Startseite Therapien und Methoden Schluss mit wund im Mund

Schluss mit wund im Mund

von Olaf Müller
Schmerzverzerrter Mund eine Frau mit Aphthen

von Lisa Heyl

Aphthen können die Lust am Essen ganz schön verderben. Zum Glück gibt es einiges, was man selbst dagegen tun kann. Die besten Tipps aus der Natur.

Aphthen sind linsengrosse, offene, milchig-gelbliche Stellen, Wunden oder Geschwüre im Mund, die meist von einem roten Ring umgeben sind. Sie befallen die Mundschleimhaut, die Zunge oder den Gaumen. Die entzündete Schleimhaut schmerzt vor allem beim Essen von sauren oder scharfen Speisen erheblich. Mitunter sind auch die Halslymphknoten vorübergehend geschwollen.

Drei Formen von Aphthen

  • Die Minor-Aphthe ist die kleinste. Sie tritt bei etwa 75 bis 80 Prozent der Betroffenen auf. Dieser Typ ist relativ flach und hat einen Durchmesser von weniger als fünf Millimetern. Meistens bilden sich Minor-Aphthen an der Innenseite der Wange oder an der inneren Lippenfläche und verschwinden nach ein bis zwei Wochen von selbst.
  • 10 bis 15 Prozent aller Betroffenen leiden gelegentlich unter sogenannten Major-Aphthen. Diese grösseren entzündeten Flecken haben einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern und bilden sich hauptsächlich im Lippen- sowie im Gaumenbereich weit hinten in der Mundhöhle. Es kann bis zu acht Wochen dauern, bis Major-Aphthen richtig verheilt sind. Zudem bleibt meist eine kleine Narbe zurück.
  • Selten treten Aphthen auf, die Herpesbläschen ähneln. Im Extremfall bilden sich bis zu 100 Stück auf einmal und besiedeln die ganze Mundhöhle während etwa zwei Wochen.

Ursachen von Aphthen

Was Aphthen verursacht, ist nicht gänzlich geklärt. Die Forschung vermutet, dass der mögliche Auslöser eine Kombination verschiedener Faktoren ist. So beispielsweise ein geschwächtes Immunsystem, Stress, Zink- oder Vitamin-B12-Mangel sowie einzelne Lebensmittel. Da Frauen häufiger unter Aphthen leiden als Männer, könnten Hormonschwankungen auch eine Rolle spielen.

Aphthen sind nicht ansteckend und verursachen nur in seltenen Fällen grössere gesundheitliche Störungen.

Zudem sind familiäre Häufungen bekannt, was auf eine vererbbare Komponente hinweist. Mit zunehmendem Alter treten Aphthen seltener auf. Aphthen sind nicht ansteckend und verursachen nur in seltenen Fällen grössere gesundheitliche Störungen.

Was man bei Aphthen selbst tun kann

Um die Schmerzen einzudämmen oder dafür zu sorgen, dass Aphten so schnell wie möglich wieder verschwinden, sind im Fachhandel verschiedene Mittel erhältlich:

  • Lokalanästhetika in Gel- oder Creme-Form oder als Lutschtabletten
  • Tinkturen aus Myrrhe, Nelke oder Rhabarberwurzel
  • Malven- und Salbeitee zum Gurgeln, alternativ kann man auch einen Schwarzteebeutel direkt auf die Aphthen legen
  • Eine spagyrische Mischung mit Echinacea, Salvia, Matricaria, Propolis und Nux vomica. Sie wirkt entzündungshemmend und stärkt gleichzeitig das Immunsystem
  • Homöopathie (Borax und Mercurius sublimatus corrosivus)
  • Die Schüssler-Salze Nr. 3, 4 und 5 unterstützen die Heilung
  • Eisen, Zink, Folsäure, Vitamin B12 oder Nikotinsäureamid
  • Zahncremes und Gels mit Teebaumöl

Generell gilt bei Aphthen, auszuprobieren, was hilft. Und: Bei den ersten Anzeichen handeln, bevor die Aphthen bereits gross und sehr schmerzhaft sind. Um das Eindringen von Bakterien an den betroffenen Stellen zu verhindern, muss auf eine gute Mundhygiene geachtet werden.

