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Verdauungsstörungen – was tun?

von Redaktion Millefolia

Von Katharina Rederer / Lisa Heyl

Aufstossen und Blähungen sind unangenehm und teilweise schmerzhaft. Gegen beides können Sie etwas tun, indem Sie auf die Ernährung achten und Unterstützung in der Drogerie suchen.

Aufstossen und Blähungen kennen die allermeisten Menschen. Häufiges Aufstossen ist ein Anzeichen dafür, dass sich überschüssige Luft im Magen befindet. Bei Blähungen rumort es im Magen und in den Därmen. Man verspürt ein Völle- und Druckgefühl, der Bauch ist leicht geschwollen. Begleitet werden Blähungen durch einen vermehrten Abgang von Winden. Der Bauch fühlt sich unangenehm aufgetriebenen und mitunter auch schmerzhaft an.

Ursachen und Hintergründe von Verdauungsstörungen

Nebst dem gewöhnlichen Aufstossen, bei dem überschüssige Luft im Magen über die Speiseröhre und den Mund statt über den Darm entweicht, gibt es auch das saure Aufstossen. Dazu kommt es, wenn sich zu viel Magensaft bildet oder die Magenklappe schlecht verschliesst. Dann fliesst der Magensaft, der Salzsäure enthält, in die Speiseröhre. Es kommt zu Sod- oder Magenbrennen. Gelangt die Säure gar in den Mund, spricht man von saurem Aufstossen. Die Ursache von Blähungen ist eine erhöhte Gasproduktion im Dickdarm. Sie steht häufig im Zusammenhang mit blähenden, ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Bohnen, verschiedenen Kohlarten, Linsen oder Zwiebeln. Diese Nahrungsmittel werden durch die Darmbakterien unvollständig abgebaut, wodurch ungewöhnlich viel Wasserstoff, Methan und Kohlendioxid entsteht. Diese Gase drücken auf die Darmwände und verursachen ein mitunter schmerzhaftes Unwohlsein. Gewisse Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten wie Zöliakie oder Milchzuckerunverträglichkeit führen auch zu Blähungen. Treten starke Beschwerden immer nach dem Konsum derselben Lebensmittel auf, sollten Sie mit einer Fachperson (Naturheilpraktiker:in, Ernährungsberaterin:in, Arzt oder Ärztin) sprechen.

Heilkräutertee bei Blähungen

  • 30 Gramm Pfefferminze
  • 20 Gramm Melisse
  • 20 Gramm Fenchel
  • 20 Gramm Kümmel
  • 20 Gramm Wermut 

Die Mischung zehn Minuten in heissem Wasser ziehen lassen und bis zu fünfmal täglich eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten trinken.

Was man selber gegen Blähungen tun kann

  • Bohnenkaffee durch Getreidekaffee ersetzen.
  • Möglichst nicht mit vollem Mund sprechen, auch wenn die Diskussion noch so interessant ist. Wer schlingt oder viel redet, während er isst, schluckt viel Luft, die dann auf die Magenwände drückt.
  • Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt entlasten den Magen. Doch essen Sie nicht ständig irgendwelche Kleinigkeiten, denn das Verdauungssystem hat regelmässige längere Pausen nötig.
  • Wer zu Blähungen neigt, sollte langsam essen. Denn gut gekaut ist halb verdaut: Magen und Darm haben mit gut zerkleinerter und gut eingespeichelter Nahrung weniger Arbeit und produzieren weniger Gase.
  • Rohkost gärt im Darm. Da die Verdauung im Laufe des Tages träger wird, sollte man nach 17 Uhr besser kein rohes Gemüse und nur noch wenig Früchte konsumieren.
  • Blähende Nahrungsmittel wie grobes Vollkornbrot, Zwiebeln, Bohnen, Lauch, aber auch Kaffee und Schokolade in kleinen Mengen geniessen.
  • Tendenziell blähende Lebensmittel mit verdauungsfördernden Gewürzen abschmecken. Dies sind: Anis, Bitterklee, Bohnenkraut, Fenchel, Kümmel, Koriander, Lorbeer, Peterli oder Rosmarin.
  • Drosseln Sie Ihren Zuckerkonsum. Zucker fördert die Ausbreitung von Candidapilzen im Darm, die wiederum Bähungen begünstigen.
  • Keine kohlensäurehaltigen Getränke. Dennoch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten, damit sich der Darm leicht entleeren kann und es zu keiner Verstopfung kommt. Anis-, Fenchel-, Kümmel- oder Kamillentee lindert Blähungen.
  • Bei der Frage, ob ein Schnäpschen die Verdauung erleichtert, scheiden sich die Geister. Kräuterschnaps aktiviert tatsächlich die Magen- und Gallensäfte. Allerdings ist diese positive Wirkung nicht dem Alkohol zuzuschreiben, sondern den Kräutern. Cognac oder Whisky meiden, da diese durch den farbgebenden Zucker einen hemmenden Effekt auf die Verdauung haben.
  • Beim Essen Unruhe und Stress möglichst meiden. Stress verlangsamt die Verdauung.
  • Ein Verdauungsspaziergang nach dem Essen ist ideal. Das regt die Darmtätigkeit an und befördert die Nahrung schneller durch den Darm. Generell auf genügend und regelmässige Bewegung achten.
  • Im Akutfall verschafft eine Bettflasche, ein warmes Dinkel- oder Kirschsteinkissen Linderung. Eine leichte Bauchmassage mit kreisenden Bewegungen besänftigt den Darm ebenfalls.
  • In Drogerien und Apotheken finden Sie verschiedene verdauungsfördernde Bitterstoffe und Präparate, welche die quälenden Gasansammlungen auflösen. Auch andere Therapierichtungen wie Homöopathie oder Spagyrik können weiterhelfen. Lassen Sie sich beraten.
  • Unter den Schüssler Salzen ist die Nr. 10, das Natrium sulfuricum, das wichtigste Mittel gegen Blähungen. Wahlweise kann es durch die Nr. 2 (Calcium phosphoricum), Nr. 6 (Kalium sulfuricum), Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) und evtl. Nr. 20 (Kalium aluminium sulf.) ergänzt werden.

Weiterführende Informationen und Quellen

  • Müller-Frahling & Kasperzik: Ergänzungsmittel der Biochemie nach Dr. Schüssler. Grundlagen und praktische Anwendung. Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart, 2008.
  • Ursel Bühring: Alles über Heilpflanzen. Ulmer Verlag
  • Monika Meyer: Natürlich gesund mit Heilerde. AT Verlag, München, 2008.
  • Drogistenstern

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