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Nie mehr rauchen!

von Redaktion Millefolia

Von Lisa Heyl

Pflaster, Kaugummi oder Inhalationsgeräte können helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Doch was sind Vor- und Nachteile dieser Hilfsmittel?

Mit dem Rauchen aufzuhören, ist oft schwierig. Im Fachhandel gibt es verschiedene Hilfsmittel, die den Rauchstopp erleichtern. «Was für wen passt», so Drogistin Slavica Milutinovich, «ist individuell verschieden. Am besten lassen Sie sich persönlich beraten.» Wenn dazu noch der Wille da ist, stehen die Chancen relativ gut.

Versuchen Sie es immer wieder! Ein Rauchstopp braucht Zeit.

Nikotinersatztherapien

1. Kaugummi/Lutschtabletten/Sublingualtabletten (schmelzen unter der Zunge) geben Nikotin ab, was Entzugssymptome wie Ruhelosigkeit, Nervosität oder depressive Verstimmungen vermindert und so hilft, das Suchtverhalten zu reduzieren. Sie kommen in Situationen, in denen typischerweise zur Zigarette gegriffen wird (Stress, Langeweile …), zum Einsatz.

  • Vorteil: Praktisch für unterwegs, Nikotin nur bei Bedarf.
  • Nachteil: Können abhängig machen.
  • Geeignet eher für Raucher, die nur zu bestimmten Gelegenheiten oder Tageszeiten rauchen.
  • Wichtig: Nikotinkaugummis langsam kauen, damit sie wie gewünscht wirken.

2. Pflaster/Patches geben 16 bis 24 Stunden lang permanent Nikotin über die Haut ab. Es gibt sie in verschiedenen Dosierungen.

  • Vorteil: Die Nikotindosierung erfolgt gleichmässig. Einmal am Morgen aufgeklebt, hält es den ganzen Tag.
  • Nachteil: Wegen der permanenten Abgabe merkt man nicht, ob man genug Nikotin bekommt und die Dosis verringern könnte. Das Rauchen muss vollständig eingestellt werden.
  • Geeignet für (starke) Raucher, die über den ganzen Tag in mehr oder weniger gleich langen Abständen rauchen.

3. Inhalator: Durch Saugen am Mundstück verdampft eine bestimmte Menge Nikotin und wird über die Mund- und Rachenschleimhaut vom Körper aufgenommen.

  • Vorteil: Man führt den Inhalator wie eine Zigarette zum Mund. Wirkt sehr schnell.
  • Nachteil: Die Anwendung ist gewöhnungsbedürftig, da nicht inhaliert, sondern nur gepafft werden sollte.
  • Geeignet für Raucher, die die Hand-zu-Mund-Bewegung vermissen.

Aufhören lohnt sich immer

  • 20 Minuten nach der letzten Zigarette normalisieren sich Puls und Blutdruck.
  • 8 Stunden später beginnen sich die Sauerstoffwerte im Blut zu normalisieren.
  • 48 Stunden nach dem Rauchstopp verbessern sich Geschmacks- und Geruchssinn und das Essen schmeckt wieder viel besser.
  • 2 Wochen bis 3 Monate später beginnt das Herzinfarktrisiko zu sinken.
  • Nach 3 bis 9 Monaten verringern sich Atembeschwerden wie Husten, Atemnot und Keuchen. Die Lungen werden stärker und arbeiten bis zu 10 Prozent effizienter.
  • 1 Jahr nach dem Rauchstopp hat sich das Zahnfleisch erholt.
  • Nach 5 bis 15 Jahren ist das Hirnschlagrisiko auf das Niveau von Nichtrauchern gesunken.
  • Nach 10 Jahren ist das Sterberisiko in Folge von Lungenkrebs nur noch halb so hoch.
  • 15 Jahre nach dem Rauchstopp ist das Herzinfarktrisiko mit dem von Nichtrauchern vergleichbar.

Komplementärmedizin bei Rauchstopp

Zusätzlich zur Nikotinersatztherapie empfiehlt die Drogistin Slavica Milutinovich ein homöopathisches Mittel oder einen spagyrischen Spray.

Spagyrik stärkt die Nerven, beruhigt und wirkt ausleitend. Hilfreich sind zum Beispiel Mischungen mit Avena sativa, Coffea arabica, Nicotiana tabacum, Acorus calamus, Strychnos nux vomica.

  • Vorteil: Keine Nebenwirkungen.
  • Nachteil: Als Alleinmittel eventuell zu schwach.
  • Geeignet als Ergänzung zu Nikotinersatztherapie.

Homöopathie hilft auf die sanfte Art, das Suchtverhalten zu reduzieren. Hilfreich sind zum Beispiel Nux vomica, Okoubaka, Tabacum.

  • Vorteil: Keine Nebenwirkungen, sanfte Dosierung.
  • Nachteil: Als Alleinmittel eventuell zu schwach.
  • Geeignet für leichte Raucher oder als Ergänzung zu Nikotinersatztherapie.

«Und wenn es mit dem Rauchstopp nicht klappt: Versuchen Sie es wieder! Sich das Rauchen abzugewöhnen dauert, geben Sie sich Zeit», sagt Drogistin Slavica Milutinovich.


Quellen: Drogistenstern, Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz at-schweiz.ch , Drogistin HF Slavica Milutinovic,

Bilder: iStock

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