Etwa 20 Prozent aller Frauen leiden allmonatlich unter starken Menstruationsschmerzen. Zahlreiche natürliche Arzneimittel können bei den Beschwerden vor und während der Tage Linderung verschaffen.
Updated 11.6.2024, red
Krampfartige Menstruationsschmerzen oder Dysmenorrhö
Menstruationsbeschwerden äussern sich in unterschiedlichster Form. Während viele Frauen kaum Probleme haben, leiden andere heftig. Es gibt eine Vielzahl an Symptomen, die hormonell bedingt während des Monatszyklus auftreten können. Darunter fallen Unwohlsein, ziehende Schmerzen im Unterbauch, Kopfschmerzen, Heisshunger oder Appetitlosigkeit.
Als typisch gelten die starken, krampfartigen Bauchschmerzen, mit medizinischem Fachbegriff Dysmenorrhö genannt. Sie werden in zwei Kategorien unterteilt:
- Die primäre Dysmenorrhö tritt ab der ersten Monatsblutung auf. Die Beschwerden sind am ersten Tag am stärksten, lassen an den folgenden Tagen nach und können von Symptomen wie Übelkeit, Durchfall, Kreislaufstörungen, Kopf- und Kreuzschmerzen begleitet sein.
- Die sekundäre Dysmenorrhö entwickelt sich erst im Laufe der Jahre. Ihre Ursachen sind vielfältig, meist organisch bedingt, und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Beschwerden vor der Monatsblutung
Viele Frauen haben nicht nur während, sondern auch mehrere Tage vor den Tagen mit Unwohlsein zu kämpfen. Bauchschmerzen, Spannungsgefühle in den Brüsten, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen sind nur einige der Einschränkungen, die auftreten können. Sie werden unter dem Begriff prämenstruelles Syndrom – kurz PMS – zusammengefasst.
Wegen dem prämenstruellen Syndrom – kurz PMS – haben viele Frauen bereits vor der Menstruation mit Unwohlsein zu kämpfen.
Die prämenstruellen Beschwerden treten sieben bis vierzehn Tage vor der Regel auf, in der Phase zwischen Eisprung und Menstruation, und klingen mit Beginn der Monatsblutung wieder ab. Insgesamt nennt die Fachliteratur über 150 Symptome, die im Zusammenhang mit PMS stehen können.
Tipps für die Tage vor den Tagen
Folgende Tipps und Naturheilmittel können in den Tagen vor der Regel das prämenstruelle Syndrom erleichtern:
- Die Aminosäure Tryptophan kann Essgelüste und Heisshungerattacken mindern. Sie kommt etwa in Cashewnüssen, Sonnenblumenkernen und Weizenkeimen vor.
- Mit einer salzarmen Ernährung verhindern Sie, dass sich Gewebeflüssigkeiten anstauen und dadurch Ödeme entstehen.
- Spagyrische Essenzen lindern prämenstruelle Beschwerden. Lassen Sie sich in der Drogerie oder Apotheke eine individuelle Mischung herstellen.
Naturheilmittel mit Pestwurz helfen, Krämpfe zu lösen.
- Pflanzenpräparate mit den Inhaltsstoffen aus den Samen des Mönchspfefferstrauches gleichen den weiblichen Hormonhaushalt aus. Eine entsprechende Kur sollte mindestens drei Monate lang durchgeführt werden.
- Gamma-Linolensäure, die unter anderem in Nachtkerzenölkapseln oder im Borretschsamenöl vorkommt, reduziert die Entstehung von körpereigenen Schmerzstoffen und lindert dadurch die Schmerzen. Auch hier ist die Einnahme über einen längeren Zeitraum empfehlenswert.
- Hopfen sorgt für hormonellen Ausgleich.
- Naturheilmittel mit Pestwurz helfen, Krämpfe zu lösen.
- Leichte Bewegung wie ein Spaziergang an der frischen Luft hilft zu entspannen und Krämpfe zu lindern.
Wie entstehen die Monatskrämpfe?
Der weibliche Körper ist erheblichen hormonellen Veränderungen unterworfen und bewältigt während der Menstruation einen beachtlichen Blutverlust. Das geht an den meisten Frauen nicht spurlos vorbei, sondern verursacht körperliche Beschwerden. Die Monatskrämpfe entstehen, weil sich die Gebärmutter zusammenzieht, um die nicht zur Einnistung eines Eis benötigte Schleimhaut abzustossen. Für das Zusammenziehen der Gebärmutter sorgen Prostaglandine. Diese körpereigenen Substanzen lösen nebst der Muskelkontraktion auch Schmerzen aus.
Lange wurde das prämenstruelle Syndrom als Scheinkrankheit abgetan.
Lange wurde das prämenstruelle Syndrom als Scheinkrankheit abgetan, doch weiss man heute, dass die Ursachen möglicherweise in einem hormonellen Ungleichgewicht zu suchen sind. Wenn eine Frau wissen will, ob sie unter PMS leidet, führt sie zwecks Übersicht über die Symptome am besten einen Menstruations-Kalender.
Selbsthilfe bei Menstruationsbeschwerden
Sofern die erste und die nachfolgenden Monatsblutungen normal verlaufen, empfiehlt sich ab dem Alter von circa 18 Jahren eine jährliche gynäkologische Vorsorgeuntersuchung. Tritt die Periode häufiger als in Abständen von drei Wochen auf, ist es ratsam, eine Gynäkologin oder einen Gynäkologen zu konsultieren. Das gilt auch bei sehr starken Blutungen, da eine Anämie (Blutarmut) auftreten kann.

