Startseite Therapien und Methoden Was tun, wenn die Ohren schmerzen?

Was tun, wenn die Ohren schmerzen?

von Olaf Müller
Finger schwebt leicht über dem Ohr eines liegenden Kindes

von Lisa Heyl

Ohren­schmerzen sind quälend. Oft steckt dahinter aber nichts Schlimmes. Mit diesen Tipps können Sie natür­liche Abhilfe schaffen.

Ohren­schmerzen sind häufig diffus. Drogist Hans-Rudolf Durtschi: «Es sticht, es pocht, es zieht. Manchmal kommen auch noch Druck­gefühl, Jucken oder gar Schwindel dazu. Viele hören zudem einge­schränkt oder nehmen eventuell ein Rauschen wahr. Wer länger als zwei bis drei Tage an Ohren­weh leidet oder starke Schmerzen hat, sollte zum Arzt. Kinder mit Ohren­schmerzen, die zusätz­lich Fieber haben, gehören sofort in die Hände eines Doktors.»

Viele Ursachen bei Ohrenschmerzen

Was hinter Ohren­schmer­zen steckt, ist nicht immer auf Anhieb klar. Ursachen gibt es viele: von harm­losen Auslö­sern wie Kälte, Ohren­druck oder Ohren­schmalz über Fremd­körper im Ohr bis zu hin zu ernst­haf­teren Beschwer­den wie eine Mittel­ohr­ent­zündung oder Tinni­tus.

Oft ist Ohren­weh aber ein Symptom eines Infekts der oberen Atem­wege – also einer Erkältung.

Gelegent­lich sind auch Zahn­entzün­dungen oder Kiefer­gelenk­probleme verant­wortlich für die Schmer­zen in den Ohren. Oft ist Ohren­weh aber ein Symptom eines Infekts der oberen Atem­wege – also einer Erkältung. «Weil die Nasen­schleim­haut an­schwillt, ist der Druck­aus­gleich gestört. Das verursacht manch­mal Ohren­schmerzen», sagt Durtschi.

Ohrenweh bei Kindern

Im Gegensatz zu Erwachsenen bekommen Kinder relativ häufig eine Mittelohrentzündung. Grund: Bei den Kleinen muss sich das Gehör noch entwickeln. Weil die Ohrtrompete kurz und eng ist, gelangen Krankheitserreger einfacher ins Mittelohr. «Bei einer Mittelohrentzündung spüren Kinder die Schmerzen vor allem im Mittel- oder Innenohr», sagt Durtschi. Entzündet ist der Bereich, der hinter dem Trommelfell liegt. «Manchmal haben Kinder nebst Ohrenschmerzen auch noch Fieber. In diesem Fall sollten sie sofort zum Arzt.»

Gehörgangentzündung

Frau hält Hände auf die schmerzenden Ohren

Ohren­schmerzen sind lästig, können aber oft mit natürlichen Mitteln behandelt werden.

Wer oft badet oder taucht, bekommt manch­mal eine Gehör­gang­ent­zündung. Daran sind Keime wie Bakterien oder Pilze schuld. Sie tummeln sich häufig in feucht­warmem Wasser. Einmal im Ohr können sie die Haut im äusseren Gehör­gang angrei­fen. Diese liegt im Bereich zwi­schen Ohr­muschel und Trommel­fell. Durtschis Tipp: «Ohrstöpsel aus Silikon verhin­dern, dass Wasser und Keime in die Ohren gelangen. Sie sind aber nur zum Baden geeignet und nicht zum Tauchen.» Nach dem Schwumm sollten Sie die Ohren aus­serdem gut mit dem Bade­tuch abtrocknen. Kommt es trotzdem zu einer Gehör­gang­ent­zündung, sollten Sie zum Arzt. Bei richtiger Behand­lung heilt die Beschwerde ohne Folgen ab.

