Von Chrischta Ganz
Schafgarbe heisst Schafgarbe, weil Schafe und Geissen diese Heilpflanze sehr gerne fressen. Auf Lateinisch heisst die Schafgarbe Achillea millefolium. Achillea, weil in der griechischen Mythologie der eigentlich unsterbliche Achilleus sich seinen einzigen wunden Punkt, seine verletzte Achillesferse, mit Schafgarbe heilen liess. Millefolium wiederum bedeutet «tausend Blättchen». Aufgrund dieser tausend feinen Blättchen wird die Schafgarbe auch die Augenbrauen der Venus genannt.
Die Schafgarbe ist eine wichtige Frauenpflanze. Sie hat eine krampflösende Wirkung, ist entzündungshemmend und wundheilungsfördernd, antimikrobiell und hat eine ausgleichende Wirkung auf den Unterleib. So hilft sie beispielsweise bei Menstruations-Beschwerden oder bei einem unregelmässigen Zyklus.
Die Schafgarbe ist ein mildes Bittermittel. Deshalb ist sie auch ein gutes Heilmittel für den Magen-Darm-Trakt beziehungsweise für die Verdauung. Weil die Schafgarbe mild ist, können auch Menschen ihren Tee gut trinken, auch wenn sie den bitteren Geschmack nicht besonders mögen. Für einen Tee die Blüten und Blätter einer frischen oder getrockneten Schafgarbe fein zerschneiden und heisses Wasser darüber giessen. Neben dem Tee gibt es Schafgarbe auch in Tinkturen oder als Salbe.
Seit den Ursprüngen der europäischen Naturheilkunde steht die Schafgarbe für das Prinzip der Harmonie. Die Pflanze wirkt ausgleichend. Wenn jemand im Körper etwas zu viel oder zu wenig hat, bringt die Schafgarbe das Gleichgewicht wieder zurück.
Auf den ersten Blick ist die Schafgarbe keine Schönheit. Doch wer sich die Pflanze aus der Nähe genau anschaut, entdeckt, dass sie ein Schmuckstück ist. Sie ist sprichwörtlich fein. Fein nicht im Sinne von schwacher Wirkung, sondern fein in ihrer Verträglichkeit. Die Schafgarbe ist nicht wie die Enzianwurzel ein Tritt in den Allerwertesten. Sondern sie reicht einem sanft aber wirkungsvoll die Hand in Richtung Gesundheit.
Ich fühle mich seit Kindestagen sehr verbunden mit der Pflanzenwelt, mit der Natur. Mit allem was grün ist, sind wir – mit jedem Atemzug – zu 100 Prozent verbunden. Die Idee, ich habe nichts mit dem zu tun, was da draussen wächst, ist schlicht falsch. Was ich ausatme, atmen die Pflanzen ein. Und umgekehrt.
Chrischta Ganz ist Naturheilpraktikerin TEN und diplomierte Körpertherapeutin IKA. Sie hat eine eigene Naturheilpraxis in Wald/ZH mit Schwerpunkt Traditionelle Europäische Naturheilkunde TEN, Begleitung von Menschen in Krisenzeiten, Arbeit mit den Selbstheilungskräften, schamanische Rituale und Heiltechniken und Klangtherapie.
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