Mit natürlicher Kraft gegen Müdigkeit

Von Christian Raimann

Von frühlingshaften, gar sommerlichen Temperaturen in kürzester Zeit wieder zurück auf Null Grad: Das ist für unser Herz und unseren Kreislauf Schwerstarbeit. So sitzt in dieser Jahreszeit vielen von uns die Müdigkeit deutlich in den Knochen.

Die Müdigkeit wegessen

Glücklicherweise bietet uns die Natur zu jeder Jahreszeit genau das, was wir brauchen. Jetzt im Frühling sind es bitter-scharfe Pflanzen, die unser Herz-Kreislaufsystem und den Stoffwechsel anregen und den Körper bei der eigenen Entgiftung unterstützen. Im Garten, auf Wiesen und an Waldränder wachsen zurzeit das Bittere Schaumkraut, das Barbarakraut (siehe Foto oben), der Geissfuss (Giersch) oder die Gundelrebe. Diese Pflanzen können als Tee genossen oder fein geschnitten auf Suppen oder Salate gestreut werden.

Auch Entlastungstage tun uns jetzt gut: beispielsweise Tage, an denen nur Reis und gekochte, gebratene oder rohe Äpfel gegessen werden. Auch Saftkuren, Fastenkuren berücksichtigen den Umstand, dass der Körper im Frühling und Herbst andere Bedürfnisse hat. Es ist wichtig, diese wahrzunehmen und darauf einzugehen. Denn Frühjahrsmüdigkeit äussert sich nicht nur körperlich, sondern auch mental.

Der Müdigkeit davon gehen

Alles was uns in Bewegung bringt, verhilft uns zu mehr Energie. Einmal am Tag eine Viertelstunde eine Runde in der freien Natur zu drehen, weckt spürbar die Lebensgeister. Die frische Luft tut uns gut, wir können Säure abatmen und durchs Gehen massieren wir unsere inneren Organe. Die Verdauung, unser Herzkreislaufsystem werden dadurch angeregt. Wir brauchen auch genügend Licht für einen ausgewogenen Serotonin- und Melatonin-Haushalt. Und nicht nur dem Körper, sondern der Seele tut es schlicht gut, sich hin und wieder aus dem Alltag «auszuklinken».

Die Müdigkeit wegmassieren

Ich empfehle auch, den Körper jeden Morgen vor dem Duschen trocken zu bürsten. Dabei darauf achten, dass Sie immer gegen das Herz massieren. Eine solche Massage braucht nicht mehr als fünf Minuten Aufwand, und ist enorm effizient. Die Durchblutung wird aktiviert, was dem Körper zu neuem Schwung verhilft.

Die Müdigkeit wegdenken

Wer in der Stadt lebt und arbeitet, kann sich auch immer mal wieder für ein paar Minuten zurücklehnen und sich vorstellen, wie er oder sie durch einen Frühlingswald wandert. Das kann in Form einer Mediation sein, oder auch durch die blosse Betrachtung eines Naturbildes. Es ist erwiesen, dass sich mit dieser Methode der Blutdruck regulieren lässt und der Mensch zur Ruhe kommen kann. Was hier fehlt, ist die tatsächliche Bewegung und die frische Luft.  Doch durch eine innere Haltung lässt sich bereits viel Gutes erreichen.

Die Frühjahrsmüdigkeit hängt auch mit unserem Lebensstil zusammen. Früher war der Winter eine Zeit der Regeneration. Der Mensch zog sich in der kalten Jahreszeit zurück und gönnte sich Ruhe und mehr Schlaf. Diese Zeiten des Rückzugs kennen wir heute weniger, wir arbeiten oft das ganze Jahr hindurch im gleichen Tempo. Dadurch sind viele von uns heutzutage permanent am Limit. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, die ihren Preis fordert.

Der Frühling wirkt wie ein Aktivitätsschub auf Körper und Geist und deshalb merken wir in dieser Jahreszeit deutlicher, dass wir müde sind. Was hilfreich ist – nur so können wir auch bewusst etwas für unseren Energie-Haushalt tun.  Wenn jemand gar nicht mehr merkt, dass sie oder er müde ist, besteht die Gefahr eines Burnouts.

Ich möchte Menschen unterstützen, dass sie mit ihrer inneren Natur, ihren Ressourcen, ihren Bedürfnissen, aber auch mit der äusseren Natur ins Gleichgewicht und in die Harmonie kommen.

Christian Raimann ist Eidg. Naturheilpraktiker in Traditioneller Europäischer Naturheilkunde TEN und hat eine eigene Praxis in Rüti/ZH.  www.ch-raimann.ch

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