Von Lisa Heyl
Eine Entschlackungskur zum Jahresbeginn hilft dem Körper, Gift- und Abfallstoffe loszuwerden. Das befreit, macht munter und verhindert Beschwerden und Krankheiten.
Ständig müde, lustlos, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme … Stecken dahinter keine ernsthaften Ursachen, hilft oft eine Entgiftungs- oder Entschlackungskur. Das heisst: Für ein paar Wochen auf Kaffee, Alkohol und Rauchen verzichten, viel Wasser und Tee trinken und hauptsächlich Gemüse und Früchte essen.
Was bedeutet entschlacken?
Entschlacken befreit den Körper von sogenannten Schlacken. Das sind körpereigene Abfallstoffe wie Harnsäure und Salzsäure, aber auch Giftstoffe etwa aus Medikamenten, der Luft oder der Nahrung. Laut Naturheilkundlern lagern sich die schädlichen Stoffe im Gewebe, der Muskulatur, den Organen, den Blutgefässen und den Gelenken ab. Sie sollen müde und antriebslos machen oder Krankheiten wie Arteriosklerose, Herzinfarkt, Rheuma, Gicht und Diabetes begünstigen.
Entgiften hilft aber auch unmittelbar. Danach fühle ich mich jedenfalls immer voller Energie.
Drogistin Pascale Robinson: «Mit regelmässigen Entschlackungskuren lassen sich solchen Beschwerden und Krankheiten möglicherweise vorbeugen. Entgiften hilft aber auch unmittelbar. Danach fühle ich mich jedenfalls immer voller Energie.»
Natürliche Unterstützung von innen
Verschiedene natürliche Mittel unterstützen die Entgiftung, hier aufgelistet innerliche Behandlungsmöglichkeiten:
- Die Schüssler-Salze 6, 8, 9 und 10 unterstützen die Funktion der Leber, regulieren den Wasserhaushalt, binden Säure und helfen, Stoffwechselendprodukte auszuscheiden. Sie sind in Drogerien und Apotheken als Tabletten oder Brausetabletten erhältlich. Die Dosierung ist je nach Art des Präparats unterschiedlich.
- Ein spagyrischer Mundspray mit Brechnuss, Löwenzahn, Thuja, Brennnessel, Goldrute und Artischocke reinigt den Organismus, hilft ihm, zu entgiften und verbessert die Verdauung. Sprühen Sie sich stündlich 3 Sprühstösse in den Mund.
- Leber-Galle-Tropfen mit Artischocke, Mariendistel, Enzian, Kümmel, Melisse und Löwenzahn unterstützen die Funktion von Leber und Galle. Nehmen Sie dreimal täglich 30 Tropfen.
- Eine Darmsanierung sorgt für ein gesundes Gleichgewicht von guten und schlechten Bakterien im Darm. Das stärkt das Immunsystem und verbessert die Nähstoffaufnahme. Für die Kur nehmen Sie 6 bis 12 Wochen lang Kapseln oder Pulver mit Huminsäure, Milchsäurebakterien und L-Glutamin ein. Das verursacht weder Bauchschmerzen noch Durchfall.
Überlastete Organe
Eigentlich scheidet ein gesunder Körper schädliche Stoffe natürlich aus. Über den Urin, den Stuhl und mit dem Schweiss. «Doch wir nehmen so viele Gifte auf, dass der Organismus nicht mehr Herr darüber wird», sagt Robinson. Allein schon die Ernährung sorge für haufenweise Schlackenstoffe im Körper. «Unsere Lebensmittel sind voll von Umweltgiften wie Pestiziden und Schwermetallen oder Zusatzstoffen wie Konservierungs- und Aromastoffen. Ausserdem essen die meisten zu viel Fett, Zucker, tierische und Weissmehlprodukte.» Das übersäuert den Körper (siehe Kasten Säure-Basen-Haushalt) und Stoffwechselvorgänge funktionieren nicht mehr einwandfrei.
Regelmässig entschlacken hilft dem Körper, Altlasten des modernen Lebens loszuwerden.
Hinzu kommen oft Bewegungsmangel, Stress, Rauchen oder Alkohol. «Die Ausscheidungsorgane Leber, Nieren, Galle, Darm, Haut und Schleimhäute sind völlig überfordert.» Regelmässig Entschlacken hilft dem Körper, Altlasten des modernen Lebens loszuwerden.
Natürliche Unterstützung von aussen
Verschiedene natürliche Mittel unterstützen die Entgiftung, hier äusserliche Behandlungsmöglichkeiten:
- Die Haut ist ein Ausscheidungsorgan. Über sie kann der Körper Gifte und Schlacken loswerden. Lagern sich die schädlichen Stoffe aber im Bindegewebe ab, können sie laut Robinson Hautprobleme und Cellulite verursachen.
