Startseite Therapien und Methoden Bei Pollenallergie hat TCM Potenzial

Bei Pollenallergie hat TCM Potenzial

von Olaf Müller

von Fabrice Müller

In der Schweiz sind rund 20 Prozent der Bevölkerung von einer Pollenallergie betroffen. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) liegt die Ursache bei sogenannten «äusseren pathogenen (krank machenden) Faktoren». Zusätzlich ist der Zustand der körpereigenen Abwehrkräfte entscheidend, wie Olivia Steiner vom TCM Fachverband Schweiz erklärt.

Olivia Steiner, welche Einflussfaktoren begünstigen eine Pollenallergie?

Olivia Steiner: Aus Sicht der TCM sind Einflussfaktoren wie Ernährung und Bewegung sehr relevant. Gerade die Stärke der körpereigenen Abwehrkräfte hängt entscheidend davon ab. In der TCM kennt man die fünf Elemente oder fünf Wandlungsphasen: Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall. Ein Element nährt jeweils das nächste und kontrolliert das übernächste. So nährt Wasser Holz und Wasser kontrolliert Feuer.

«Wer eine Pollenallergie hat, sollte sich unbedingt gut ernähren und ausreichend an der frischen Luft bewegen.»

Holz nährt Feuer und Holz kontrolliert Erde usw. Das Immunsystem ist dem Element Metall zugeordnet. Die Ernährung gehört zum Element Erde. Wenn nun die Ernährung schlecht ist, dann wird das Immunsystem schlecht genährt, weil Erde Metall nähren sollte. Dies stellt aus Sicht der TCM oft das Grundproblem bei Erkrankungen des Immunsystems dar. Wer eine Pollenallergie hat, sollte sich unbedingt gut ernähren und ausreichend an der frischen Luft bewegen, weil dies den Energiefluss und damit die Abwehrkräfte verbessert.

Beteiligt sich meine Krankenkasse an den Kosten für eine Behandlung mit Traditio­neller Chine­sischer Medizin?

Wenn Sie über eine Zusatzversicherung im Bereich Komplementärmedizin verfügen, werden TCM-Behandlungen von den Krankenkassen in der Regel vergütet. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, vorgängig mit Ihrer Krankenkasse abzuklären, in welchem Umfang die Behandlungskosten übernommen werden.

Was verstehen Sie unter einer «guten Ernährung»?

Portrait Frau Olivia Steiner vom TCM Fachverband Schweiz.

Olivia Steiner vom Traditionellen Chinesischen Medizin-Fachverband Schweiz.

Olivia Steiner: Das ist individuell verschieden, da nicht jeder Mensch gleich ist. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass Milchprodukte und insbesondere Kuhmilchprodukte, Zucker, Weizen-Weissmehl und auch zu viel Rohkost die Verdauungsenergie schwächen sowie die Produktion von Schleim und Sekreten fördern. Auch kann zu viel erhitzende Ernährung wie scharfe Gewürze, Frittiertes und Grilliertes Hitzeprozesse auslösen und im Falle der Pollenallergie beispielsweise rote, juckende, gereizte Augen fördern.

«Zur Behandlung der allergischen Beschwerden kommt am häufigsten Akupunktur zum Einsatz.»

Wichtig sind zudem die Emotionen: Sich anstauende Gefühle wie Frustration, «Genervtheit», Zorn, Ärger oder Wut können zu einer Stagnation des Qi (Energie) führen und so diverse Disharmonien verursachen. Wenn das Qi länger gestaut wird, entsteht daraus oft eine Hitze, die wiederum Hitzesymptome wie rote, gereizte Augen und so weiter zur Folge haben.

Gut ausgebildete Therapeuten

Wer eine TCM-Fachperson sucht, wählt am besten ein Mitglied eines Fachverbands wie des TCM Fachverbands Schweiz. Die Mitglieder verfügen über eine kontrollierte Ausbildung, regelmässige Weiterbildungen und halten sich an die ethischen Richtlinien des Verbands. Detaillierte Informationen finden Sie hier:

Was löst die TCM-Behandlung aus?

Olivia Steiner: Zur Behandlung der allergischen Beschwerden kommt am häufigsten Akupunktur zum Einsatz. Die Nadeln werden auf bestimmte Akupunkturpunkte entlang der Meridiane (körpereigene Energieleitbahnen) gesetzt und bringen das Qi wieder zum Fliessen.

Sie lösen Blockaden, stärken auf diese Weise die Abwehrkräfte und fördern das Wohlbefinden. Auch können gezielt bestimmte Körperbereiche wie etwa das Immunsystem oder die Lunge gestärkt werden. Individuell zusammengestellte Rezepturen von Chinesischen oder auch westlichen Arzneien können einfach und flexibel an die Bedürfnisse und Symptome des Patienten angepasst werden und behandeln so ursächlich wie auch symptomatisch.

Braucht es jedes Jahr eine erneute Behandlung – oder lassen sich die Symptome der Pollenallergie mit einer Behandlung für längere Zeit verhindern?

Sammlung von Heilmitteln der Traditionellen Chinesische Medizin

Neben der Akupunktur setzt die TCM auf individuell zusammengestellte Rezepturen von Chinesischen oder westlichen Arzneien.

Olivia Steiner: Das ist individuell verschieden. Meist braucht es jährlich eine Behandlung, die jedoch mit der Zeit in reduzierterem Umfang stattfinden kann. Es hängt auch davon ab, wie gut die Patientin oder der Patient Lebensstilveränderungen umsetzt.

«Meist braucht es jährlich eine Behandlung, die jedoch mit der Zeit in reduzierterem Umfang stattfinden kann.»

Zusätzlich stellt die Behandlung mit Kräutern eine optimale Unterstützung dar – am besten bereits vor und auch während der Heuschnupfen-Saison. Sie führt dazu, dass weniger Akupunkturbehandlungen nötig sind.

Nützliche Tipps für Allergie-Betroffene

aha! Allergiezentrum Schweiz ist die offizielle Kompetenzstelle für Allergien in der Schweiz. Auf ihrer Website hält sie viele nützliche Informationen und Tipps bereit, auch zu Heuschnupfen und Pollenallergie.

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Bilder: ©Peter Maurer für TCM Fach­verband Schweiz

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