Die Augen sind ein äusserst empfindliches Sinnesorgan. Sie reagieren auf Umwelteinflüsse, bei Allergien, aber auch bei Erkrankungen, die den gesamten Organismus betreffen. Zum Glück gibt es wirksame Naturheilmittel gegen trockene und brennende Augen.
von Lisa Heyl
Trockenes Auge, tränendes Auge
Die Tränenflüssigkeit hält die Augen feucht und geschmeidig. Das ist meist auch dann noch der Fall, wenn sich die Augen trocken anfühlen. Es kann sogar sein, dass trockene Augen vermehrt tränen, da sie brennen und jucken. Die gesteigerte Tränenproduktion ist eine Reaktion auf diese Reizung – wer also plötzlich dauernd «weint», könnte paradoxerweise unter zu trockenen Augen leiden. Besonders häufig sind Kontaktlinsenträger und ältere Personen betroffen.
Umweltreize wie starke UV-Strahlung, Tabakrauch und Ozon, Klimaanlagen oder trockene Heizungsluft gilt es so gut wie möglich zu meiden.
Die Produktion der Tränenflüssigkeit kann durch verschiedene Faktoren wie Erkrankungen oder Medikamente reduziert sein. Es ist aber auch möglich, dass die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit gestört ist und deshalb die Augenoberfläche nicht mehr optimal benetzt wird. Umweltreize wie starke UV-Strahlung, Tabakrauch und Ozon, Klimaanlagen oder trockene Heizungsluft belasten die Augen – sie gilt es so gut wie möglich zu meiden.
Das hilft gegen trockene Augen
Wer unter Augentrockenheit leidet, kann seine Augen mit Augentropfen ohne gefässverengende Wirkung gezielt feucht halten. Zudem empfiehlt es sich, den Augen regelmässige Pausen zu gönnen, aktiv zu blinzeln und gelegentlich Augen-Entspannungsübungen zu machen. Bei Übermüdung, Entzündungen und Reizung von Augen und Lidern sowie bei tränenden oder trockenen Augen helfen homöopathische Augentropfen auf der Basis von Tollkirsche und Augentrost. Gegen Rötungen mit Juckreiz und Brennen sowie bei Schwellungen der Bindehaut oder der Lider wirken Tropfen mit Augentrost und Apis. Im Bedarfsfall sorgen Produkte mit künstlicher Tränenflüssigkeit für Linderung. Leinölkapseln können die Produktion von Tränenflüssigkeit anregen.
Augentrost: Die Blume für gesunde Augen
Der Augentrost (Euphrasia officinalis) ist ein bewährtes Augenmittel. Er wirkt abschwellend, entzündungshemmend und adstringierend und sorgt dadurch bei gereizten Augen, schmerzhaften Gerstenkörnern und Bindehautentzündung für wohltuende Linderung.
- Als Tee stärkt Augentrost die Augen von innen her. Am besten als Kur eine Woche lang täglich eine Tasse davon trinken. Zubereitung: Einen Esslöffel der getrockneten und zerkleinerten Pflanze mit kochendem Wasser übergiessen, fünf bis zehn Minuten ziehen lassen.
- Kompressen in den Tee tunken, ausdrücken und auf die geschlossenen Augen legen; ideal auch gegen «verklebte Augen» bei Kindern. Wer sich den Aufguss nicht selbst brühen will, findet in der Drogerie oder Apotheke gebrauchsfertige Kompressen.
Rote Augen können auf Bindehautentzündung hinweisen
Ein rotes Auge stellt ein Warnsignal dar und sollte – besonders wenn es von Schmerzen oder Sehstörungen begleitet wird – medizinisch untersucht werden. Zu den möglichen Ursachen zählen neben Infektionen auch Allergien, Umwelt- oder mechanische Reize (lange Bildschirmarbeit, Staub, Sonne), aber auch Allgemeinerkrankungen. Rötung der Bindehaut, Juckreiz und Fremdkörpergefühl sowie manchmal ein verklebtes Auge am Morgen nach dem Aufwachen weisen auf eine Bindehautentzündung hin. Für die Behandlung kommen einerseits desinfizierende Augentropfen in Frage, andererseits reizlindernde und beruhigende Augentropfen mit Malve, Calendula oder Rosenöl (homöopathisch verdünnt).
Ein rotes Auge ist ein Warnsignal und sollte – besonders wenn es von Schmerzen oder Sehstörungen begleitet wird – medizinisch untersucht werden.
Das begleitende Fremdkörpergefühl kann mit befeuchtenden Augentropfen gelindert werden, wenn möglich, in Monodosen ohne Konservierungsstoffe, um das Auge nicht noch mehr zu reizen.
Wann sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen?
Wenn trotz Selbstbehandlung keine Besserung eintritt, ein Druckgefühl besteht oder sich das Sehvermögen plötzlich verschlechtert, sollte dringend ein Augenarzt konsultiert werden.
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Quellen und weiterführende Literatur:
- V. Fintelmann, R. Weiss und K. Kuchta, Lehrbuch Phytotherapie, Haug, Stuttgart 2017
- Aldo Poletti, Prof. Dr. Heinz Schilcher, Dr. Alfred Müller, Heilkräftige Pflanzen. Hädecke, 2000
- Schweizerischer Drogistenverband
Bilder: Jonathan Borba, jiangxulei1990 ― Unsplash.com / Freepik.com /
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