Startseite Menschen hautnah Von der Schul- zur Komplementärmedizin: «Als ich mit der Naturheilkunde begann, habe ich richtig aufgeatmet.»

Von der Schul- zur Komplementärmedizin: «Als ich mit der Naturheilkunde begann, habe ich richtig aufgeatmet.»

von Redaktion Millefolia

Von Fabrice Müller

Manche Schulmedizinerinnen und Schulmediziner sind unzufrieden, weil sie mit den naturwissenschaftlichen Behandlungsmethoden nicht weiterkommen. Einige von ihnen wählen deshalb den Weg in die Komplementärmedizin. Drei davon stellen wir im folgenden Beitrag näher vor.

«Mir war es schon immer ein Anliegen, den Menschen als Ganzes mit Körper, Geist und Seele zu behandeln», sagt Turan Basarel aus Zürich, eidgenössisch diplomierte Naturheilpraktikerin Fachrichtung TCM. Ursprünglich entschied sie sich für ein klassisches Medizinstudium, wo ihr jedoch immer mehr bewusst wurde, dass die Natur in der Schulmedizin ausgeklammert werde und der Mensch als Einheit von Körper, Geist und Seele zu kurz komme.

Mir war es schon immer ein Anliegen, den Menschen als Ganzes mit Körper, Geist und Seele zu behandeln.

«Ich hatte den Eindruck, dass es gar nicht um die Begabung und die richtige Einstellung zum Beruf ging, sondern vielmehr darum, den immensen Stoff zu bewältigen. Dabei blieb der Bezug zum Menschen und zur Natur auf der Strecke.»

Turan Basarel

Bereits während des Medizinstudiums begann Turan Basarel, parallel zur Universität die Ausbildung in Naturheilkunde zu starten. Ein Entscheid, den sie bis heute nicht bereut habe. «Als ich mit der Naturheilkunde begann, habe ich richtig aufgeatmet, weil es bei dieser Ausbildung wirklich um den Menschen ging.» Seit 2003 betreibt Turan Basarel eine eigene Praxis für Naturheilkunde und TCM. Ihr Wissen rund um die Schulmedizin kommt ihr dabei ebenfalls zugute, wie sie betont. «Eine Naturheilpraktikerin kann auf der Basis einer guten Ausbildung mehr abdecken als ein Schulmediziner. Weil wir den Menschen als Ganzes behandeln, braucht es nicht für jede Beschwerde einen eigenen Spezialisten.»

Steigende Nachfrage der Patienten

Holger Malchow, Vorstandsmitglied im Schweizerischen Verband homöopathischer Ärztinnen und Ärzte (SVHA), stellt generell eine steigende Nachfrage von Seiten der Bevölkerung nach Ärzten, die über eine Zusatzausbildung im Bereich der Komplementärmedizin verfügen und somit eine ganzheitliche Sichtweise im Umgang mit Krankheiten pflegen, fest. Auch Holger Malchow entschied sich für diesen beruflichen Weg. «Mir war schon vor dem Medizinstudiums klar, dass ich Homöopath werden wollte, nachdem ich selber miterleben durfte, wie mein Vater dank der Homöopathie geheilt wurde.»

An der Homöopathie schätze ich, dass ich individuell auf den Patienten eingehen kann.

Holger Malchow

Zeitgleich zum Studium absolvierte der Medizinstudent die Homöopathie-Ausbildung. Zudem liess er sich zum Facharzt ausbilden. Den Homöopathie-Lehrgang erlebte Holger Malchow als sehr praxisorientiert. Heute arbeitet der Mediziner als Homöopath in der Clinica Dr. Spinedi in Orselina TI, der einzigen Homöopathie-Klinik der Schweiz, spezialisiert auf Onkologie. «An der Homöopathie schätze ich, dass ich individuell auf den Patienten eingehen kann.» Holger Malchow bezeichnet die Homöopathie als Bereicherung seiner Arbeit. «In vielen Fällen bringt sie mich weiter als die Schulmedizin.» Grosses Potenzial habe die Homöopathie beispielsweise in der Krebsbehandlung, wo die Nebenwirkungen nach einer Chemotherapie dank der Homöopathie reduziert und die Heilungschancen erhöht werden könnten.

Schulmedizinisch zu wenig zu bieten

Für Dr. Martin Zingg, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin FMH und Homöopath SVHA in Bern, stand kurz nach seiner Facharztausbildung fest, dass er in Zukunft nicht nur auf die Schulmedizin setzen, sondern sich im Bereich der Komplementärmedizin weiterbilden würde. «Ich übernahm damals verschiedene Praxisvertretungen. Dabei erlebte ich in rund 50 Prozent der Fälle, wie ich schulmedizinisch nicht viel bieten konnte.»

Die Homöopathie kann grundsätzlich überall etwas bewirken und verfügt über ein grosses Potenzial im Umgang mit chronischen Krankheiten wie auch Infektionen.

Martin Zingg

Auf der Suche nach alternativen Behandlungsmethoden wurde er schliesslich in der Homöopathie fündig und absolvierte die entsprechenden Ausbildungen. Dabei wurden manche Ansätze und naturwissenschaftlichen Werte aus der Schulmedizin auf den Kopf gestellt oder hinterfragt. Bisher setzte er in seiner Praxis das Wissen aus beiden Disziplinen ein. Nächstes Jahr jedoch will er nur noch auf die Homöopathie setzen. «Die Homöopathie kann grundsätzlich überall etwas bewirken und verfügt über ein grosses Potenzial im Umgang mit chronischen Krankheiten wie auch Infektionen.»

Bilder: Pixabay, z.V.g.

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