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TCM bei Kinderwunsch: Schwanger werden dank Akupunktur und Kräutern

von Redaktion Millefolia

Von Karin Meier

«Die Nieren gelten in der TCM als wichtiges Organ für die Reproduktion»: Die diplomierte TCM-Therapeutin Alexandra Nievergelt behandelt Frauen und Männer bei Infertilität.

Interview mit Alexandra Nievergelt

In Ihre Praxis kommen zahlreiche Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch. Wie kann die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hier helfen?
Alexandra Nievergelt: Viele meiner Patientinnen und Patienten sind bei einer Gynäkologin oder einem Urologen in Behandlung. Ich arbeite mit den Schulmedizinerinnen und Schulmedizinern zusammen und unterstütze die Patientinnen und Patienten mit ihnen gemeinsam. Mit der TCM kann man bei einem unerfüllten Kinderwunsch einiges bewirken.

Mit der TCM kann man bei einem unerfüllten Kinderwunsch einiges bewirken.

Bei Frauen lassen sich der Zyklus und die Follikelqualität, d.h. die Qualität des unbefruchteten Eis, positiv beeinflussen und die Erfolgschancen bei einer künstlichen Befruchtung erhöhen. Zudem können mittels der TCM die Nebenwirkungen der Hormonbehandlung bei einer künstlichen Befruchtung gemindert werden. Diese Nebenwirkungen sind teils sehr stark und beeinträchtigen das körperliche wie auch das emotionale Wohlbefinden. Bei Männern lässt sich über eine TCM-Behandlung die Spermienqualität verbessern.

Wie läuft die Behandlung ab?
Ich arbeite meist mit Akupunktur und individuellen Kräutermischungen, die in Form von flüssigen TCM Konzentraten in Bern gemischt werden. Diese sind auf die Besonderheiten der Person abgestimmt, insbesondere auf die Mängel, Schwächen und Stagnationen ihrer Energie. Die Kräutermischungen werden meist zweimal am Tag in Tröpfchenform eingenommen, was sehr praktisch ist.

Die Kräutermischungen werden meist zweimal am Tag in Tröpfchenform eingenommen, was sehr praktisch ist.

Alle Kräuter sind nach EU- und Schweizer Normen kontrolliert und werden von Hand abgemischt. Eine hohe Qualität der Kräutermischungen ist wichtig.

Was sind aus TCM-Sicht die Ursachen für Infertilität?
Infertilität kann verschiedene Ursachen haben. Eine häufige Ursache sind Mangelerscheinungen, insbesondere ein so genannter Nierenmangel. Dieser hat wenig mit einer Nierenerkrankung im westlichen Sinn gemein. Die Nieren gelten in der TCM als wichtiges Organ für die Reproduktion.

Ist ein Nierenmangel vorhanden, können die Follikel bzw. die Spermien von schlechterer Qualität sein.

Ist ein Nierenmangel vorhanden, können die Follikel bzw. die Spermien von schlechterer Qualität sein. Ein Nierenmangel kann sich zum Beispiel in Knie- oder Rückenschmerzen äussern. Ein anderes Anzeichen ist der nächtliche Gang aufs WC. Bei Frauen mit Nierenmangel tritt zudem die erste Menstruation oft erst spät ein. Eine weitere Ursache ist eine Schwäche der so genannten Mitte. In der TCM meint man damit Milz und Magen, oder vereinfacht ausgedrückt das Verdauungssystem.

Wie erfolgreich ist die TCM bei Kinderwunsch?

Mit einer TMC-Behandlung lassen sich die Follikel- und die Spermienqualität positiv beeinflussen.

Eine TCM-Behandlung kann die Erfolgsrate um einige Prozentpunkte verbessern. Wissenschaftliche Studien, die sich mit dieser Frage beschäftigen, gibt es allerdings nur wenige. Zudem hängt es immer auch vom Alter der Frau und des Mannes ab, wie erfolgreich eine In-vitro-Fertilisation oder eine künstliche Befruchtung sind.

Was kann die TCM bei anderen gynäkologischen Problemen wie PMS oder Mens-Schmerzen ausrichten?
Mit Akupunktur und Kräutern lässt sich ein zu kurzer oder zu langer Zyklus sehr gut regulieren. Dasselbe gilt für Schmerzen oder starke Blutungen, wie sie etwa bei einer Endometriose auftreten.

Mit Akupunktur und Kräutern lässt sich ein zu kurzer oder zu langer Zyklus sehr gut regulieren.

Auch Frauen mit einem polyzystischen Ovarialsyndrom, die gar keine oder nur eine schwache Mens haben, kann die TCM helfen. Bei Brustspannung, Stimmungsschwankungen und anderen Formen von PMS lässt sich der Energiefluss wieder in Gang bringen.

Wie kann die TCM bei Problemen in der Menopause eingesetzt werden?
Frauen verlieren über viele Jahrzehnte hinweg Blut. Setzt die Menopause ein, entspricht dies aus TCM-Sicht vielfach einem Blut- bzw. Yin-Mangel. Die Folge eines solchen Mangels sind etwa Nervosität, Unruhe, Schlafprobleme und Hitzewallungen. Die TCM kann auch hier regulierend wirken und Linderung schaffen.


Alexandra Nievergelt

Zur Person
Alexandra Nievergelt ist diplomierte TCM-Therapeutin mit einem Doktorabschluss in Molekularbiologie. Sie führt eine eigene Praxis in Bern und ist als Fachexpertin TCM für die Apotheke Dr. Noyer in Bern tätig.


Bilder: Pixabay, zvg

 

 

 

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