Ohren reinigen unnötig

Viele verletzen die empfind­liche Haut des Gehör­gangs durch eine falsch durch­geführte Ohren­reini­gung – zum Bei­spiel mit Watte­stäbchen. Doch eigent­lich müssen die Ohren gar nicht gerei­nigt werden. «Ohren­schmalz schützt vor dem Aus­trocknen, Krank­heits­erregern, Haut­schuppen und Fremd­körper wie Staub oder Dreck», sagt Durtschi. Wer die Fett­masse trotzdem loswerden will: Im Fach­handel gibt es hypert­onische Salz­lösungen. Das ist Wasser, das mehr als 0,9 Prozent Koch­salz enthält. Die Flüssig­keit kommt in eine soge­nannte Ohren­spritze. Damit können Sie die Ohren duschen. «Einmal im Monat reicht völlig», sagt der Drogist.

Tipps bei Ohrenschmerzen

Wer Ohrenschmerzen hat, kann oft selber viel dagegen tun. Natürliche Mittel können Sie ergänzend zu den Medikamenten eines Arztes einsetzen oder aber bei Ohrenschmerzen, die eine harmlose Ursachen haben, auch als alleinige Therapie.

  • Bei Ohrenschmerzen aufgrund einer Erkältung, des Fliegens oder Tauchens helfen Nasensprays, beispielsweise solche mit Xylometazolin. Sie sorgen dafür, dass die Schleimhaut in der Nase abschwillt. So können Betroffene Druck besser ausgeglichen, was die Ohrenschmerzen lindert. Achtung: Abschwellende Nasensprays sollten Sie nicht länger als eine Woche anwenden. Sie können abhängig machen und die Schleimhaut zerstören. Für Kleinkinder sind sie ausserdem nicht geeignet.
  • Bei einer Mittelohrentzündung sind Kartoffelwickel wohltuend. Kartoffeln geben lange Wärme und Feuchtigkeit ab, was die Schmerzen oft vertreibt. Ärzte behandeln eine Mittelohrentzündung manchmal mit Antibiotika. Sie töten zwar krankmachende Bakterien ab, aber sie eliminieren auch die Guten. Deshalb rät Drogist Durtschi nach der Antibiotika-Einnahme zu einer Kur mit Probiotika. Das sind in der Regel lebende Bakterien oder Pilze, die wichtig für den Darm und das Immunsystem sind. Ist die Körperabwehr geschwächt, besteht die Gefahr, gleich wieder krank zu werden.
  • Gegen allgemein leichte bis mittelstarke Ohrenschmerzen haben sich spagyrische oder homöopathische Mittel, beispielsweise mit Belladonna, Aconitum oder Phytolacca bewährt. Sie wirken schmerzlindernd und entzündungshemmend. Je nach Symptomen und Ursachen können die Mischung mit weiteren Heilpflanzenessenzen kombiniert werden. Weiter helfen bei leichten Ohrenschmerzen auch Schüssler-Salze. Sind die Schmerzen akut, empfiehlt Durtschi die Nummer 3, hat jemand regelmässig eine Grippe oder Erkältung, kommen die Nummer 4 und 6 hinzu.

Hände weg von Schmerzmitteln

Ohrenweh-Geplagte greifen gerne und oft zu Schmerz­mitteln. Drogist Durtschi empfiehlt aber, genau das nicht zu tun. «Besser sind sanfte natür­liche Mittel, die ent­zündungs­hemmend wirken, sowie sich auszu­ruhen und zu erholen. Grund: «Sobald die Wirkung des Schmerz­mittels nachlässt, kehren die Ohren­schmer­zen zurück. Manch­mal sind diese dann noch hef­tiger als vor der Ein­nahme von Schmerz­mitteln.»


Quellen & weiterführende Literatur:
Drogistenstern,
HF Hans-Rudolf Durtschi


Bilder: tung265 (pixabay), cotton-bro-studio, monstera (pexels.com)

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