Nach der Zahnreinigung sollten Sie eine keimtötende Mundspüllösung verwenden. Menschen, die oft unter Aphthen leiden, können durch täglichen Konsum von Lactobacillus-haltigen Nahrungsmitteln Abhilfe schaffen, denn dadurch wird die Anzahl oraler Streptokokken (Bakterien) reduziert.

Aphthen vorbeugen

Wer feststellt, dass gewisse Lebensmittel wie Nüsse, Tomaten oder Käse die Aphthenbildung begünstigen, sollte diese möglichst meiden. Grundsätzlich sind präventive Empfehlungen aber schwierig, da die Ursachen für die Entstehung von Aphthen unklar sind. Unter anderem stehen etwa Zahncremes unter Verdacht, die als schäumenden Zusatz SLS (Sodium Laureth Sulfate) enthalten.

Grundsätzlich sind präventive Empfehlungen aber schwierig, da die Ursachen für die Entstehung von Aphthen unklar sind.

Verschiedenfarbige Zahnbürsten aus Holz Kunststoff in Becher

Daher kann es sinnvoll sein, zur Vorbeugung auf eine solehaltige Zahnpasta umzusteigen. Aufgrund der erhöhten Aphthenbildung bei einem geschwächten Immunsystem sollte man generell auf eine intakte, starke Abwehrfähigkeit des Körpers achten. So könnte beispielsweise eine Darmsanierung angezeigt sein. Zur Stärkung der Schleimhäute können die Schüssler-Salze Nr. 4, Nr. 8 und Nr. 12 eingenommen werden.

Wann sollte man zum Arzt?

Bei Verdacht auf Major-Aphten ist eine ärztliche Abklärung notwendig. Das Gleiche gilt, wenn Fieber auftritt, denn dann könnte eine Virusinfektion der Grund sein. Auch können Aphthen eine Begleiterscheinung von Karies- oder sonstigen Zahnproblemen sein. In diesem Fall hilft eine zahnärztliche Abklärung.


Quellen & weiter­führende Lite­ratur:

  • Drogisten­stern

Bilder: Andrea Piacquadio / Pexels.com; Photo Ralph; Silvia Foto / Pixabay.com

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4 Kommentare

Jacqueline Ryffel 28. April 2023 - 16:33

Mein Geheimtipp
Die Apthen mit einem in den Spagyrom Erkältungstropfen pur (unverdünnt) getränkten Wattestäbchen betupfen. In 24 Stunden 2-3 wiederholen.

Antworten
Olaf Müller 1. Mai 2023 - 10:00

Vielen Dank für Ihren wertvollen Hinweis, Frau Ryffel. Alles, was die Heilungsdauer dieser lästigen 🔥Aphthen verkürzt, ist mehr als willkommen.

Antworten
Flattich Monika 5. April 2023 - 7:39

Seit wir Natriumlaurylsulfat-freie Zahnpasta gewechselt haben, wurden die Aphten deutlich weniger. Seit ich auf die Solezahnpaste gewechselt habe, gar keine Aphten mehr aufgetaucht. Zudem haben sich andere Zahnfleischreizungen und Zahnflecken verabschiedet. Der Intervall bei der Dentalhygiene konnte deutlich gestreckt werden.

Antworten
Olaf Müller 5. April 2023 - 16:18

Liebe Frau Flattich, vielen Dank für Ihren Hinweis auf eine Alternative zu herkömmlichen Zahnpasten. Da werden bestimmt einige Leserinnen hellhörig und ebenfalls einen Versuch machen wollen. Ihnen schöne Ostern!

Antworten

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