Startseite Ratgeber Süsse Versuchung: Warum wir dem Zucker nicht widerstehen können

Süsse Versuchung: Warum wir dem Zucker nicht widerstehen können

von Olaf Müller
Gebäcke und Törtchen von oben fotografiert

Ob Guetzli, Lebkuchen oder Zimtsterne – die Adventszeit ist voller süsser Verlockungen. Doch warum können wir Zucker so schwer widerstehen, und wie viel davon ist noch gesund? Ein Blick auf unsere komplizierte Beziehung zum süssen Verführer.

von Lisa Heyl

Zucker ist allgegenwärtig

Städtchen aus verschiedenen Lebkuchen-HäusernZimtsterne, Lebkuchen und Schokolade – die Adventszeit ist ein Paradies für Naschkatzen. Doch während unsere Vorfahren nur selten in den Genuss von Süssem kamen, ist Zucker heute allgegenwärtig. Erst vor rund 200 Jahren wurde er zum festen Bestandteil unserer täglichen Ernährung. Die evolutionäre Programmierung unseres Gehirns macht es uns dabei besonders schwer, den süssen Verlockungen zu widerstehen.

Der süsse Verführer im Gehirn

Unser Verlangen nach Süssem ist tief in unserem Gehirn verankert. Bereits Neugeborene bevorzugen süsses Wasser und zeigen bei bitterem Geschmack Ablehnung – eine evolutionär sinnvolle Reaktion, denn süsse Früchte sind selten giftig und liefern wichtige Energie.

Unser Verlangen nach Süssem ist tief in unserem Gehirn verankert.

Doch was früher überlebenswichtig war, wird heute zum Problem: Forschende des Max-Planck-Instituts haben nachgewiesen, dass regelmässiger Zuckerkonsum das Verlangen nach Süssem weiter verstärkt. Schuld daran ist unser Belohnungszentrum, das bei Zuckerkonsum Glückshormone ausschüttet.

Süsses nur in kleinen Mengen

Grafische Darstellung der Lebensmittelpyramide, die für ausgewogene Ernährung steht
Für eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung steht die Lebensmittelpyramide. Süsses steht dort ganz an der Spitze, sollte also nur in kleinen Mengen konsumiert werden.


Informationen zur Lebensmittelpyramide der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung

Zucker rieselt von einem Löffel in ein KeramikgefässZuckerarten und ihre Tücken

Zucker ist nicht gleich Zucker: Während Haushaltszucker aus Saccharose besteht, findet sich in Früchten Fructose. Doch der vermeintlich gesündere Fruchtzucker ist nicht unproblematisch: Er wird direkt in der Leber verstoffwechselt und kann bei übermässigem Konsum zu Fettstoffwechselstörungen führen. Besonders tückisch sind die versteckten Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln, die oft als Glucosesirup oder Dextrose getarnt sind.

Übergewicht und Adipositas

Alternativen zur süssen Versuchung

Wer seinen Zuckerkonsum reduzieren möchte, muss nicht ganz auf Süsses verzichten. Zuckeraustauschstoffe wie Xylit oder Erythrit haben weniger Kalorien und sind zahnfreundlich. Auch natürliche Süssungsmittel wie Stevia gewinnen an Bedeutung. Doch Vorsicht: Auch diese Alternativen können das Verlangen nach Süssem aufrechterhalten.

Experten empfehlen, den täglichen Zuckerkonsum schrittweise zu reduzieren und bewusst zu geniessen, statt ganz zu verzichten.

Finger einer Hand naschen von einer Fruchtschale

Mehr gesundes Naschen statt zu viel künstlich Gesüsstes.

Die gute Nachricht: Das Gehirn kann umlernen

Studien zeigen, dass sich die zuckerbedingten Veränderungen im Gehirn innerhalb von acht bis zwölf Wochen zurückbilden können. Experten empfehlen, den täglichen Zuckerkonsum schrittweise zu reduzieren und bewusst zu geniessen, statt ganz zu verzichten.

Gerade in der Weihnachtszeit gilt: Mass halten und die süssen Momente mit Bedacht geniessen. Dieser ausgewogene Ansatz ermöglicht es, die traditionellen Genüsse der Festtage zu würdigen, ohne der Gesundheit zu schaden. Denn auch wenn wir evolutionär auf den süssen Geschmack programmiert sind – die Dosis macht das Gift.


Quellen und weiterführende Literatur:


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Bilder: Brooke Lark – unsplash.com / Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGEsge-ssn.ch / Diliara Garifullinaunsplash.comMathilde Langevin unsplash.com Brooke Lark – unsplash.com /

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