Nauhaufnahme von Blütenständen des Mönchspfefers Vitex Agnus Castus.
- Homöopathische Mittel wie Mönchspfeffer helfen bei Menstruationsbeschwerden.
Spagyrische Sprays oder homöopathische Mittel mit beispielsweise Mönchspfeffer, Pulsatilla oder Belladonna helfen bei Menstruationsbeschwerden. - Ingwertee wärmt von innen und wirkt dadurch gegen Krämpfe. Die Wurzel lindert zudem Übelkeit. Alternative zum Tee: Ein frisches oder getrocknetes Stück Ingwer kauen.
- In der Drogerie oder Apotheke finden Sie auch hochwertige Teekräuter, die für sanfte Hilfe an den kritischen Tagen sorgen. Probieren Sie doch einmal Teemischungen aus Brombeerblättern, Frauenmantel, Taubnessel, Johanniskraut, Ringelblume und Eisenkraut zur Linderung von Periodenschmerzen aus. Lassen Sie sich beraten!
- Äusserlich wirken sanfte Unterbauchmassagen mit Ölen wohltuend, die unter anderem die Inhaltsstoffe der Römischen Kamille oder des Johanniskrauts enthalten.
Äusserlich wirken sanfte Unterbauchmassagen mit Ölen wohltuend, beispielsweise mit den Inhaltsstoffen der Römischen Kamille oder des Johanniskrauts.
- Bettflasche und Wärmewickel lindern Schmerzen und Krämpfe. Für den Wickel ein Geschirrtuch oder ähnlich in Kamillentee tränken, auswinden und auf den Bauch legen. Mit Wärmeflasche und Frotteetuch bedecken, 30 Minuten ruhen.
- Stress und belastende Situationen möglichst meiden und sich viel Ruhe gönnen, denn Stress bedeutet Anspannung, und je verkrampfter man ist, desto stärker sind die Schmerzen.
- Schulmedizinische Schmerztabletten bringen schnelle Hilfe gegen starke Schmerzen, zum Beispiel mit dem krampflösenden Wirkstoff Ibuprofen.
Menstruationsbeschwerden sanft vorbeugen
Auch vorbeugend gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Beschwerden der Monatsblutung zu lindern. So individuell die Menstruationsbeschwerden ausgeprägt sind, so unterschiedlich sind natürlich auch die Reaktionen auf die lindernden Massnahmen.
Magnesium hilft, die angespannte Muskulatur zu lösen. Es sollte in einer für den Körper gut verfügbaren (orthomolekularen) Form eingenommen werden und wird sowohl akut als auch vorbeugend angewendet. Lebensmittel mit hohem Magnesiumanteil sind Nüsse, Vollkornreis und Bananen.

Entspannungsübungen wie autogenes Training oder bewusstes Atmen können helfen, sich auf die Tage einzustellen.
Entspannungsübungen wie autogenes Training oder bewusstes Atmen helfen, Belastendes loszulassen. Der Duft von ätherischem Majoran- oder Wacholderöl fördert die innere Ruhe, Lavendel-Essenz wirkt beruhigend und stimmungsaufhellend. Regelmässige Bewegung und sportliche Betätigung lösen Verkrampfungen und sorgen für seelische Ausgeglichenheit.
Ein Eisenmangel kann vorliegen, wenn während der Regel Abgeschlagenheit und Müdigkeit auftreten. Fragen Sie in Ihrer Drogerie oder Apotheke um Rat.
Die innere Einstellung ist ebenfalls wichtig. Damit die immer wiederkehrenden Zyklusbeschwerden nicht zu stark aufs Gemüt schlagen, ist es ratsam, Schmerzen als normal, als dazugehörend zu betrachten. Ausser natürlich, wenn die Regelschmerzen zum Dauerschmerz werden, einen ängstigen oder so stark sind, dass man den normalen Alltagsanforderungen nicht mehr nachgehen kann. Dann empfiehlt sich eine Abklärung durch die Gynäkologin oder den Gynäkologen.
Erfahrungen an die nächste Generation weitergeben

Junge Frauen unterstützen, indem man sie auf die erste Periode vorbereitet.
Wenn Sie Ihre Tochter unterstützen wollen, dann bereiten Sie sie gut auf die erste Periode vor. Denn Studien zeigen, dass gut informierte Mädchen tendenziell weniger über Menstruationsschmerzen klagen. Geben Sie Ihre eigenen Erfahrungen mit der Menstruation an die nächste Generation weiter!
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Wie gehen Sie mit Regelschmerzen um, und was verschafft Ihnen Linderung? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit den anderen Millefolia-Leserinnen in einem Kommentar!
Quelle:
- Drogistenstern
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