Von Steven Wolf
Vom 30. April auf den 1. Mai feiern wir eines der wichtigsten Naturfeste überhaupt, die Walpurgisnacht. Dabei sollte uns der Stinkende Storchenschnabel begleiten. Als Heilkraut ist er beinahe in Vergessenheit geraten. Dabei eignet er sich für den Einsatz bei sehr aktuellen Themen.
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Luftibus unter den Pflanzen
Ein Pflanzenwesen, das sich in dieser Zeit in seiner sprühenden Kraft offenbart und zur Regentschaft dieser Jahreszeit gehört, ist der ein- bis zweijährige Stinkende Storchschnabel (Geranium robertianum), der zur Familie der Geraniengewächse (Geraniaceae) gehört. Ruprechtskraut, Gichtkraut oder Gottesgnadenkraut wird der Stinkende Storchenschnabel auch genannt. Seine Erntezeit dauert von April bis in den Oktober hinein. Dieses Pflanzenwesen liebt eher die feuchten, schattigen und düsteren, lichtarmen Standorte.
Dieses Pflanzenwesen liebt eher die feuchten, schattigen und düsteren, lichtarmen Standorte.
Der behaarte, stark verzweigte Storchschnabel besitzt rote, lange, am Grund aufgeschwollene Stiele. Diese sind beschmückt mit dunkelgrünen, handförmigen Laubblättern. Seine vielen kleinen und feinen, rosafarbenen oder weissen Blüten erhellen förmlich sein Schattendasein. Beim Vergehen der Blüte bildet sich der Schoss der Samen, der aussieht wie ein Storchenschnabel im Miniformat. […]
Zarte Pflanze – strenger Geruch
Die ganze Pflanze verströmt einen krautigen, schweren, schweissigen, müffeligen und stark durchdringenden Geruch, den viele als unangenehm empfinden. Dieser Duft in Kombination mit der Blütenfarbe zeigt mir, dass ich das Ruprechtskraut in den Bereichen Fruchtbarkeit, Fortpflanzungsorgane, Psyche, Herz und Verdauung einsetzen kann. Bereits wenige Minuten nach der Ernte verschwindet der strenge Geruch.
Anwendungstipps
Rescue-Tropfen (Tinktur)
20 g frisches Kraut in einem sauberen Schraubglas mit 100 ml Korn oder Wodka übergiessen, sodass das ganze Kraut bedeckt ist. Gut schütteln und drei Wochen an einen hellen Ort stellen. Täglich schütteln. Danach durch einen Kaffeefilter abseihen und in dunkle Tropffläschchen abfüllen. Dunkel und kühl gelagert ist die Tinktur ca. 2 Jahre haltbar.
Bei akutem Bedarf einmalig 3 Tropfen einnehmen. Kann stündlich wiederholt werden bis zu maximal 20 Tropfen pro Tag. Gegen alte Traumata zweimal zwei Wochen lang dreimal täglich 3 Tropfen einnehmen. Dazwischen zwei Wochen Pause machen.
Notversorgung unterwegs
Das zerdrückte Kraut respektive der frische Pflanzensaft wird auf betroffene Stellen aufgelegt und hilft bei Augenentzündungen, Halsweh, Zahnweh, schmerzenden Füssen und geschwollenen Gliedern.
Dieser Artikel wurde zur Verfügung gestellt vom Schweizer Magazin „natürlich“: www.natuerlich-online.ch
Bilder: zvg, unsplash
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