von Lisa Heyl
Jeder vierte Erwachsene in der Schweiz ist von Bluthochdruck betroffen. Viele ahnen nichts davon, weil oft keine Symptome auftreten. Da ein chronischer, unbehandelter Bluthochdruck gefährlich sein kann, lohnt sich die gelegentliche Kontrolle.
Hoher Blutdruck ist ein Risikofaktor für Herz und Kreislauf
Der menschliche Körper weist ein rund 50’000 Kilometer langes Netz von Blutgefässen auf – dies entspricht etwas mehr als der Länge des Äquators. Um alle Organe und auch die kleinsten Kapillargefässe zu erreichen, muss das Blut mit einem gewissen Druck aus dem Herzen gepumpt werden. Sobald sich das Herz zusammenzieht, drückt es Blut in die Arterien, und der Druck steigt.
Da ein erhöhter Blutdruck in den meisten Fällen weder schmerzhaft noch spürbar ist, kann er lange unentdeckt bleiben.
Bei erhöhtem Blutdruck müssen sowohl das Herz als auch die Gefässe Mehrarbeit leisten, was längerfristig das Risiko von Folgekrankheiten steigern kann. Das Prinzip lässt sich einfach anhand eines Autos erläutern: Fährt man einen Wagen stets hochtourig, nutzt sich der Motor schneller ab und ein Defekt ist wahrscheinlicher. Genau so ergeht es dem Blutkreislauf. Da ein erhöhter Blutdruck in den meisten Fällen weder schmerzhaft noch spürbar ist, kann er lange unentdeckt bleiben.
Der Blutdruck in Werten
Der Blutdruck wird mit zwei Werten angegeben:
- Der systolische (obere) Blutdruck: Dieser ist dann erreicht, wenn sich das Herz maximal zusammengezogen und so den höchsten Wert des Blutdrucks aufgebaut hat.
- Der diastolische (untere) Blutdruck: In der Erschlaffungsphase des Herzens pumpt dieses kein Blut mehr in die Arterien. Als Folge sinkt der Blutdruck wieder auf den niedrigsten Wert ab.
*wenn sonst keine Risikofaktoren vorliegen, ist keine medikamentöse Therapie notwendig
Bluthochdruck (Hypertonie) teilt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in drei Stadien ein:
Ich habe einen erhöhten Blutdruck – was nun?
Ein leicht erhöhter Blutdruck ist noch kein Grund zur Sorge, Sie sollten ihn aber regelmässig prüfen und womöglich den Lebensstil anpassen. Folgende Faktoren können sich negativ auf den Blutdruck auswirken: Ungesunde Ernährung, Stress, Rauchen, Alkohol sowie fehlende Bewegung. Zwar weiss die Wissenschaft, dass die Neigung zu Bluthochdruck rund zur Hälfte vererbt ist – tägliche Bewegung, ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Tabak und Alkohol beeinflussen den Blutdruck aber allemal positiv.
Diagnostizierter Bluthochdruck gehört in die Hände von Gesundheitsfachpersonal, und die Ursache muss gründlich abgeklärt werden.
Diagnostizierter Bluthochdruck gehört in die Hände von Gesundheitsfachpersonal, und die Ursache muss gründlich abgeklärt werden. Ärztinnen, Naturheilpraktikerinnen und Therapeutinnen kennen zahlreiche komplementärmedizinische Therapiekonzepte, die eine medikamentöse Behandlung ergänzen oder in leichteren Fällen (Grenzwerthypertonie) gar ersetzen können.
Kann auch ein zu tiefer Blutdruck ungesund sein?
Ein tiefer Blutdruck (Hypotonie) kann sich durch Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Herzrasen oder Atemnot äussern – oft bleibt er aber auch symptomlos. Aus medizinischer Sicht ist Hypotonie unbedenklich und für Herz und Kreislauf sogar von Vorteil. Bei den aufgeführten Symptomen lohnt sich dennoch eine Abklärung. Nach Definition der WHO liegt ein tiefer Blutdruck bei systolischen Blutdruckwerten unter 100 mmHg und / oder bei diastolischen Blutdruckwerten unter 60 mmHg vor.
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Quellen und weiterführende Literatur:
- Dr. med. Eberhard J. Wormer, Das Bluthochdruck-Buch. Humboldt, 2017
- Felix Schröder, Was das Herz begehrt. Wie wir unser wichtigstes Organ bei Laune halten.
- Schweizerische Herzstiftung, www.swissheart.ch
- Weltgesundheitsorganisation (WHO)
- Schweizerischer Drogistenverband
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