mischung herstellen. Vorbeugend wird die Essenz drei- bis viermal täglich direkt in den Mund gesprüht, bei akuten Beschwerden stündlich angewendet.
  • Pflanzenpräparate mit den Inhaltsstoffen aus den Samen des Mönchspfefferstrauches gleichen den weiblichen Hormonhaushalt aus. Eine entsprechende Kur sollte mindestens drei Monate lang durchgeführt werden.
  • Gamma-Linolensäure, die beispielsweise in Nachtkerzenölkapseln oder im Borretschsamenöl vorkommt, reduziert die Entstehung von körpereigenen Schmerzstoffen, dadurch bekommt man weniger Schmerzen, oder diese lassen merklich nach. Auch hier ist die Einnahme über einen längeren Zeitraum empfehlenswert.
  • Hopfen sorgt für hormonellen Ausgleich.
  • Pulsatilla pratensis, die Küchenschelle, eignet sich für Frauen, die sich vor der Menstruation besonders emotional fühlen.
  • Naturheilmittel mit Pestwurz helfen, Krämpfe zu lösen.
  • Leichte Bewegung wie ein Spaziergang an der frischen Luft hilft mit, zu entspannen und Krämpfe zu lindern.

Menstruationsbeschwerden vorbeugen

  • Magnesium hilft, die angespannte Muskulatur zu lösen. Es sollte in einer für den Körper gut verfügbaren (orthomolekularen) Form eingenommen werden und wird sowohl akut wie auch vorbeugend angewendet. Lebensmittel mit hohem Magnesiumanteil sind Nüsse, Vollkornreis und Bananen.
  • Abgeschlagenheit und Müdigkeit während der Regel können auf einen Eisenmangel zurückgehen. Fragen Sie in Ihrer Drogerie oder Apotheke um Rat.
  • Entspannungsübungen wie autogenes Training oder bewusstes Atmen helfen, Belastendes loszulassen. Der Duft von ätherischem Majoran- oder Wacholderöl fördert die innere Ruhe, Lavendelessenz wirkt beruhigend und stimmungsaufhellend. Regelmässige Bewegung und sportliche Betätigung lösen Verkrampfungen und sorgen für seelische Ausgeglichenheit.
  • Auch die innere Einstellung ist wichtig. Damit die immer wiederkehrenden Menstruationsbeschwerden nicht zu stark aufs Gemüt schlagen, ist es ratsam, Schmerzen als normal, als dazugehörend zu betrachten. Ausser wenn die Regelschmerzen zum Dauerschmerz werden, einen ängstigen oder so stark sind, dass man den normalen Alltagsanforderungen nicht mehr nachgehen kann. Dann empfiehlt sich eine Abklärung durch die Gynäkologin oder den Gynäkologen.
  • Wenn Sie Ihrer Tochter helfen wollen, dann bereiten Sie sie gut auf die erste Periode vor. Denn Studien zeigen, dass gut informierte Mädchen tendenziell weniger über Menstruationsschmerzen klagen.

Guter Rat aus der Drogerie

Auch wenn die Schmerzen nur monatlich auftreten, lohnt es sich, eine Kur über mehrere Monate hinweg auszuprobieren: Täglich 3-mal 500 mg Nachtkerzenöl-Kapseln einnehmen. Akut kann man die Kur mit der «Heissen Sieben» ergänzen: 10 Tabletten des Schüssler-Salzes Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) in heissem Wasser auflösen und schluckweise trinken. Dies hilft, die Krämpfe zu lösen.


Quellen & weiterführende Literatur: Drogistenstern, Drogistin HF Isabella Mosca,

Bilder: iStock

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