- Gegen Cellulite und Dehnungsstreifen hilft eine Schüssler-Salz-Lotion. Die darin enthalten Nummern 1 und 11 befeuchten die Haut und stärken das Bindegewebe. Cremen Sie Ihre Haut täglich damit ein. Eine gute Alternative zur Lotion ist ein Öl, das Birkenblätter, Stechender Mäusedorn und Rosmarin enthält.
- Ein warmes Basen-Bad oder ein Basen-Duschgel mit Salzen und Mineralien entsäuert die Haut. Das mildert Cellulite und beseitigt Hautprobleme und schlechten Körpergeruch. Wärme regt zudem die Durchblutung an. Das hilft, Giftstoffe aus dem Körper auszuscheiden. Baden Sie einmal pro Woche in 36 bis 38 Grad warmem Wasser. Vorsicht: Für Menschen mit Kreislaufproblemen sind heisse Vollbäder nicht geeignet.
- Duschen Sie einmal pro Woche mit einem Birken-Peeling. Es massiert und stimuliert die Haut und entfernt abgestorbene Hautzellen.
Richtig entschlacken
Entschlackungskuren dauern zwischen einem Tag und mehreren Wochen. Pascale Robinson rät zu einer Kur von mindestens 2 bis 3 Wochen ohne Darmreinigung oder von 6 bis 9 Wochen inklusive Darmreinigung.
Beim Entschlacken sollten Sie folgende Regeln beachten:
1. Ernährung
Geniessen Sie leichte Kost und verzichten Sie auf Fertigprodukte. Wichtig ist viel frisches, saisonales, regionales Gemüse und Obst, das biologisch angebaut wurde. Es enthält weniger bis keine Pestizide und mehr wichtige Nährstoffe wie Mineralstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe als herkömmlich angebaute Produkte. Diese Vitalstoffe sorgen für einen gut funktionierenden Stoffwechsel und helfen beim Abtransport von Schlacken.
Die Kur verlangt nicht, weniger zu essen als sonst. Aber das richtige. Deshalb verlieren manche ein paar Kilos. Achtung: Wer danach zu seiner gewohnten Ernährung zurückkehrt, nimmt meistens auch schnell wieder zu. Idealerweise behalten Sie nach der Kur eine gesunde Ernährung bei. Das wirkt sich nebenbei positiv auf die Figur aus.
2. Trinken
Trinken Sie mindestens 2 Liter stilles Wasser oder ungesüssten Tee. Viel Flüssigkeit hilft dem Körper, Schlacken loszuwerden. Als Tee eignet sich ein Stoffwechseltee mit Goldrute, Artischocke und Mate. Morgens 1 Tasse auf nüchternen Magen, tagsüber 2 bis 3 Tassen und vor dem Schlafengehen 1 Tasse. Verzichten Sie auf Kaffee und Alkohol.
3. Wohlbefinden
Tanken Sie neue Energie, zum Beispiel mit Bewegung an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und wohltuenden Aktivitäten. Verzichten Sie aufs Rauchen.
4. Fasten
Wer möchte, kann zusätzlich fasten. Auf feste Nahrung verzichten sollten aber nur Personen, die gesund sind. Wenn Sie Medikamente einnehmen, sollten vor der Fastenkur mit ihrem Arzt darüber sprechen.
Nicht geeignet ist Fasten für Menschen mit:
- Essstörungen
- Tuberkulose
- Krebs
- Überfunktion der Schilddrüsen
- chronischen Entzündungen
- Nierenproblemen
- Herzproblemen und Kreislaufbeschwerden
Ebenfalls ungeeignet ist Fasten für:
- Schwangere und Stillende
- Kinder und Jugendliche im Wachstum
- Personen, die frisch operiert wurden
- Personen, die gerade eine Infektionskrankheit hinter sich haben
- ältere Menschen
Fastenzeit
Die beste Zeit, um auf Messer und Gabel zu verzichten, ist im Frühling und Herbst. Drogistin Robinson: «Im Winter ist der Körper bereits genug gefordert. Er muss sich auf die Kälte einstellen, Fettreserven zulegen und sich gegen Krankheitserreger wehren.»
Ich halte es für wichtig, während dem Fasten herunterzufahren und sich viel Gutes zu tun.
Ausserdem empfiehlt sie Fastenwilligen, sich dafür eine ruhige Lebensphase auszusuchen. «Ich finde es wichtig, währenddessen herunterzufahren und sich viel Gutes tun zu können.»
Quellen & weiterführende Literatur:
- Drogistin HF Pascale Robinson
- Ute und Roland Jentschura: «Wie entschlacke ich erfolgreich?», Verlag Peter Jentschura
- «Richtig Fasten – für mehr Gesundheit, Vitalität, Balance und Schönheit» von Dr. med. Jutta Reiss und Thorsten Dargatz, BLV Buchverlag in München, 2007
Bilder: Bluebird – Pexels Photo / Fuu-J – Unsplash / Alena-Shekhovtcova; Any Lane – Pexels Photo;
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