von Lisa Heyl
Kleinkinder sind besonders anfällig für Schnupfen. Sanfte natürliche Mittel und ein paar einfache Tricks können helfen, wenn die kleine Nase läuft und es im Hals kratzt.
Schnupfen und leichte Erkältungen gehören zum Grosswerden. Das Immunsystem von kleinen Kindern ist gegen viele Krankheitserreger noch nicht gefeit, deshalb werden sie in den ersten Lebensjahren oft krank. Drogist Patrick Buchs: «Mit jedem Infekt wird die Körperabwehr aber stärker und kann Viren künftig besser bekämpfen.»
Viel Schlaf und Trinken lindern Schnupfen
In der Regel wird der Körper selbst mit den Erkältungserregern fertig. Deshalb sollten Sie die natürlichen Reaktionen des Organismus nicht sofort mit synthetischen Mitteln unterdrücken. «Meistens dauert es nur zwei bis drei Tage, bis die Beschwerden von selbst abklingen», sagt Buchs.
Mit jedem Infekt wird die Körperabwehr stärker und kann Viren künftig besser bekämpfen.
Um bald wieder gesund zu werden, benötigen Kinder primär viel Schlaf. «Hat der Sprössling keinen Appetit, sollten Eltern ihn nicht zum Essen zwingen. Sobald es ihm besser geht, kehrt der Hunger von alleine zurück.» Viel wichtiger ist, dass das Kind genügend trinkt.
Fünf wertvolle Tipps bei Kinderschnupfen
- Für genügend Luftfeuchtigkeit im Kinderzimmer sorgen. Via Luftbefeuchter oder feuchte Tücher über den Heizkörper legen.
- Darauf achten, dass die Kinder viel trinken – zum Beispiel Husten-, Thymian- oder Spitzwegerichtee.
- Inhalieren kann Linderung bringen.
- Eine wohltuende Massage von Brust, Rücken und Füsschen mit einer wärmenden Salbe aus Salbei, Thymian, Lavendel und Niauli wirkt entspannend und lösend. Vorsicht: Ätherische Öle wie Eukalyptus und Kampfer sind nicht für Babys und Kleinkinder geeignet.
- Um die feine Kehle des Kindes nicht zu reizen, flüssige und breiige Nahrungsmittel geben, idealerweise frisch zubereitet.

Darauf achten, dass die Kinder viel trinken – insbesondere Kräutertees. Und zum Versüssen gibt es Honig.
Schnupfen natürlich heilen
Leichte Halsschmerzen, Husten und ein verstopftes Näschen sind oft Begleiter einer Erkältung. Buchs: «Bei Halsschmerzen haben sich spagyrische Mundsprays bewährt. Mischungen aus Arnika, Belladonna und Propolis wirken schmerzstillend, entzündungshemmend und antibakteriell.» Die Sprays verhindern auch, dass die Schleimhaut zu trocken wird. Bei diversen Schnupfenbeschwerden helfen zudem Wickel.
Besser atmen können
Für Säuglinge ist ein Schnupfen besonders lästig. Schwillt die Nasenschleimhaut nur leicht an, hat das Baby Mühe, durch die Nase zu atmen. «Eine etwas erhöhte Haltung des Oberkörpers erleichtert ihm das Atmen», empfiehlt Buchs. Zum Anheben des Babybettchens können Sie ein Kissen unter die Matratze schieben.
Meistens dauert es nur zwei bis drei Tage, bis die Beschwerden von selbst abklingen.

Nasentropfen und Nasensprays sollte man bei Säuglingen und Kleinkindern nur bei starker Verstopfung verwenden.
Vorsicht gilt bei abschwellenden Nasentropfen: Sie sollten sie bei Säuglingen und Kleinkindern nur bei starker Verstopfung einsetzen. «Sie wirken gefässverengend, und die Nase wird weniger gut durchblutet. Auch können bei zu langer Anwendung die Schleimhäute austrocknen», warnt der Drogist.
Die Nase richtig putzen
Dickflüssiges Nasensekret können Sie mit einem zusammengedrehten Wattebausch oder einem Nasenpümpchen vorsichtig entfernen. «Ist die Nasenatmung trotzdem noch eingeschränkt, hilft das Spülen mit einer physiologischen Kochsalzlösung.» Im Fachhandel sind sterile Fertigpräparate erhältlich.
Wann soll das Kind zum Arzt?
Hat der Säugling nebst Schnupfen auch stark erhöhte Temperatur, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen. Dasselbe gilt für grössere Kinder, wenn Symptome wie hohes Fieber, heftige Kopfschmerzen, starke Schluckbeschwerden oder Ohrenschmerzen nach zwei Tagen nicht verschwinden.
Haben Sie einen guten Tipp bei Kinderschnupfen?
Vielleicht haben Sie mit Ihrem Kind gerade eine Erkältung durchgemacht. Dann teilen Sie doch Ihre Erfahrungen mit unseren Leser*innen in einem Kommentar. Besten Dank!
Quellen & weiterführende Literatur:
- Dr. med. Heike Kovács: «Sanfte Behandlung von Kinderkrankheiten», Urania Verlag
- Gisela Sommer: «Kinderkrankheiten», Gondrom Verlag
- Drogist Patrick Buchs
- Kinderärztin Silke Schmitt
- Drogistenstern
- wehwehbobo.ch/erkaeltung
Bilder: Andrea Piacquadio / Pexels.com; Photo Ralph; Silvia Foto / Pixabay.com
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