Von Katrin Brunner
Bereits zum vierten Mal fand am 30. März 2021 der SNE-Kongress statt. Nachdem dieser letztes Jahr abgesagt wurde, fand die Informationsveranstaltung zum Thema «Umwelttoxikologische Einflüsse auf den Stoffwechsel» dieses Jahr im virtuellen Rahmen statt.
Welche Wirkung haben Umweltgifte auf unseren Körper? Dieser Frage ging der SNE-Kongress der Stiftung für Naturheilkunde und Erfahrungsmedizin nach, der jeweils im Frühling stattfindet. Der auf ganzheitliche Medizin ausgerichtete Kongress richtet sich an Fachpersonen aus Apotheke und Drogerie.
Zum ersten Mal trugen die Referenten ihre Vorträge vor laufender Kamera vor. Prof. Dr. med. Reinhard Saller, der zusammen mit Sandra Speich, Geschäftsleiterin SNE, durch den Tag führte, eröffnete den Kongress mit seinen Ausführungen über Arznei- und Heilpflanzen.
Entgiftung des Körpers als Schwerpunktthema
Als Schwerpunkt seines Vortrages wählte er das Thema «Entgiftung» und die multifunktionelle Behandlung. Anhand verschiedener Beispiele führte er die Auswirkungen von Umweltgiften auf unseren Körper und die mehrheitsfähige Funktion verschiedener Pflanzenpräparate vor. «Aus umwelttechnischen Gründen sind diverse pflanzliche Substanzen nicht mehr erhältlich. Die Herausforderung liegt darin, Alternativen zu suchen», erklärte er. Reinhard Saller zeigte dies beispielsweise anhand von Mariendistel, Majoran oder Salbei, aber auch neu erforschten Wirksamkeiten von Heilpflanzen und Kräuter auf.
Aus umwelttechnischen Gründen sind diverse pflanzliche Substanzen nicht mehr erhältlich.
Auf grosses Interesse der rund 60 Teilnehmer stiess der Vortrag von Alexander G. Haslberger von der Universität Wien. Er referierte zur Epigenetik und wies auf Umwelteinflüsse hin, welche die Epigenetik beeinflussen und vermehrt Ursache für Krankheiten wie Krebs, Tuberkulose oder Aids zu sein scheinen.
Umweltgifte verändern die Zellentwicklung
Toxine in Abgasen, Rauch oder Hormonprodukten beeinflussen die Epigenetik wie Stress, aber auch Fürsorge. Alexander G. Haslberger erwähnte im Zusammenhang mit der Ernährung auch das Fasten. «Fasten ist die gesündeste Form der „Ernährung“. Die epigenetische Uhr wird verlangsamt, verändert und unterstützt die Darm-Mikroorganismen».
Fasten ist die gesündeste Form der «Ernährung». Die epigenetische Uhr wird verlangsamt, verändert und unterstützt die Darm-Mikroorganismen.
Der Kongress wurde am Nachmittag mit Dr. med. Kurt E. Müller fortgesetzt, der einen Blick auf die letzten 150 Jahre warf. Die sich stark verändernden Umwelteinflüsse reflektieren sich in der sich ebenfalls veränderten Stressmedizin, die mit einer steigenden Zahl an chronisch entzündlichen, autoimmunen, allergischen und psychischen Krankheiten einhergeht.
Vorsicht auch bei «gesunder» Ernährung
«Nun einfach auf die Ernährung zu verzichten, ist selbstverständlich keine Option». Mit diesem schalkhaft gemeinten Hinweis führte der letzte Referent des Tages Prof. Dr. med. Claus Muss in sein Thema der Funktionsstörungen und Metallbelastung im Darmbereich. Alle, die sich eine gesunde Ernährung auf die Fahne geschrieben haben, dürften bei seinen Ausführungen aufgehorcht haben. Sind doch oft Vollkorn- und Reisprodukte mit Nickel oder Arsen belastet. Teilweise sind diese Belastungen menschengemacht, da sich Gifte wie Bisphenole oder Acrylamid beispielsweise auch in Konservierungsstoffen befinden.
Fragen zur Prophylaxe und Behandlung von Covid-19 wurden ebenfalls gestellt. Reinhard Saller riet: «Heilpflanzenpräparate sollten erst bei Verdacht auf eine Erkrankung eingenommen werden. Aber in die Alltagsernährung könnten bereits entzündungshemmende Pflanzen wie, Ingwer, Rosemarin, Mariendistel einfliessen». Er betonte jedoch, dies mit Fachpersonen vorgängig abzusprechen.
SNE-Kongress als Film anschauen
Der diesjährige SNE-Kongress zum Thema «Umwelttoxikologische Einflüsse auf den Stoffwechsel» fand Ende März online statt. Für Interessierte steht der Film dazu vom 15. April bis 15. Juli 2021 zur Verfügung.
Bilder: Pixabay
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