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Psychische Erkrankungen nehmen zu

von Redaktion Millefolia
Corona und Psyche

Von Karin Meier

Die Coronavirus-Pandemie kann psychische Erkrankungen auslösen oder verstärken. Betroffene sollten sich möglichst rasch Hilfe holen, sagt der Chefarzt der Klinik Schützen Rheinfelden Hanspeter Flury.

Dr. med. Hanspeter Flury

Dr. med. Hanspeter Flury

Als der Bundesrat im März 2020 den Lockdown ausrief, stand das Leben in der Schweiz Kopf. Auf den ersten Schock folgte ein Endlos-Marathon, der weiterhin anhält. Die plötzliche Fremdbestimmung in wichtigen Lebensbereichen, soziale Isolation, existenzielle Nöte und Erkrankungen an Covid-19 und Long Covid fordern ihren Zoll.

Dringliche Anfragen für Behandlungen nehmen zu.

Das Leiden mancher Menschen mit psychischen Erkrankungen verstärkt sich, vormals Gesunde erleiden Depressionen, Angst- oder Schlafstörungen oder greifen zu Suchtmitteln. «Dringliche Anfragen für Behandlungen nehmen zu», sagt der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH Hanspeter Flury. Er ist Chefarzt, Klinikdirektor und Vorsitzender der Geschäftsleitung der auf Psychosomatik, Psychiatrie und Psychotherapie spezialisierten Privatklinik Schützen in Rheinfelden.

Ganzheitliche Abklärung bei psychischen Erkrankungen

Die Patientinnen und Patienten werden nach Möglichkeit in den Ambulatorien in Rheinfelden oder Aarau behandelt. Benötigen sie eine stärkere Betreuung, kommt die Psychotherapeutische Tagesklinik zum Zug. Für eine noch grössere Behandlungsdichte ist ein stationärer Aufenthalt in der Klinik Schützen angezeigt. Die Abklärung und Diagnostik erfolgt in jedem Fall ganzheitlich, sagt Hanspeter Flury: «Unsere Fachärzte und Psychologinnen berücksichtigen auch körperliche Faktoren, die eine psychische Erkrankung auslösen oder begleiten können, das soziale Umfeld und die Ressourcen einer Person.»

Die Patientinnen und Patienten erleben die Natur mit allen Sinnen. So fokussieren sie auf den Augenblick und finden Entlastung von ihren Problemen.

Zum integrativen Ansatz der Klinik Schützen gehört eine grosse Vielfalt an schul- und komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden, die gut aufeinander abgestimmt sind. Dazu zählen unter anderem Wickel und Massagen, Tanz-, Musik- und Kunsttherapie, Achtsamkeit und Yoga, Homöopathie, Phytotherapie, Aromapflege sowie naturbasierte Therapie. Bei Letzterer werden Naturerfahrungen zur Unterstützung des Heilungsprozesses genutzt. «Die Patientinnen und Patienten erleben die Natur mit allen Sinnen. So fokussieren sie auf den Augenblick und finden Entlastung von ihren Problemen. Weil sie dabei an positive Naturerfahrungen aus ihrer Kindheit anknüpfen, können sie eine wichtige Ressource reaktivieren», sagt Hanspeter Flury.

Ungeahnte Kräfte

Corona erschwert die Lebenssituation vieler Menschen und führt oft zu starken Belastungen. Jedoch bliebe weitgehend unbemerkt, dass die Pandemie auch Gutes hervorbringe, meint Hanspeter Flury: «Einige Patientinnen und Patienten, aber
auch manche Mitarbeitende haben in der Krise ungeahnte Kräfte entwickelt. Es ist faszinierend, zu sehen, welche positiven Veränderungen bei ihnen stattgefunden haben.» Die Schutzmassnahmen hätten zudem den Wert von echten Begegnungen
aufgezeigt.

So bleiben Sie trotz Pandemie stark

  • Vorbeugende Massnahmen: Mit Selbstfürsorge können seelische, körperliche und soziale Bedürfnisse ins Gleichgewicht gebracht werden. Dies heisst achtsam sein, Sport treiben, sich Interessantem und Sinnerfülltem widmen, Kontakte pflegen und sich mit Nahestehenden austauschen – so gut es in diesen aussergewöhnlichen
    Zeiten eben geht. Solange die Corona-Schutzmassnahmen bestehen, sind zudem Flexibilität und Optimismus gefordert. Weil psychische und körperliche Erkrankungen auch unabhängig vom Verhalten auftreten können,
    sind der Prophylaxe allerdings Grenzen gesetzt.
  • Kein Patentrezept: Wie viel Schlaf, Entspannung oder Begegnungen man braucht, ist von Mensch zu Mensch verschieden und ändert sich im Laufe des Lebens. Es gibt deshalb keine allgemeingültigen Empfehlungen zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Jedoch ist es wichtig, gerade in längerfristig belastenden Zeiten darauf zu achten, im Gleichgewicht zu bleiben.
  • Erste Hilfe: Schlafstörungen, Pessimismus, Gefangensein im Gedankenkarussell, sozialer Rückzug, sinnloses Surfen im Internet und der übermässige Konsum von Alkohol- und anderen Genussmitteln können erste Alarmzeichen für
    eine beginnende psychische Erkrankung sein. Sprechen Sie mit Angehörigen und Freunden über Ihre Situation und suchen Sie Hilfe bei Ihrem Hausarzt.
  • Weitere Infos: Die Klinik Schützen hat auf ihrer Website ein Merkblatt zur psychischen Stärke in Corona-Zeiten veröffentlicht: Website Klinik Schützen

 


Bilder: zvg, Klinik Schützen

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